Wir sind weit vor dem Wecker wach.
Kein Kunststück ehrlich gesagt, denn schon seit einigen Wochen werden Anja und ich morgens deutlich vor dem ersten nervtötenden Schellen merkwürdigerweise fast von alleine wach. Am Anfang hab ich mir noch eingeredet, dass dies vom nun wechselnden Sonnenstand am frühen Morgen käme und wir uns nur daran gewöhnen müssten, dass es eben schon ab 6 Uhr draußen hell ist. Ist ja auch schön so, denn dadurch ist es ja auch am Abend länger hell, sodass man schön gemeinsam draußen vor dem Wohnmobil *äh* Wohnwagen sitzen kann.
Nun aber wird es wie gesagt auch schon früh am Morgen hell, sodass ich hierauf zunächst unseren frühen Aktivitäten begründet hab.
Aber der Zustand des frühen Wachwerdens hält hartnäckig an, sodass ich anfange dies doch allmählich auf die äußeren Umstände zu schieben.
Irgendwie stehen wir seit dem Wechsel vom Wohnmobil zum Wohnwagen unter Dauerstrom!
Tausend Sachen sind anhängig.
Sei es der Autokauf vom Hyundai Lantra, dann der Verkauf vom Astra, die Wohnwagensuche oder der finale Wohnwagenkauf, dann das Versichern, Anmelden, Abmelden und so weiter. Und da sollen wir einerseits jetzt direkt die erste Orientierungsrunde mit dem Wohnwagen einlegen, aber gleichzeitig auch ein bisschen abschalten, ausspannen und uns dem Campingleben hingeben?!

Ist ja nicht so, als wäre es mit ein paar schönen Tagen getan! Denn WENN das mit dem Wohnwagen klappt, muss das Wohnmobil ja weg! Vorher aber müssen wir natürlich noch umräumen und nach und nach unser geliebtes Wohnmobil regelrecht ausweiden, um mit den „Organspenden“ wie Grill, Campinggeschirr und Gasflaschen den nun neu erstandenen Wohnwagen zu füllen.
Hält ja noch immer an und auch heute startet der Tag genau damit.
Ein kurzes Frühstück genehmigen wir uns, dann geht es gleich weiter mit Packen und Laden.

         
     Umladen Teil 1: Aus dem Wohnmobil ins Auto…                       Teil 2: aus dem Auto dann wieder in den Wohnwagen. Puh!

Die letzten Dinge aus dem Wohnmobil trage ich rüber, dazu gehören für den Campingplatz so elementare Dinge wie die Gummischuhe für die Dusche oder auch die Stromkabelverlängerung.
Irgendwie habe ich einen kleinen Fehler gemacht, als wir beim Obelink das Zubehör für den Wohnwagen gekauft haben.
Hab mich nur vom Preis blenden lassen, obwohl ich es eigentlich hätte aus 4 Jahren Campingerfahrung besser wissen müssen!
Ein CEE- Kabel mit lediglich 10 Metern Länge ist in etwa so brauchbar, wie ein heißer Steinofengrill in der Wüste.
Ein Meter geht ja allein schon für den Weg vom Stecker runter auf den Boden drauf. Dann muss man meist ums Fahrzeug herum oder unter diesem drunter her, was weitere 2 Meter kostet.
Dann zur Säule, wobei man das Kabel natürlich am Parzellenrand entlang legen möchte. Quer über den Weg ist auch blöd, man will ja auch keine Stolperfalle bauen. Ergo wieder ein Meter weniger!
An der Säule selbst muss man dann auch wieder rauf, das kostet erneut einen Meter.
Für die tatsächliche Entfernung vom Fahrzeug zur Stromsäule bleiben einem dann noch 5 oder vielleicht 6 Meter als Distanz.
Geht gar nicht, das ist zu wenig.
Wir werden also auch beim Wohnwagen künftig die Kabeltrommel mitnehmen müssen, zumindest bis wir ein besseres CEE- Anschlusskabel haben.

