Nun steht es also da!
Unser neues Wohnmobil!
Und noch immer bekommen vor lauter Besitzerstolz das Grinsen nicht aus dem Gesicht. 😉
Neidische Blicke der Nachbarn kontern wir mit einem Lächeln.

Die Aussicht auf hohe Steuern, trotz Saisonkennzeichen werden wir uns wohl auf mindestens 306 € / Jahr einstellen dürfen, fegen wir einfach weg!
Was soll´s, man kann es eh nicht ändern!
Jetzt ist Reisezeit!


 

Wohnmobil vor der Hauseinfahrt

Unser Wohnmobil vor dem Haus – ganz schön viel Moos auf dem Dach.

Eine ganz andere Sache ist allerdings der „Respekt“, den wir noch immer vor diesem RIESIGEN Schiff haben!

Man schaut sich die Technik an, die etwa doppelt so groß ist, als beim PKW. Allein die Achswellen, die sind ja beinahe armdick! Da fragt man sich, ob man das jemals wird „heben“ können! Also jetzt nicht vom Gewicht her, sondern eher vom finanziellen Standpunkt her!

Es tut in diesem Zusammenhang gut, dass wir unser Wohnmobil von unserem eigenen Geld gekauft haben und den Brief nicht einer Bank geben müssen. So behält man die Gewissheit, dass man es im Fall der Fälle auch notfalls verkaufen könnte, wenn wir denn müssten. Und wenn ich so überlege, wie schwierig jetzt die Suche nach einem Wohnmobil besonders unter 5000 Euro war, dann glauben wir nicht, dass wir bei einem möglichen Verkauf Probleme hätten. Doch das sind Gedanken, die schieben wir jetzt ganz schnell bei Seite! Denn jetzt ist Reisezeit!

Obgleich, ein bisschen was muss noch getan werden, bevor wir mit unserem Wohni Europa unter die Räder nehmen können! Denn mehr oder weniger ist unser Wohnmobil komplett nackt und will von uns ausgerüstet werden.

Zuerst sondieren wir die Lage mit unserem Wohnmobil. Wir haben zwar bei der guten und kompetenten Einweisung bei der Abholung aufgepasst so gut es geht, aber dennoch nur die Hälfte im Kopf behalten! Das geht wohl jedem so. Euphorie und die schiere Wucht von dem, was einem in kurzer Zeit an Funktion vermittelt wird verhindert meist, dass alles hängen bleibt. 😉

Bald ist daher auch die erste Mail zwecks Stromversorgung an den Vorbesitzer raus, der diese schnell und sicher beantworten kann. Super!
In den kommenden Tagen wird zwar noch die ein oder andere kleine Nachfrage dazu kommen, aber im Großen und Ganzen gelingt uns auch am Tag 1 nach dem Kauf alle wesentlichen Funktionen des Wohnmobils auszuprobieren und zu verstehen. Hilfreich ist hierbei übrigens das Wohnmobilhandbuch von Reinhard Schulz! Abends noch ein paar Seiten schmöckern, den Aha- Effekt bekommen und am nächsten Tag am Wohnmobil ausprobieren. So machen wir uns in Ruhe Schritt für Schritt mit unserem neuen Wohnmobil vertraut. Jetzt müssen wir es nur noch einrichten und es uns gemütlich machen. Für die Theorie ist damit gesorgt. Jetzt fehlt nur die Praxis…

Als erstes packen wir aber erstmal alles raus, was lose ist! Polster werden abgezogen, die Bezüge gewaschen, die Schaumstoffinlays von Bett und den Sitzbänken gründlichst abgesaugt.

Wir überlegen sogar kurz, diese Polster- Inlays zu waschen, entscheiden uns aber dann doch dagegen. Durch Saugen werden die gerade so optisch ausreichend sauber, Geruch produzieren die gar nicht, wir brauchen also noch nicht einmal Febreze. Sind später die Stoffe und Bezüge wieder drüber, wird das ausreichen.

