Als wir uns dieses Jahr auf den CARAVAN SALON 2016 vorbereiteten, hatten wir ehrlich gesagt große Erwartungen! Selbst gerade erst von einer tollen Rundreise mit dem Wohnmobil aus Südengland zurück wollten wir uns unbedingt umsehen, was es nach einigen Jahren der Abstinenz (wie sind ja nun doch schon lange mit dem Wohnwagen unterwegs) so im Wohnmobilbereich an Neuigkeiten gibt!

Damit dies bestmöglich gelingt, nutzen  wir gerne auch dieses Jahr die Möglichkeit des Fachbesuchertags. Dies ist deswegen von Vorteil, weil wir euch dann hiervon auch recht ausführlich berichten und an unserem Rundgang teilhaben lassen können!

Im Teil 1 unseres Messeberichts lest ihr dieses Mal:

So einen Fachbesuchertag möchten wir mal kurz erläutern und ein bisschen aus dem Nähkästchen plaudern. Für alle, die sonst nicht in den Genuss kommen, einen solchen Tag mal live mitzuerleben. Ein solcher Tag gliedert sich meist so, dass man am Tage von Pressekonferenz zu Pressekonferenz hetzt. Jeder Stand stellt in einer etwa 25-minütigen Präsentation seine neuen Fahrzeuge, Innovationen und Ideen vor. Oft auch seine Zahlen aus dem abgelaufenen Geschäftsjahr.
Hierzu stehen vorne die Geschäftsführer, Inhaber, Pressesprecher oder Leiter, die dann berichten und auf die Fahrzeuge verweisen. Da es viele Fahrzeughersteller gibt, gibt es viele Pressekonferenzen an den jeweiligen Ständen. Jede Pressekonferenz (im Jargon auch „PK“ abgekürzt) dauert so etwa 25min. Dann hat man 5min Zeit, zum nächsten Stand zu gehen, den die PKs starten im Halbstundentakt!
Das klappt prima, wenn die PKs in den gleichen, oder wenigstens in den benachbarten Hallen stattfinden. Ist aber z.B. die PK von Dethleffs um 12:00 Uhr in Halle 11, die von Tabbert um 12:30 Uhr in Halle 4 und die die von Eura einem halbe Stunde später dann in Halle 10, dann kommt man mit den 5min Abstand auch mal durchaus ans Laufen!
Macht aber nichts, denn das hält schlank und zum Ausgleich bekommt man eigentlich immer einen Kaffee oder ein Wasser zu trinken und auch mal einen kleinen Snack mit auf den Weg. Passt also. Zumal diese Sprints durch die Hallen (zum Glück) doch eher die Ausnahme als die Regel sind. Passt also!
Und man muss natürlich auch nicht alle PKs besuchen, zumal sich die PKs inhaltlich sowieso stark ähneln. Wie gesagt: Vorstellung des neuen Modelljahrs, Präsentation der Verkaufszahlen aus dem abgelaufenen Geschäftsjahr, Ausblick auf die aktuelle Produktion, usw.