Weitere Zeit geht für das Vorbereiten zuhause drauf.
Minki und Dori wollen ja auch versorgt werden, das Katzenklo muss auch frisch gemacht werden und einmal wenigstens durchsaugen müssen wir die Wohnung auch, wenn wir uns schon für 4 Tage aus dem Staub machen.

         
     Alles packen! Körbe, Taschen, Tüten und mehr…                    Minki beschwert sich: „Nehmt mich bitte auch wieder mit!“ 😉

         
Der letzte Rest aus dem Wohnmobil! Jetzt ist alles hier.          Überraschung! Der Kleiderschrank im Wowa ist groß genug 😉

Final fertig mit allem werden wir gegen 11 Uhr und liegen damit sogar relativ gut im Zeitplan, das haben wir auch so angepeilt.
Wir geben schnell eine Statusmeldung an Thomas ab, der mit uns nach Luxemburg fährt.
Er wird ein bisschen unsere „Angstlok“ für diesen ersten Testurlaub werden.
Was eine „Angstlok“ ist?
Nun, als die Deutsche Bundesbahn z.B. vor 20 Jahren zum ersten Mal den ICE auf die Schienen gesetzt und zur Jungfernfahrt aufgebrochen ist, standen an strategisch wichtigen Stellen unterwegs auf der Strecke Reserveloks mit konventioneller Technik bereit, um im Falle eines Ausfalls (z.B. nach einem technischen Defekt) sofort mit einem Ersatzzug oder zum Abschleppen zur Stelle zu sein.
Auch für besonders prominente Reisende, z.B. wenn amtshohe Politiker wie der Bundeskanzler mit dem Zug unterwegs war, wurden diesen Zügen Reserveloks für einen eventuellen Ausfall mitgegeben.
Diese Loks nannte der Eisenbahner „Angstlok“, weil sie nur rein als Ersatzlösung zur Verfügung standen, ansonsten aber, wenn alles mit dem Hauptzug glatt lief, nicht zum Einsatz kamen.
Und genau diese „Angstlok“ wird Thomas für uns sein.
Er hat ja ein voll ausgerüstetes Wohnmobil zur Verfügung, wo wir ja im allergrößten Notfall auch unterkommen könnten.
Und er hat an seinem Wohnmobil eine Anhängerkupplung und könnte unseren Wohnwagen schleppen, falls bei uns irgendwas am Zugfahrzeug sein sollte.
Weiß man ja nie!

Darüber hinaus ist Camping mit mehreren auch immer schöner, weil geselliger und deswegen fahren wir eben an diesem Wochenende zu Dritt. So.

Gegen 11 könnte es eigentlich losgehen, doch noch bevor wir den ersten Meter gefahren sind, wird uns die erste Einschränkung gegenüber dem Wohnmobil so richtig bewusst!
Ins Wohnmobil wären wir jetzt  nach dem Fertigpacken einfach eingestiegen, hätten auf den bequemen Pilotensitzen Platz genommen!
Dann hätten wir vorgeglüht, den Schlüssel gedreht und dann: Abfahren!
Hier mit dem Wohnwagen müssen wir jedoch erst einmal den Wohnwagen an unser Zugfahrzeug ankuppeln!
Und das ist gar nicht so einfach, denn einfach mit dem Auto rückwärts dran fahren geht von der Straße her nicht.
Und so müssen wir den Wohnwagen mit der Hand auf die Straße schieben.
Puh!
Ging dies vor ein paar Tagen, als wir den Wohnwagen abgeholt haben, noch super- simpel, müssen wir heute schon schwer an den Rangiergriffen zerren.
Kein Wunder, jetzt ist unser Wohnwagen ja beladen und somit deutlich schwerer.
Merkt man schon!
Hoffentlich wird sich dies nicht allzu sehr auf das Fahrverhalten auswirken!
Bei der Abholung des komplett leeren Wohnwagens war das Fahren kein Problem. Das Rangieren per Hand aber auch nicht.
Jetzt haben wir mit dem Rangieren ein paar Probleme und der Verdacht liegt nahe, dass das Fahren gleich auch nicht „besser“ werden wird.
Naja, schauen wir mal.