Polster aus dem Wohnmobil

Alle Polster werden abgezogen, die Bezüge gewaschen.

Die Matratze im Alkoven werden wir hingegen ganz ersetzen, es schläft sich immer besser auf einer neuen Matratze. Kaltschaummatratzen sind allerdings teuer, daher wird es wohl eine einfache Federkernmatratze vom Discounter. Mit den Abmessungen von 140×200 cm müsste die Matratze so gerade in den Alkoven passen, wenn wir sie ein wenig in den Winkel vorne am Fenster biegen.

Die Gardinen und Vorhänge werden abgehangen und ebenfalls in der Waschmaschine gewaschen.
Nachdem alle Stoffe gewaschen sind und im Waschkeller auf der Leine hängen und sich austropfen, sind wir schon einen guten Schritt weiter. Doch es gibt noch mehr zu tun!

 

Kommen wir nun zu den fest eingebauten Elementen im Wohnmobil:

Hierzu fangen wir ganz oben an, alles andere sorgt sonst nur für mehr Dreck im Fahrzeug, wenn wir später dreckige Dachluken über frisch geputztem Boden ausklopfen.
Keine Ahnung warum, aber besonders die Dachluken haben eine besondere Reinigung nötig. Im Zwischenraum zwischen Außenluke und Inlay hat sich unglaublich viel Staub, Dreck und ein kleiner Insektenfriedhof angesammelt. Wir wollen die Totenruhe der Kadaver ja ungern stören, aber wir sind ja kein mobiler Insektenfriedhof. Also raus damit! Und das gestaltet sich schwieriger, als erwartet! Denn wir kommen an den Zwischenraum nicht dran!
Zum Glück lassen sich aber die Halteärmchen der Luken abschrauben und dann die Hauben ohne Ausbau des Rahmens einfach nach oben herausnehmen. Dann können wir sie einmal komplett mit Wasser durchspülen. Das wirkt.

Danach folgen die Schränke, alle werden alle geöffnet und von innen und außen geputzt. Hierzu nehmen wir wie zuhause einfach feuchte Lappen, das Putzwasser besteht aus warmen Wasser und einfachem Allzweckreiniger ohne scharfe Mittel.

Zum Schluss werden die Holzverkleidungen der Wände und Decken geputzt und mit etwas Pflegemittel behandelt.

Alles in allem haben wir für die Grundreinigung unseres Wohnmobils mit 2 Personen ohne nennenswerte Pausen 10 Stunden an einem Samstagmittag bis abends kurz nach 21 Uhr gebraucht! Hierbei ist aber das Bad und die Fahrerkabine allerdings noch nicht enthalten!
Nicht, dass das Wohnmobil jetzt sonderlich dreckig gewesen wäre, im Gegenteil! Nur eben wollten wir es einmal KOMPLETT sauber haben. So sehr, dass wir uns in allem und mit allem wohl fühlen. Von der letzten Ecke über das Bett durch das Bad bis in den hintersten Staukasten.
Diverse Fundstücke kamen hierbei übrigens zu Tage. Aber was immer wir auch unserem Vorbesitzer hiervon angeboten haben, er meinte was so lange im Wohni liegt, gehört auch in den Wohni. Dem schließen wir uns gerne an und wenn wir Wohni irgendwann doch einmal wieder verkaufen, werden wir die 80er Jahre Fliegenklatsche feierlich an den neuen Besitzer überreichen. 😉

 

KW 21 / 22 vor unserer ersten Reise – Wohnmobil: Reinigung, Ausrüstung, Reisefertig machen

Am nächsten Tag, heute ist Sonntag, beginne ich das Fahrerhaus zu reinigen. Auch hier gehen wir wieder von oben nach unten durch. Den Anfang macht der Dachhimmel der Kabine. So recht weiß ich nicht, was ich dort verwenden soll. Einigen Flecken lässt sich mit milden Reinigern nicht beikommen.
Hier muss Rat aus dem Web her, den Dachhimmel muss ich erstmal verschieben.