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Dieses Jahr aber waren wir dermaßen von einer Pressekonferenz beeindruckt, dass wir euch unbedingt mehr davon berichten wollen!
Gleich die erste Pressekonferenz an diesem Morgen war die von Niesmann+Bischoff. Um 08:30 Uhr!
Da ist man noch nicht ganz wach, aber auch nicht mehr müde. Naja, zumindest fast.
Als aber die Pressekonferenz dann anfing, wurden wir geweckt! Denn nach einer kurzen etwa sinngemäßen Einleitung durch die Geschäftsführung: „Wir erzählen Ihnen nichts, wir zeigen Ihnen stattdessen einfach einen Film“ waren wir gleich ganz bei der Sache! Es dröhnen die Bässe, es rumpelt aus den Boxen!
Und dann zeigen sie auf einer Leinwand einen Film mit einem virtuellen „Roll-Out“, der Seinesgleichen sucht!
Bei den ersten 30 Sekunden hatten wir noch scherzhaft den Eindruck, gleich rollt Rheinmetall den neuen Leopard 4 aus!
Wird das wirklich ein Wohnmobil unter dem virtuellen Vorhang, der sich langsam erhebt? Es wurde!
Und das kurz darauf vorgestellte Fahrzeug, der Smove von Niesmann+Bischoff, beweist mal richtig Potential!
Hier hat Niesmann+Bischoff seine Hausaufgaben in jeder Hinsicht gemacht! Das müssen und möchten wir anerkennen.
Möchtet ihr das Video mal sehen?
Wir haben es hier mal für euch!
Denn Niesmann+Bischoff hat es bei Youtube hochgeladen.
Ein kleiner Tipp jedoch vorab: Wenn ihr zuhause eine ordentliche HiFi Anlage habt, nutzt sie! Es wird nicht ganz an das Messe- Feeling heran reichen, aber dennoch! Es kommt einfach viel mehr von der gewollten „Show“ rüber, wenn ihr das Ding mal richtig aufdreht! Idealerweise noch auch einem großen Bildschirm wie eurem Flat-TV in HD oder Beamer und nicht unbedingt zufällig auf dem Klo mit dem Handy- Briefmarkenschirm. Genießt einfach mal die Show!

     

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Am besten in HD auf einem Großbildfernseher, die Soundbar GANZ aufgedreht!

Viel wurde nach dem Video von Hubert Brandl, Geschäftsführer Marketing/Vertrieb bei Niesmann+Bischoff, nicht mehr ergänzt. War auch gar nicht nötig!
„Gestern waren wir campen, ab morgen gehen wir smoven!“
Das ist mal -vorsichtig ausgedrückt- selbstbewusst! Eine traditionelle Urlaubsform gleich mit einer neuen Wortschöpfung quasi neu zu erfinden!
War ein solcher Spruch sogar dekadent?
Vielleicht!
War ein solcher Spruch gerechtfertigt?
JA! Zumindest was die Show angeht!
🙂

    Der Smove von Niesmann+Bischoff
absolutes Messehighlight: Der „Smove“ von Niesmann+Bischoff. DIE Innnovation des CS 2016! Hammer!

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Natürlich haben wir uns im Nachgang das Fahrzeug ganz genau angeschaut. Zum Beispiel die Innovation „Slide Door“, also die seitlich wegdriftende Klappe des Staufachs anstelle das sie schnöde aufgestellt oder aufgeklappt wird wie bei allen anderen. Elektrisch versteht sich. Ein Prinzip, welches wir von den großen Kastenwagen und VW- Transportern her kennen. Die Schiebetür!
N+B hat diese Schiebetüre nun auf die Stauklappe adaptiert. Eine tolle Idee! Scherzhaft machte gleich der Spruch die Runde, dass gerade für „Kuschelcamper“ somit ein noch näheres Parken am Nachbarn möglich ist, als mit traditionell zu öffnenen Türen und Klappen! 😉
Dass sie sich elektrisch bzw. hydraulisch bewegt und dafür eine fette Säule für die Mechanik mitten im Ladebereich der Stauklappe innen die Beladung des Staufachs eher erschwert, (anders, als wenn sie mit einem einfachen manuellen Scharnier auf- und zuzuschieben wäre) ehrlich gesagt drauf „geschissen“!

       
    Der Hingucker auf dem SP: „Slide-off“ der Klappe!                  Eine umfangreiche Technik steht dahinter…und im Weg. Egal!

Das die Heckkamera ganz diskret im Niesmann+Bischoff Logo verschwindet und nur bei Benutzung elektrisch ausgefahren wird, ist ein weiteres Gimmick. Vorteil: So bleibt sie nämlich sauber! Nachteil: Diese Elektrik und oder Mechanik wird irgendwann kaputt gehen und die Kamera fährt nicht mehr aus. Wahrscheinlich in dem Moment, wo man es am wenigsten gebrauchen kann. Na und? Ebenfalls „drauf geschissen“!
Oder die Küche! Eine komplett versenkte Kochstelle. Nicht nur „abgedeckt“ mit einer Platte von oben wie bei allen anderen. Nein, richtig im Schrank nach unten versenkt und versteckt! Sieht SUPER aus! Dass man aufgrund der geringen Abstände der Kochfelder oder aufgrund der Tatsache, dass durch die Versenkung der wirkliche Kochbereich SO klein ist und am Rahmen der Versenkung aneckt, dass dort gar kein richtiger Topf, geschweige denn eine Pfanne überhaupt drauf passen wird (besonders nicht nebeneinander!), sondern maximal eine Dose Ravioli jemals in dieser Küche aufgewärmt werden kann, NA UND? Der Niesmann+Bischoff- Fahrer geht sowieso lieber schick essen und braucht die Küche maximal als Alibi! Who cares?!