Endlich steht der Wohnwagen auf der Straße in Fahrtrichtung, sodass ich unseren Hyundai vor den Wohnwagen rangieren kann.
Anja muss hierbei natürlich helfen, damit ich einerseits möglichst nah an die Anhängerkupplung heran fahre und andererseits, damit ich mit der Stoßstange nicht gegen die Anhängerkupplung donnere. Denn die ist aus Plastik und wäre dann wahrscheinlich kaputt.
Und während wir mit dem Wohnwagen noch rückwärts an die Anhängerkupplung rangieren, wären wir mit dem Wohnmobil schon auf der Autobahnauffahrt…
Tolle Wurst!

Zum Glück kann Anja gut Rangiersignale geben und ich gut rückwärts fahren, sodass wir es auf wenige Zentimeter an die AHK heran schaffen.
Dann folgt das Ankuppeln, was sich nochmals als schwierig erweist.
Das Bugrad will nicht so recht einfahren, die Kupplung nicht wirklich einschnippen und auch das Kabel und das Bremsseil will noch gekuppelt werden.
Auch die verlängerten Spiegel müssen am Zugfahrzeug angebracht werden und ein Check der Blinker wie Bremslichter am Anhänger muss ja auch noch sein.
Ganz schöner Aufwand! Wie gesagt, mit dem Wohnmobil wären wir wahrscheinlich schon auf der Autobahn…
Dann natürlich die Antischlingerfunktion an der AHK aktivieren und den Bügel runter machen und Ruck-Zuck hat man am Ende aller Arbeit die Finger versaut.
Bäh!
Aber zum Händewaschen bleibt keine Zeit, denn die Uhr zeigt schon 10 nach 11 und tanken müssen wir auch noch!

         
     Kupplung und Kabel dran, Stützrad hoch, Handbremse los…      …und fertig ist das Gespann! Na endlich, wir können los !

Die ersten Meter im Stadtverkehr verlaufen völlig problemlos, das beim manuellen Rangieren per Hand doch deutlich aufgefallene Mehrgewicht im Wohnwagen fällt jetzt im Fahrbetrieb nicht wirklich auf. Gut so!
Schnell erreichen wir die ARAL- Tankstelle in Sindorf, wo wir übrigens mit einem Gutschein tanken!
Diesen haben wir vor einiger Zeit von einem unserer Leser als kleines Dankeschön dafür bekommen, dass wir so viele Reiseberichte schreiben und unsere Webseite so informativ wäre.
Darüber haben wir uns natürlich riesig gefreut!
An dieser Stelle daher nochmals ein großes Dankeschön an Artur, der uns heute quasi mit seiner kleinen Tankspende den Weg nach Luxemburg ebnet.
Dort werden wir dann natürlich volltanken, ist ja klar!