Weiter gehen es daher erstmal mit allem anderen: Türen und Rahmen aus Metall und Kunststoff werden mit Allzweckreiniger / Spüli in warmen Wasser gereinigt, dann die Scheiben mit einfachem Glasreiniger von innen und außen.

Das Cockpit bekommt ebenfalls eine Vorwäsche mit Spüli/Wasser, danach kommt ein Kunststoffreiniger vom Aldi zum Einsatz, den wir noch in unserem Fundus im Keller liegen hatten.

Zum Schluss werten wir alles noch diskret mit etwas Cockpitspray auf.
Die Angst, dass das Plastik speckig wird, ist unbegründet. Ein gutes Mittel habe ich im Praktiker bekommen, bei richtiger Anwendung sind die Ergebnisse durchaus passabel.

Nachdem der erste Putzteufel nun durch unser Wohnmobil gefegt ist, können wir uns endlich mit der Ausrüstung befassen!

Hinweis in eigener Sache: Was ihr hier lest, ist unser Erlebnisbericht, wie wir mit dem Camping angefangen haben! Wir hatten zu dieser Zeit von nichts eine Ahnung und daher auch einige Dinge falsch gemacht, die wir so heute nicht mehr machen würden. Wir wussten es aber damals nicht besser! Heute, mit nunmehr über 10 Jahren Campingerfahrung, sehen wir die Dinge etwas differenzierter. Wenn ihr auf der Suche nach einer Ausrüstungsliste für das eigene Wohnmobil oder den eigenen Wohnwagen vom Camper für den Camper seid, dann schaut mal hier in unsere Aufstellung. Wir pflegen und überarbeiten diese jedes Jahr mindestens einmal, um euch stets einen guten Einblick zu geben: Ausrüstungsliste für Campingeinsteiger mit Wohnmobil oder Wohnwagen
Wenn euch hingegen unser Weg vom Anfänger, Einsteiger und Novizen hin zum Vollblut- Camper interessiert, lest ihr hier gerne weiter unsere allerersten Schritte…

Der erste Überblick ist relativ ernüchternd, wenn auch nicht hoffnungslos. Denn immerhin wurde uns der gute Wohni freundlicherweise vom Vorbesitzer mit dem folgenden „Starterpaket“ übergeben:

  • ein Adapterkabel Eurostecker / Schuko / CEE
  • ein Verlängerungskabel
  • 5kg Gasflasche (leer) zum tauschen

Damit haben wir zumindest Strom und können uns eine erste Gasflasche beim Baumarkt besorgen, mit der wir heizen und kochen können. Auch der Kühlschrank läuft hiermit und unseren Warmwasserboiler können wir mit Gas zur Produktion von warmen Wasser überreden. Reichen tut dies aber noch nicht.

Wir haben uns nun mit Hilfe des Forums „wohnmobilforum.de“ überlegt, wo wir am besten das notwendige  Zubehör für das Wohnmobil einkaufen.
Einfache Dinge, die wir auch im Haushalt benötigen würden, haben wir dank der 20% Wochen gut und günstig im Praktiker bekommen.
Eine neue Pulle Gas mit 11 kg gab es zum Beispiel für nur 8,76 €. Auch ein kleiner Tresor für unsere Wertsachen, den wir im Schrank fest einbauen wollen, sowie einen Kanister Motoröl für den Wohnmobilmotor  sowie für die Wasserversorgung einen ausreichend langen Gartenschlauch mit fast allen passenden Adaptern finden wir hier. Nicht schlecht! Aber reichen tut das noch immer nicht!