   
Du kannst zwar nicht wirklich drauf kochen, aber wer will das schon? Der N+B- Fahrer geht sowieso auswärts essen! 😉

Dies und vieles mehr am Niesmann+Bischoff Smove mag Show sein. Aber wisst ihr was: Das war eine verdammt gute Show! Es ist wie ein Theaterabend. Unglaublich teuer. Alle sind aufgebrezelt. Aber die Show ist es dennoch wert!
Zum Schluss der Präsentation bekamen wir noch einen weiteren selbstbewussten Spruch von Herrn Brandl von N+B mit auf den Weg. Sinngemäß lautete dieser in etwa: „Schade, dass Sie nach der Vorstellung des Smove nun das Highlight der Messe schon gesehen haben und der Tag für Sie langweilig wird.“
Zuerst haben wir diesen Satz noch belächelt. Aber ehrlich gesagt: ALLES, was danach kam, war leider wirklich fast ausnahmslos  „The same Procedure as every year!“ Wie Silvester bei Dinner for One in den dritten Programmen.
Dabei geht es uns noch nicht einmal so sehr um das, was inhaltlich auf den folgenden Pressekonferenzen rüber gebracht wurde! Da waren durchaus schon ein paar berichtenswerte Dinge dabei! Allerdings hat es niemand an diesem Tag nochmals so hinbekommen, unsere Aufmerksamkeit mehr ein weiteres mal in diesem Ausmaß zu fesseln!
Der Rest lief meistens doch eher so und ist ein Spiegel dessen, was man in der Branche derzeit mehrheitlich erwarten darf: Eine Runde mit 50, 60, 70 Leuten sitzen in einer Sitzgruppe, mehr oder minder gut betreut (mit Getränken, hin und wieder mal Snacks, Häppchen, usw). Dazu ein Vortrag mit Beamer auf Leinwand. Es werden ein paar Grafiken, ein paar Fahrzeugbilder, aber hauptsächlich steigende Verkaufszahlen gezeigt. Auf letztere ist man dann sogar stolz. OK, verständlich. Warum aber nicht immer nachvollziehbar, dazu kommen wir gleich.
Und wenn ihr vielleicht selbst ab Morgen zur Messe geht, werdet ihr das vielleicht auch sehen!
Die gleichen Fahrzeuge an den gleichen Ständen mit den gleichen Einrichtungen. Da wurde hier mal „das Interieur oder dort das Dekor“ geändert. Überspitzt formuliert. Oder anders ausgedrückt: Man muss sich wirklich mit einem ausgestellten Fahrzeug auseinander setzen, um Änderungen gegenüber dem Vorjahresmodell zu erkennen.

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Ist die Messe nun langweilig geworden? Nein, auf keinen Fall!
Es fehlt aber der Branche zu großen Teilen mehrheitlich der Antrieb, auch mal mutige neue Wege zu gehen! Oder besser gesagt: Um überhaupt mal neue Wege zu ergründen! Heraus zu finden, ob es neue Wege überhaupt gibt!
Wie heißt es so schön: „Not macht erfinderisch!“ Und ohne Not? Tja, da „trumpft“ eben z.B. bei Hymer gefühlt auch der 10te von 12 ausgestellten teilintegrierten Wohnmobilen mit „Innovation Einzelbett“ auf! Kein Scherz! Das wird extra besonders beworben! Innovation? Neuerung? Offenbar Fehlanzeige!

   
Ist nicht wahr?! Einzelbetten in einem Hymer! Boah! Das ist ja mal eine Überraschung! Also ehrlich: Das ist etwas wenig!