Nach dem Tanken geht es um 20 nach 11 endlich auf die Autobahn.
Puh!
Wir schicken schnell eine Statusmeldung an Thomas, der sich mit uns am P&R- Parkplatz gleich neben der Autobahnausfahrt Erftstadt verabredet.
Das passt.
Dann geht es los.
Die erste Fahrt mit einem voll beladenen Wohnwagen am Haken.
Etwas skeptisch bin ich schon, kann dann aber schnell meine Sorgen über Bord werfen.
Nix.
Absolut nix hat sich im Fahrverhalten geändert und es fährt sich eigentlich so, als vor ein paar Tagen mit leerem Wohnwagen.
Einzig bei quer liegenden Bodenwellen „nickt“ der Wohnwagen ein wenig mehr ein, was man auch auf der Anhängerkupplung spürt.
Aber wirklich nur marginal.
Vom Beschleunigen, Fahren und Bremsen aber merken wir keinen Unterschied.
Der Wohnwagen läuft super hinter dem Hyundai her und schnell erreichen wir die 95 km/h.
Und hier zeigt sich dann tatsächlich zum ersten Mal ein Vorteil gegenüber dem Wohnmobil!
Denn wir haben das Radio an, das Fenster einen Spalt auf, der Motor läuft und trotzdem können wir uns noch ganz normal unterhalten!
Tja, unser alter 1984er Wohni ist nunmal vornehmlich ein Lieferwagen und Transporter, zumindest ohne den Wohnaufbau. Und das ist nunmal während der Fahrt laut und unangenehm.
Davon abgesehen wäre 95 noch nicht einmal unbedingt eine passable Reisegeschwindigkeit für unser Wohnmobil!
Damit fahren wir im Schnitt um die 90!
Mit dem Wohnwagen und seiner 100er Zulassung könnten wir sogar noch eine kleine Kohle auflegen und etwas schneller fahren.
Das Gespann würde es in jedem Fall mitmachen, denn wir hätten noch genügend Luft am Gas.

Den nächsten Nachteil gegenüber dem Wohnmobil müssen wir allerdings wenige Minuten später eingestehen.
Wir fahren nämlich, kaum das wir in Kerpen auf die A 61 aufgefahren sind, auf einen Stau auf!
Böh!
Ausgerechnet jetzt und noch bevor die Autobahn im nur wenigen Kilometer entfernten Erftstadt wieder verlassen würden.
Gut, das wir im Stau stehen wäre uns sicherlich auch mit dem Wohnmobil passiert. Nur hätten wir im Ducato aufgrund der deutlich höheren Sitzposition einen viel besseren Überblick über den Verkehr gehabt!
Dieser fehlt nun natürlich im Auto und es ist uns nicht möglich, auch im Stau ein wenig vorrausschauend zu fahren.
Besonders dann nicht, wenn so ein dickes Wohnmobil vor uns her fährt.
Ach ja…

Wir lauschen gespannt der 11:30 Uhr Stauschau und müssen schlucken!
Der Stau hier ist noch gar nix! Lächerliche 2 Kilometer.
Im weiteren Verlauf aber wird die A 61 einen Stau von 20 Kilometer bereit halten!
Aber nicht nur auf der A 61 ist es voll, auch überall anders ist es voll.
Urlaubsverkehr!
Dick bepackte Autos, Gespanne und Wohnmobile, alle zusammen hier und heute unterwegs.
Ein Glück, dass wir die A 61 nicht komplett durchfahren müssen, sondern später die A 1 in die Eifel nehmen.

Um kurz nach halb 12 fahren wir aber erst einmal in Erftstadt von der Autobahn ab und treffen auf Thomas, der mit seinem Wohnmobil am P&R- Parkplatz auf uns wartet.
Es gibt eine kurze Begrüßungsrunde, wobei ein Foto vom heutigen Urlaubsexpress nicht fehlen darf.
Ein ganz klein wenig geknickt ist mein Ego dann allerdings doch, als ich das fertige Bildchen betrachte.
Da steht es: Groß, mächtig, ausstrahlend! Das Wohnmobil!
Daneben klein und eher versteckt: Der Wohnwagen am Hyundai.
Tja, so ganz bin ich noch nicht „firm“ mit dem Gespann, aber wir werden uns schon dran gewöhnen…

     Wohnmobil und Wohnwagen zusammen
     Mit Wohnmobil und Wohnwagen unterwegs in den Kurzurlaub. Das wird schöööön! 🙂

Dann drückt uns Thomas noch ein CB- Handfunkgerät in die Hand, damit die Unterwegskommunikation nicht so teuer wird.
Das mit dem Funk unterwegs hat natürlich was, das macht Spass!