Für die spezifischen campingbezogenen Utensilien muss wohl oder übel ein Campingausrüster her.
Nach Anraten im Internet und auch aus dem Bekanntenkreis haben wir uns für den knapp 150km entfernten Obelink in den Niederlanden bei Winterswijk entschieden. Hier soll es zum einen die größte Auswahl geben und zum anderen die Preise unschlagbar günstig sein. Naja! Schauen wir mal!

Gleich vorweg: Es war die richtige Entscheidung!
Einfach nur WOW! OK, hätten wir gewusst, welche anarchieähnlichen Zustände an einem Pfingstmontag (in Holland trotz Feiertag geöffnet) in diesem Freizeit- und Campingausrüster auf uns warten, wir hätten wahrscheinlich besser einen anderen Tag gewählt! Aber da müssen wir jetzt durch!
Wir kämpfen uns durch die Gänge und Gassen und bekommen zwischen Gedrängel und Geschiebe wie zu Heiligabend auf einem Samstag einen tollen Eindruck in die Abgründe der Menschheit. Aber es lohnt sich! Unsere Ausrüstung wächst beachtlich auf campingtaugliche:

  • Auffahrkeile – 6,50 €
  • Sitzbezüge / Decken – 14,00 €
  • Entfeuchter – 4,95 €
  • Entfeuchter Nachfüllpack – 4,95 €
  • Binderiemchen für den Fahrradträger – 10,00 €
  • Porta Potti – 79,95 €
  • Hängematte – 4,95 €
  • Eurostecker – 8,95 €
  • Euroadapter – 3,25 €
  • Mückennetz für die Türe – 5,95 €
  • Anti-Rutschmatte – 1,50 €
  • Trittstufe – 6,50 €
  • Taschenmesser – 5,50 €
  • Wäscheleine – 1,75 €
  • Klappspaten – 5,99 €
  • Neue Innenleuchte für die Sitzgruppe – 7,95 €
  • Fahrradabdeckung für den Heckträger – 13,50 €
  • 3x Befestigung Fahrradschutz – 2,25 €
  • Klochemie 2 Liter Aqua Kem Blue – 7,95 €
  • Klopapier – 5,90 €
  • Wäschesack – 1,75 €
  • Seife – 0,90 €
  • Salzstreuer (2x) – 2,70 €
  • Trockenständer – 5,40 €
  • Set Schlauchschellen – 1,25 €
  • Spülschwämmchen (3er Pack) – 0,50 €

Ausgaben für unsere Camping- Erstausrüstung gesamt: – 274,46 €

Stöbern und Inspirieren im Obelink macht aber auch wirklich einen RIESEN- Spaß, wenn man die Menschenmengen gekonnt ausblenden kann. Allein an der Kasse haben wir gute 45 Minuten warten müssen! Obwohl hier alle gefühlt 36 Kassen geöffnet waren! Die Schlangen reichten zurück bis zur Outdoor- Kleidung!  H A M M E R !
Ein Mekka für Camper! Hier kommen wir ganz bestimmt wieder einmal vorbei, wenn unser Sparschwein nicht ganz so arg blutet. 😉

Abgesehen von den oben genannten Dingen sind wir besonders stolz auf das „Herzstück“ unseres Beutezugs durch den niederländischen Campingausrüster.
Nichts geringeres als das zweitbeste Porta Potti (Typ 365) mit angenehmer Sitzhöhe haben wir für nur 79,95 € bekommen!
In den Ausrüstershops und Campingläden hier in Deutschland haben wir kein Angebot gefunden, welches auch nur annähernd um oder gar unter 100 Euro gelegen hat. Die kosteten alle deutlich mehr.
Allein schon für diese Ersparnis hat sich der Umweg gelohnt, vom gesparten Geld ist sogar neben dem Sprit noch eine lekker Frikandel mit Pommes für uns drin. 😉

Ein neues Klo war zwar nicht unbedingt erforderlich, immerhin war ein Porta Potti 265 (das Vorgängermodell) bei unserem Wohni mit dabei, aber ganz ehrlich: Auf einem komplett neuen Thron, wo noch kein „König“ vor dir drauf gesessen hat, gibt einfach ein besseres Gefühl.