Nun wünschen wir der Branche auf keinen Fall, dass sie bitte in Not geraten möge, nur um wieder zu einer innovativen Basis zurück zu finden!
Es wird aber mit den aktuell und anhaltend guten Zahlen in der Branche deutlich schwieriger, mögliche Innovation an der Stelle zu fördern, wo sie entstehen!
Stattdessen werden Dekore geändert, tolle Verkaufszahlen präsentiert und „Neuerungen“ vorgestellt, die z.B. unser 1984er Wohnmobil bereits besaß! So wollte man uns allen Ernstes z.B. im Ducato eine Trittstufe unterhalb der Fahrer- und Beifahrertüre des Ducato- Fahrzeugkopfes als „neu und innovativ“ verkaufen. Die hatte unser altes Wohnmobil auch schon genau so! Schaut selbst:

   
Diese Trittstufe, Dethleffs Bj. 1984, wurde uns als neue Innovation verkauft! Also…

Natürlich haben wir aber auch kritische Stimmen aus der Branche über sich selbst gehört. Mit einigen Vertretern der Hersteller aus der Branche haben wir gesprochen und hinter vorgehaltener Hand hat man uns mehr wie einmal bestätigt, dass der Erfolg nicht unbedingt im „ach so tollen Produkt“ liegt, wie man das vielleicht gerne aus der Chefetage sondiert! Und durchaus hat die Ebene der Verkäufer, die auch manchmal wirklich „nicht zu Ende durchdachte Ideen“ verkaufen müssen, die Problematik erkannt!
Was ist, wenn Geld einmal nicht mehr billig ist? Wenn ich ein Wohnmobil für 50.000 Euro auch ohne Anzahlung nicht mehr zu 1,99% eff. Jahreszins finanzieren kann?! Denn das wissen wir alle: Ewig wird es nicht so weitergehen! Irgendwann ist Geld auch wieder teuer und rar. Vielleicht, wenn die Ressourcen mal zur Neige gehen und Kunststoff kein Wegwerfprodukt mehr ist. Wer weiß.
Was wir aber wissen ist: Freizeitfahrzeuge sind Luxusgüter! Egal, ob ein Niesmann&Bischoff für 200.000 Euro oder ein gebrauchter Hobby Wohnwagen von 1988 für 1.500 Euro. Für jeden, der in seinem Preissegment unterwegs ist, ist der Kauf des Fahrzeugs aus emotionalem Grund angetrieben. Weil er sich damit ein Stück Komfort, Freiheit, Luxus und Unabhängigkeit verspricht. Diese wird sich erkauft. Erkauft aus Geld, was man entweder nicht zum rudimentären Leben braucht. Egal, ob aus Guthaben oder eben aus Geld, welches für das Abtragen eines Kredites zur Verfügung steht.
Aber diese Stimmen selbst aus den eigenen Reihen scheinen auf den allermeisten Chefetagen noch nicht angekommen zu sein. Man feiert sich lieber selbst mit Nussbaumdekor statt Birke und gibt sich selbst damit Recht, weil die Absatzzahlen im letzten Jahr um 10 % gesteigert wurden! Das MUSS ja am verbesserten Dekor liegen, denn sonst hat man ja nichts geändert…

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Dennoch: Die Messe lohnt sich!! Wir sahen trotz einer für die Branche günstigen Ausgangslage z.B. motivierte Berater! Wir trafen auf Fachleute, die noch auf der Messe nicht nur das Feedback aus der Marketingabteilung, sondern von den ersten Kunden ernsthaft mitgenommen haben. Wir trafen auf Mitarbeiter, die uns die Vorzüge ihrer Fahrzeuge nicht nur runter gebetet, sondern wirklich mit Herzblut vorgestellt haben!
Westfalia-Mobil zum Beispiel. Natürlich erfindet auch Westfalia Mobil das Wohnmobil nicht neu. Aber frei nach dem Motto: „Der Feind des Guten ist das Bessere“ haben wir einige Ideen gesehen, die sich gegenüber dem Vorjahr durchaus verbessert haben. Sei das nun die durchaus gelungene Änderung im Design, die Optimierung der Stauraummöglichkeiten oder der konsequente Ausbau zur Verbesserung autarker Lösungen! Ja, natürlich ist das auf den ersten Blick wenig. Aber auf den zweiten Blick wird immerhin ersichtlich, dass man zumindest nicht auf der Stelle tritt und das, was bereits gut ist, versucht noch besser zu machen. Auch kleine Schritte nach vorn, sind Schritte in die richtige Richtung!