Kurz darauf fahren wir wieder rauf auf die Autobahn und stellen uns wieder im Stau an.
Zum Glück nicht allzu lang und noch bevor wir die dicken Straubrocken auf der 61 erreichen, fahren wir weiter auf der A 1 in Richtung Eifel, Blankenheim und Trier.
Und hier wird es dann zu unserer großen Freude deutlich freier und leerer.
Mit etwas Glück geht damit unser Plan mit Luxemburg auf, dass es dort nicht so voll werden wird und wir problemlos einen schönen Campingplatz finden werden.
Wird schon!

Weiter geht’s auf der A 1, wir übernehmen dabei die Vorhut und fahren voraus. Thomas fährt hinterher und berichtet uns über Funk, wie sich unser Gespann so von hinten macht.
Ob es schaukelt, ob es schlingert, ob wir schwingen.
Doch nichts davon passiert. Thomas berichtet über Funk, dass wir ein absolut stabiles und schnurstracks pfeilgeradaus rollendes Gefährt haben.
Und das sogar, obwohl wir längst mit den maximal erlaubten 100 km/h unterwegs sind.
Fantastisch!
Genau so haben wir es uns erhofft, aber ehrlich gesagt nicht erwartet.
Das wir nun sogar ohne große Anstrengung mit ganz entspannten 2500 Umdrehungen im 5ten Gang 100 fahren, ist das absolute Optimum.
Super!
Abgesehen von der fehlenden guten Übersicht von den bequemen Pilotensitzen im Wohnmobil haben wir mit dem Wohnwagen bzw. unserem Gespann ein gutes Gefühl.
OK, Anja kann wie gesagt nicht mal eben nach hinten gehen und mir eine kalte Cola aus dem Kühlschrank holen, das ist schon blöd! Hab ich bislang ja unterwegs immer genossen, ohne groß anzuhalten an alles dranzukommen. Sei es mal eben ein Frühstücksbrötchen schmieren, Lakritze aus dem Schrank holen oder eben was Kaltes aus dem Kühlschrank, wenn man mal wieder im Stau steht.
Geht nun mit dem Wohnwagen natürlich nicht.
Naja, Anja könnte natürlich schon eben nach hinten gehen!
Allerdings entgegnet mir Anja auf meine Bitte mir eine kalte Cola von hinten zu holen, mit dem eindringlichen Wunsch, während der Fahrt doch bitte nicht über die Deichsel nach hinten klettern zu müssen.
Wir seien ja hier nicht in einem Actionfilm…
OK, man kann sich auch ein wenig anstellen finde ich 😉
Aber dann eben nicht, fahren wir halt ohne Kaltgetränk weiter.

         
     Mit 100km/h geht es in den Kurzurlaub. So macht´s Spass!       Und ganz brav läuft der Wohnwagen mit uns mit. 🙂

Schon kurz, nachdem wir auf die A 1 raufgefahren sind, verlassen wir die Autobahn auch wieder.
Dies aber nur zwangsweise ehrlich gesagt, denn kurz vor Blankenheim versackt die A 1 mitten in der Eifel wie ein Bächlein in der Wüste.
Kaum sind wir dann ein paar Meter auf der Landstraße unterwegs, wird uns siedend heiß klar, dass ausgerechnet Luxemburg vielleicht doch nicht gerade das ideale Erstziel für eine Wohnwagenreise darstellt!!!
Besser wäre wirklich Norddeutschland oder Holland gewesen, denn das wäre eine absolut platte Überlandfahrt geworden.
Die Eifel aber ist besonders hier abseits der Autobahn natürlich fahrtechnisch anspruchsvoll!
Rauf, runter, rechtsrum, linksrum, durch die Spitzkehre und wieder anders herum.
Gar nicht so einfach, wenn man hinter sich zum ersten Mal einen Anhänger herzieht und dies zu allem Überfluss auch noch ein überbreiter Wohnwagen ist!
Mehrfach versichere ich mich bei Thomas über Funk, dass unser Wohnwagen auch von hinten noch eine gute Figur macht und da nicht herum scharwenzelt.
Doch alles sieht gut aus, laut Thomas folgt uns und unser Wohnwagen wie ein zweiter Schatten.
Auch unser Hyundai kommt erstaunlich gut mit den Bergauf- und Bergab- Etappen klar, sodass wir nicht wirklich zu einem Verkehrshindernis werden.
Wir kennen die Strecke zu großen Teilen übrigens noch von unserer Herbstreise 2009 nach Südfrankreich und von unserer Wohnmobiltour nach Trier.
Und rein subjektiv habe ich sogar den Eindruck, als würden wir mit dem Gespann etwas besser unterwegs sein, als seinerzeit mit dem Wohnmobil.
Auch Thomas bestätigt mir, dass er mit seinem modernen 2,8 idTd- Motor doch gut mitarbeiten muss, um an uns dran zu bleiben.
Das ist natürlich erfreulich!
Ob es dann aber auch noch beim Tanken erfreulich bleibt, werden wir am kommenden Sonntag sehen…