OK, auch das Porta Potti ist nur ein Kompromiss! Denn eigentlich bin ich Fan der Kassettentoiletten! Auf unserer Tour zum Nordkap haben wir diese Form der Entsorgung schätzen gelernt! Besonders das du eben den Tank von außen entnehmen musst und dieser aus dem Wohnbereich „verbannt“ ist, macht die Sache im Kopf einfach irgendwie sauberer! Aber diese Bank- und Kassettentoiletten sind unglaublich teuer wenn man sie nachrüsten möchte. Für den Moment sind die definitiv out of Range.

Mal sehen, ob sich während der Zwangspause während der Winterabstellung etwas ergibt und ich eins nachrüsten kann. Der Platz im Bad müsste eigentlich dafür reichen…
Leider geht übrigens für den Einkauf im Obelink der ganze Tag drauf und ich bin dennoch der Meinung, dass wir noch lange nicht alles gesehen haben!
Wer in der Nähe wohnt und sich mal vom unglaublichen Angebot an Campingzubehör informieren, treiben oder inspirieren lassen möchte, sollte hier mal einen Tag einplanen.
Ein Besuch lohnt auf jeden Fall!

Alkoven im Wohnmobil

Der Alkoven wird ausgewischt und bekommt eine neue Matratze

Zum Schluss machen wir noch unsere Drohung wahr. In der Werbung aus dem Briefkasten vom nächsten Möbeldiscounter entnehmen wir ein Angebot für eine einfache 140x200er Matratze. Das passt!
Wir hoffen einfach, dass man auf einer solchen Matratze auch ohne Lattenrost (die Bodenplatte im Alkoven ist der einzige „Boden“) einigermaßen passabel schlafen kann. Der Rücken ist ja noch jung und wir schlafen ja auch nicht das ganze Jahr darauf…
Wird schon gehen. Zumindest für die erste Zeit.

Nachdem alle Stoffe getauscht oder gewaschen sind, bleibt dennoch eine gewisse Ernüchterung zurück. Denn noch immer riecht der Wohnwagen ein wenig merkwürdig!
Nicht wirklich faulig oder gammelig. Nein, nein! Aber eher so, wie ein Herrenwaschraum im abgehalfterten Kegelclub! Wir können es einfach nicht besser beschreiben.

Meine Schwester kommt mit ihrer Phantasie noch am nächsten dran! Sie meint es rieche, als hätte ein alter Mann in Old Spice im Wohnmobil gebadet.
Nett umschrieben trifft ihre Geruchsdefinition beängstigend treffend zu! 😉

Nach kurzer Beratschlagung entscheiden wir uns daher, als finalen Vorstoß einmal komplett den flauschigen Teppich im gesamten Wohnmobil raus zu schmeißen und gegen einen neuen zu ersetzen!

 

Für Rat und Hilfe bei der richtigen Teppichauswahl holen wir uns wieder Tipps aus dem Internet und erfahren dabei, dass Teppiche von unten am besten stoffbezogen und nicht mit Gummierung versehen sind. Hierdurch kann sich kein Schwitzwasser bilden und die Luft besser im Fahrzeug zirkulieren.
OK. Check.
Das werden wir beachten.

Der alte Teppich wird im Keller ausgelegt. Er dient als Schneidevorlage.

Wir bekommen im örtlichen Möbelhaus mit dieser Vorgabe sogar ein schönes Teppichreststück mit luftdurchlässigem Boden als Untergrund mit den passenden Maßen 2,40 x 6,00 für nur 16,40 €! Die Farbe ist mit einem toskanisch- anmutenden wie lebendigen Orange richtig flippig und wertet den Innenraum im Wohnmobil ungemein auf! Wirkt gleich viel moderner und nicht so „Gelsenkirchner Barock“ mäßig.