Oder Eura Mobil / Forster !
Eine der wenigen Pressekonferenzen übrigens, die neben der von Niesmann+Bischoff noch spritzig rüber gebracht wurden! Zwar „klassisch“ mit Präsentation, dafür aber nicht monoton die Folien runtergebetet, wie in einer schlechten Powerpointpräsentation zum Wachstum von Algen auf Steinen!
Und auch hier muss man sagen: Eura hat es ebenso verstanden, eine Message zu transportieren. Auch sie können das Wohnmobil nicht neu erfinden. Aber sie können es verbessern! Und wenn dann die Highlights wie eine komplett holzfreie Aufbaustruktur präsentiert, ist das schonmal eine tolle Sache. Für Innovation sorgt (wenn auch nicht neu zu dieser Messe) die Fertigungstechnik, dass der Aufbau verklebt, statt verschraubt wird, dann ist das ein Hingucker.
Der echte Kundenvorteil zum Schluss: 10 Jahre Garantie auf die Dichtigkeit (bis 150.000km, jährliche Dichtigkeitsprüfung obligatorisch)! Da ist es egal, ob der aktuelle Eura im Prinzip genauso aussieht, wie der Eura vom Vorjahr. Denn es gibt durchaus Verbesserungen, man muss sie wie gesagt suchen – oder eben so charismatisch gezeigt bekommen, wie heute bei Eura auf dem Messestand zur Pressekonferenz. Danke an Eura, die war richtig gut! Wobei der Vortragende hier der Schlüssel war – nicht unbedingt der Vortrag.
Aber das ist das, was wir meinen! Das Rad nicht neu, aber „runder“ vielleicht. Sieht man nicht unbedingt auf den ersten Blick. Bei den Herstellern aber, die sich Mühe gegeben haben, sieht man die Ergebnisse! Eura gehört zweifelsohne dazu!

       
Präsentation bei Eura: Zuerst sah es nach „neuen Dekoren“ aus. Dann aber kamen doch tolle Verbesserungen! Geht doch!

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Das man Sachen durchaus auch verschlimmbessern kann, können wir euch ebenso zeigen! Und Dinge, wo man einfach nur mit dem Kopf schüttelt!
Eine kleine Sammlung der merkwürdigsten Kuriositäten, die wir auf der Messe gesehen haben, möchten wir gerne mit euch teilen.

Da wäre zum Beispiel ein teilintegriertes Wohnmobil eines bekannten Herstellers.
Mit einer stattlichen Aufbaulänge von immerhin knapp 7,50 Meter!
Da sollte man meinen, da passt alles unter, oder?!
Denkste!
Die Betten? Einzelbetten längs übrigens, zu kurz!
Da bleibt nur die Embryostellung zum Schlafen, wenn nicht Kopf oder Füße unangenehmen Kontakt zum Kopf- oder Fußende des Bettes haben möchten! Angeblich so 1,90 lang? Wo?
Viel schlimmer ist aber die Toilette! Der Raum hierfür ist so dermaßen unglücklich gestaltet, dass man eigentlich nur dann bequem sitzen kann, wenn man die Beine in den Gang stellt!

   
Selbst gedreht in alle Richtungen ergibt sich nicht wirklich Platz fürs „stille Geschäft“. Wer plant so etwas?