Der alte Teppich wird also kurzerhand ausgebaut. Dabei passen wir auf, dass wir ihn beim Ausbau nicht zerstören, denn er soll gleich noch als Zuschneide- Vorlage für den neuen Teppich dienen. Den Teppich zu tauschen war übrigens nicht die schlechteste Entscheidung. Man sieht besonders jetzt, wo er ausgebaut im Keller vor uns liegt, sehr schön wie abgenutzt er eigentlich doch schon ist. Dort, wo er weniger stark belastet ist, hat er noch eine gewisse Struktur. Im schmalen Gang allerdings ist er wirklich deutlich über seinen Zenit. Ganz wegschmeißen werden wir ihn, selbst nach dem Zuschneiden des neuen Teppichs, nicht! Denn sollten wir wieder einmal einen neuen Teppich benötigen, nehmen wir lieber wieder die Originalvorlage. Man kennt das mit der Kopie von der Kopie der Kopie. Mit jeder neuen Kopie wird das neue Original ungenauer. OK, wir haben jetzt nicht vor die nächsten 10 Jahre jedes Jahr zwei neue Teppiche zu verlegen, aber man weiß ja nie! Zusammengelegt nimmt der Teppich kaum nennenswert Platz im Keller weg. Also kein Problem.

Der alte Teppich hat übrigens besagten Gummiboden und wie der Teufel es will, klebt die Hälfte des Gummis nicht am Teppich, sondern am PVC- Boden im Wohnmobil fest! Ärgerlich. Da müssen wir ran.

Wir bekommen diesen aber zu unserer Überraschung ganz einfach mit einem stumpfen Eiskratzer aus Plastik abgelöst.
Nach Entfernung aller Teppichreste wird dann der alte PVC- Boden erstmal frisch geputzt.

Am schwierigsten gestaltet sich nach dem Zuschneiden des Teppichs übrigens die Verlegearbeit im Fahrerhaus! Hierfür müssen nämlich die Sitze ausgebaut bzw. zumindest die Schrauben entfernt und der Sitz angehoben werden! Daher ist das die erste Arbeit, die wir durchführen.
Auch lag der alte Teppich des Wohnraums im Übergang auf dem Fahrerhausteppich auf, daher müssen wir schon aus dem Grund die richtige Reihenfolge einhalten.
Das Verlegen des Teppichs im Wohnbereich danach ist dann aber nicht sehr schwer.
Lediglich im Bereich der Einstiegsstufe muss etwas gefriemelt werden, damit es passt. Gut, OK, ein richtig guter Teppich hätte natürlich an allen Enden gekettelt werden müssen. So liegen die Fäden lose nach dem Schnitt und wenn wir später mit Pech an einem solchen Faden hängen bleiben, ziehen wir uns am Ende eine komplette Bahn aus dem Teppich!

Freitag, 01. Juni 2007

So ganz langsam wird die Zeit knapp! Wir wollten eigentlich schon dieses Wochenende in den ersten Urlaub starten!‘
Nach der Teppichumbauaktion wird das Fahrzeug aber nochmals erneut komplett von innen gereinigt. Zu viele Fussel und Dreck hat die Verlegerei in das Wohnmobil gebracht. Und auch von außen darf man jetzt ruhig erkennen, dass wir ein Wohnmobil haben!
HIerfür sorgt die im Ort angesiedelte LKW- und Wohnmobilwaschstraße. Mit manuell bedienten Bürsten wird unser Wohni behutsam frisch gewaschen.
Leider kann die Bürste auf dem Dach nicht alle Moosreste entfernen, da die Bürste wegen des Dachträgers dort nicht an die Ecken kommt. Hmm. Da nehmen wir uns irgendwann mal vor, dies mit der Hand nachzubearbeiten. Aber nicht mehr jetzt! Wir wollen endlich mal aufhören zu arbeiten, sondern endlich mal reisen!

Samstag, 02. Juni 2007 und Sonntag, 03 Juni 2007

Nun geht es ans Einladen! Hierbei gilt die wichtigste Grundregel: Schweres nach unten, möglichst nahe bei den Achsen, die zulässige Höchstladung darf dabei nicht überschritten werden! Leichtes nach oben. Das haben wir mehr wie einmal auf unsere Anfängerfragen im Wohnmobilforum vor der ersten Tour ans Herz gelegt bekommen.
Da unser Wohnmobil ohne techn. Änderung auf 3,1 to aufgelastet ist, haben wir aber immerhin eine knappe Tonne an Zuladung frei und daher keine Probleme mit dem maximalen Gewicht.
Wir leeren zuhause all unsere Vorratsschränke der Wohnung und prüfen, was wir zuhause entbehren können. Alles weitere kaufen wir beim Aldi und knallen das Wohnmobil mit Lebensmitteln voll.
Auch an die Technik des Fahrzeugs wird gedacht, ein Angebot den Ölwechsel für 190 € in der Werkstatt machen zu lassen, schlagen wir aus.
Die Mietwerkstatt kann zwar das Wohnmobil zwar nicht in die Halle nehmen, dafür aber kann die Auffangwanne mitsamt einer Schutzmatte unter das Wohnmobil gestellt werden und so führen wir den Ölwechsel eben vor der Halle in Eigenregie durch.

  • Kosten für Ölfilter: 16,50 € (Originalteil von Fiat)
  • Kosten für Öl: 14,95 € (gem. Spezifikationen vom Baumarkt)

Für die Nutzung der Auffangwanne berechnet der Meister nichts, ich habe ja auch keine Bühne gebraucht, dennoch zeige ich mich mit einem Gruß in die Kaffeekasse erkenntlich. Passt.

Das alte Öl kommt wieder in den Kanister, der beim Baumarkt kostenlos abgegeben werden kann (Kaufbeleg des neuen Öls aufbewahren, sonst nehmen die das nicht).
Tja und dann wären wir eigentlich startklar!

OK, das Reinigen der Tanks wäre jetzt noch eine Maßnahme gewesen! Aber auch das muss jetzt mal hinten anstehen. Mit zunehmenden Häkchen auf unserer To- Do Liste steigt die Lust aufs Losfahren ins Unermessliche!

 

Montag, 04 Juni 2007

Heute stehen die letzten Arbeiten an.
Eigentlich wollten wir schon losgefahren sein, wenn der LKW- und Berufsverkehr sich etwas entspannt hat.

Die wenigen verbliebenen Arbeiten wie Betten beziehen, Kleidung einräumen. Polster mit Schutzdecken versehen, Gas anklemmen, Route planen usw. dauert aber leider doch so lang, dass wir erst gegen Nachmittag mit allem fertig sind. Puh! Ein Glück, dass der ganze Aufwand mehr oder weniger nur einmal anfällt! Wenn wir vor jeder Reise diesen abnormen Aufwand betreiben müssten, wir würden wohl eher wieder ins Hotel ziehen!
OK, es ist selbst für heute einfach zu spät.
Jetzt noch los? Die Uhr zeigt 16 Uhr durch. Wie weit kämen wir wohl noch? Bis hinter das Ruhrgebiet? Bis nach Niedersachsen? Bis wir am Meer wären, wird es bestimmt schon stockefinster. Und dann aufbauen auf einem Campingplatz? Gleich die erste Einrichtung des Wohnmobils im Dunkeln? Das bringt dann doch nichts mehr. Unsere Akkus sind einfach leer.

Wir verschieben unsere Abreise auf morgen früh! Basta!
Denn auch das ist der Vorteil von einem Wohnmobil.
Wir sind nicht an feste Zeiten gebunden, fahren eben einen Tag später aber dafür ausgeruht und frisch los.
So verfällt man nicht in Stress und Hektik.

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