Thomas, unsere technische Begleitung, und ich haben das Thema noch auf der Messe diskutiert. Zuerst war ich noch der Meinung, dass das ja eigentlich gar nicht so schlimm ist. Dann stehen die Beine des Hausherrn halt im Flur, na und? Die Dame passt ja immerhin vielleicht noch drauf und wir sind als Anschauungsobjekte ja auch nicht gerade klein.
Aber stellt euch mal folgendes Szenario vor: Ihr habt gerade Gäste zu Besuch im Wohnmobil. Die Nachbarn vielleicht, mit denen ihr euch über das nächste Reiseziel austauscht. Ein Gläschen Wein, ein paar Cracker, kurzum: Es wird ein lustiger Abend!
Irgendwann aber drückt der Wein dem Herrn auf die Blase. Und nun? Auf dem Wohnmobilstellplatz gibt es kein Sanitärkomplex und raus in den Busch, das geht ja auch nicht. Die eigene Toilette muss also her. Du stehst also auf, gehst auf Klo und stellst dann fest, dass man ja kaum unter Augen der Nachbarn jetzt Knie und Wade aus der Toiletten- Kemenate in den Flur reichen kannst. Da gucken die Nachbarn aber peinlich berührt, das können wir euch flüstern!
Aber jetzt mal im Ernst: Wie kann man so etwas ernsthaft bauen?!

   
Probesitzen, man glaubt es kaum: Das Bein muss wirklich in den Gang! :-/

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Anderes Beispiel: Ausgebauter Kastenwagen. Oder besser: Ausgebauter kleiner Mini- Transporter bzw. kleiner Bus! Auch diese haben wir uns angeschaut. Wollten wissen, ob wir unseren Wohnwagen vielleicht mit so einem „Mini- Wohnmobil“ optimal verknüpfen können. Es muss ja nicht ein Ducato sein und ein VW T5/T6 ist zum einen zu teuer und wenn du ihn dir doch mal leisten kannst, wird er dir nicht selten geklaut (wie viele Geschädigte in den Foren und Gruppen leider immer wieder berichten!). So in Richtung Caddy, Jumpy, Berlingo, Cubo. Genug Platz, um unterwegs die Annehmlichkeiten eines Wohnmobils genießen zu können. Kleines Kühlfach, ein kleiner Kocher, sogar ein Klo ist inzwischen fast immer drin. Der Wohnwagen hinten dran ist deine Basis und den Tag am Meer kannst du mit allen Annehmlichkeiten genießen. Das ist mal GENAU das, was wir aktuell suchen!
Gefunden haben wir gleich 2 Modelle, an denen wir den Unterschied zwischen „gut“ und „schlecht“ kaum besser präsentieren können!

Kommen wir zum ersten. Die Einrichtung gefiel uns gut! Keine Frage! Wertige Materialen und vom ersten Gefühl her robust genug, um auch unsere beiden Supertester Nils und Tim aushalten zu können! Dazu eine optisch ansprechende Aufmachung und für das Raumplus das obligatorische aufstellbare Dach. Das muss auch wirklich sein, denn der Wagen bliebe für unsere Interessen idealerweise einigermaßen tiefgaragentauglich. Das geht nur mit Hub- bzw. Aufstelldach.
Wir hätten uns auch fast näher für das Fahrzeug präsentiert, bis…
Naja, bis ich mich mal als Fahrer reingesetzt hab! WAS ist DAS über mir an meinem Kopf?!
Da wurde der Innenrahmen des Aufstelldaches dermaßen unglücklich angebracht, dass mein Kopf selbst bei der niedrigsten Sitzeinstellung hoffnungslos an diesen Rahmen schlägt!
Da brauchst du einfach keinen Airbag, wenn dein Kopf bereits vom Rahmen des Aufstelldaches regelrecht „fixiert“ wird!
Wir haben, um anatomische Anomalien bei mir auszuschließen, unseren Technikexperten Thomas auf den Fahrerplatz gesetzt, was leider keine Besserung brachte. Im Gegenteil! Dabei ist Thomas sogar noch gute 5cm kleiner von der Größe, als ich.
Die Frage lautet aber nicht: „Wer soll damit fahren?“, was vielleicht in Richtung des asiatischen Marktes abzielen könnte, die Frage lautet eher: „Wieso wird so etwas überhaupt gebaut?“

       
Eigentlich ein toller Schnitt für ein Kompakt- Wohnmobil!          Nur: Was soll diese unglaubliche Kopf- Fixierung???

Das es auch komplett anders geht, haben wir mit dem Campster von Pössl gesehen!
Aufgebaut auf dem Citroen Spacetourer handelt es sich im Prinzip um das gleiche Basisfahrzeug. Auch die Inneneinrichtung ist gleich! Also campinggerechte Einrichtung mit Sitzbank für 2, Seitenküche mit Kühlfach, Kocher und so weiter. Dazu natürlich auch das Aufstelldach. Und siehe da: Es geht doch! Selbst bei mir ist eine gute Handfläche Platz, bevor ich mit dem Kopf an der Decke anstoßen würde.

   
Gleiches Basisfahrzeug MIT Hubdach: Und trotzdem hat die Murmel Platz! Geht doch!

Das beste kommt zum Schluss, buchstäblich: Der Campster von Pössl ist in der Basisausstattung bereits ab 37.999 Euro zu bekommen! Dafür bekommt man bei VW ja noch nicht einmal den unausgebauten T6 oder eben 2 Campster zum Preis von einem VW Campingbus!
Der Campster könnte tatsächlich ernsthaft eine Überlegung für ein mögliches Nachfolgefahrzeug für unsere aktuelle Familienkutsche werden!

       
Der wäre wirklich eine Überlegung wert! Campster von Pössl überzeugt auch sonst als preiswertes „Mini- Wohnmobil“!

Weiterlesen: Ihr interessiert euch genauer für den Campster von Pössl? Unsere Kollegen von Umiwo.de haben den Pössl Campster einem ausführlichen Check auf dem CARAVAN SALON unterzogen. Bei Interesse schaut euch doch mal den zugehörigen Bericht an: Pössl Campster im UMIWO- Check

Am Beispiel des ersten und zweiten „Mini“- Wohnmobils in der gleichen Kategorie wird ersichtlich, wie nah Freud und Leid auch auf einer Messe wie dem CARAVAN SALON beieinander liegen.
Nur mit dem Unterschied, dass „Leid“ nicht unbedingt bedeuten muss, dass es dem Hersteller schlecht geht. Scherzhaft meinte Thomas z.B. bei der Besichtigung des ersten Fahrzeugs zu mir, dass möglicherweise der ein oder andere Käufer das Fahrzeug auf der Messe besichtigt und kauft, ohne damit wirklich jemals einen Meter gefahren zu sein! Wer es dann versäumt, den Sitz mal in Fahrposition zu drehen (dieser war extra in den Wohnraum gedreht, möglicherweise aus gutem Grund?!), bemerkt die Kopfproblematik erst dann, wenn er sein Fahrzeug bereits bezahlt hat und abholen möchte!
Darüber haben wir zuerst scherzhaft gelacht – und dann realisiert, dass dies ein durchaus denkbares Szenario bei Kurzentschlossenen sein kann!
So oder so, auch dieses Fahrzeug wird mit seinen nach unserer Meinung kaum tragbaren Zustand auch seine Käufer finden.
Wohnmobile und Wohnwagen, Campingfahrzeuge und Freizeit, das verkauft sich halt derzeit! Gute sicherlich etwas besser, schlechte aber auch noch so gut, dass man sich nicht wirklich ändern muss, um weiter zu verkaufen. Dafür ist die Ausgangslage mit Niedrigzins einfach zu gut.

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Lassen wir aber ein mögliches Damokles- Schwert über einer Branche, die von der aufgeheizten Konsumstimmung derzeit profitiert wie kaum eine andere, mal einen Moment außer Acht. Betrachten wir lieber die realen Folgen dieser Situation!
Nehmen wir einen Kunden, der z.B. ein Concorde- Reisemobil kaufen möchte.
Also man überlegt, wälzt Kataloge, prüft Modelle, schaut sich Fahrzeuge an. Erwägt Grundschnitte und Ausstattung. Und dann, wenn man nach Tagen und Wochen sich gedanklich durchgerungen und auf sein Fahrzeug eingestellt hat, kommt der dicke Hammer!
Liefertermin Mitte 2017 für einige Modelle (so war es heute auf der Pressekonferenz zu hören), wenn man HEUTE bestellt! Das ist eigentlich ein Jahr ab heute bis zur Auslieferung!
Hammer, oder? In einer Zeit, wo es selbst mit Amazon Prime nicht schnell genug gehen kann und man nach der Bestellung im Internet sehnsüchtig auf sein „Das Paket wurde ins Zustellfahrzeug geladen“ wartet, soll man nun auf sein Freizeitfahrzeug ein Jahr warten?!
Unglaublich! Und dennoch wartet man ein Jahr auf bestimmte Modelle von Concorde!

   
Theoretisch könnte Concorde das so leer lassen. Verkaufen? Nicht nötig! Volle Auftragsbücher bis weit nach 2017 hinein!

Eine Patentlösung für diese Problematik haben wir auch nicht. Nicht, dass ihr meint! Wir haben das Glück, derzeit ein Freizeitfahrzeug zu besitzen und damit Urlaub machen zu können. Zwar alt, dafür aber ganz ohne Wartezeit.
Wenn aber ein Hersteller faktisch komplett auf einen Messeauftritt verzichten kann, weil seine Auftragsbücher bis weit ins kommende Jahr hinein gefüllt sind, dann IST die Branche wirklich überhitzt. Ein Umstand, der sich in Beinen auf dem Gang beim Toilettenbesuch, oder in angeschlagenen Köpfen an Rahmen für Aufstelldächer wiederspiegelt.

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Das, was an Innovation oder einfach nur praktikablen Lösungen bei einigen (vielen) Fahrzeugherstellern fehlt, gleichen aber andere Angebote auf dem CARAVAN SALON 2016 aus!
Zum Beispiel der Stand der CIVD bzw. die CIG mit www.caravaning-info.de in Halle 10, Stand A 21!
Auch dieses Jahr hat die Truppe einen wirklich tollen Stand gezaubert und schafft es mit wenigen Mitteln, einen Einblick in 55 Jahre Campinggeschichte zu vermitteln! Selbstredend, dass der alte Campingbus auf VW T2/T3 dabei ebenso wenig fehlen darf, wie z.B. ein Trabbi mit Alkoven auf dem Dach! Dazu Wohnwagen, Deko aus mehreren Jahrzehnten und natürlich ein Gewinnspiel mit tollen Preisen! Gerade ein Stand wie dieser, der NICHT verkaufen, sondern Freude und Kurzweil zusammen mit einem Campinggefühl vermitteln will, ist einen Besuch wert! Macht euch eine schöne Zeit dort, erlebt Campinggeschichte und gewinnt am Ende noch einen der tollen Preise!

       
Pflichtbesuch für uns jedes Jahr! Halle 10, Stand A21!              Ost- und Westcamping z.B. stilvoll nebeneinander!

So, das war es für den Moment! Der CARAVAN SALON 2016 steht in den Startlöchern und auch in den kommenden Tagen werden wir dort sein und für euch von der Messe berichten! Und mehr! Schon am Samstag, den 27.08.2016 um 16:30 Uhr könnt ihr uns erstmals nicht nur als Gast, sondern auch als Teilnehmer an der Diskussionsrunde am runden Tisch in der Starterwelt erleben!
So viele Tipps haben wir über transitfrei schon an Einsteiger gegeben. Zahlreiche positive Rückmeldungen per mail, aber auch in unserem Gästebuch belegen dies. Umso mehr freuen wir uns, wenn wir dieses Wissen zum ersten Mal live vermitteln dürfen. Zwar nur als Gast in einer kleinen Talkrunde, aber immerhin! Wir freuen uns drauf und wenn ihr Lust habt, schaut doch mal rein!

Bleibt auch hier auf transitfrei.de dran! In den kommenden Tagen werden wir unseren großen Messebericht noch erweitern! So zeigen wir euch noch einige weitere Fahrzeuge im Vergleich und klären eine unangenehme Situation mit Dometic! Mehr dazu demnächst hier auf transitfrei.de!

Update!
Lest hier den zweiten Teil unseres Besuchs vom CARAVAN SALON 2016 – Die Supertester kommen!

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