          
     Mal geht es rauf, mal geht es runter.                                  Vielleicht nicht gerade die beste Wahl für die erste Wowa- Reise!

Die Anspannung löst sich nach weiteren 10 auf 20 Kilometern, sodass wir sogar der Tatsache gleich auf der ersten Tour eher unbewusst eine topografisch anspruchsvolle Strecke gewählt zu haben, völlig entspannt entgegen.
Läuft super unser Gespann und es wird allmählich Zeit, unserem Wohnwagen endlich einen Namen zu geben.
Für einen kurzen Moment sind Namen wie „Henk, Huub, Wim oder Pit“ im Gespräch, denn immerhin ist unser Wohnwagen ein waschechter Holländer!
Andererseits habe ich den Fahrzeugpapieren entnommen, dass der Wagen einmal ganz zu Anfang aus Nürnberg gekommen ist und dort bei einem ansässigen Händler gekauft wurde.
Wir haben unseren Wohnwagen sozusagen gerettet und er bedankt sich bei uns damit, dass er ohne Furcht und Tadel mit uns auf Reise ist.
Ohne Furcht und Tadel?
Das passt doch!
Stattlich ist unser Wohnwagen ja auch und eine gute kraftvolle Figur macht der Wohnwagen sowieso. Fast wie ein Ritter!
Der Name ist also schnell gefunden: Hektor!
Hektor, der bekannte Ritter ohne Furcht und Tadel!
Ja, das passt!
Hektor, der Wohnwagen ohne Furcht und Tadel,
Hektor, der Wohnwagen ohne Dulle und Schaden.
Passt auch.
Also gut, der Name ist damit beschlossene Sache, ab sofort sind wir mit „unserem Hektor“ unterwegs.
😉

Die weitere Fahrt durch die Eifel verläuft angenehm.
Und das, obwohl wir sogar zeitweise unsere „Angstlok“ Thomas mit seinem Wohnmobil aus den Augen verloren haben.
An irgend einer kurvenreichen Passage hinter einer Kreuzung muss es passiert sein, wir haben von unserem Navi eine andere Route als er vorgeschlagen bekommen.
Kaum aus dem Spiegel verschwunden reißt dann auch der Funkkontakt ab, sodass wir uns noch nicht einmal mehr verständigen können.
Wir halten in irgend einem Kaff an, um die Lage zu sondieren und kurz zu warten, ob Thomas vielleicht noch nachrückt.

         
     Kurzer Stopp in einem Dorf irgendwo in der Eifel. Unser Flügelmann ist weg! 🙁   Doch Anja stört das nicht, winkt fröhlich 😉

Erst ein Telefonat via Handy klärt wenig später auf, dass Thomas einen ganzen Ort weiter ebenfalls steht und seinerseits auf uns wartet, ohne uns unterwegs überholt zu haben.
Schon komisch, aber macht auch nix.
Wir holen Thomas wieder ein und gemeinsam gehen wir die letzten Kilometer durch die Eifel an, wobei nun Thomas die Führung über unseren Konvoi übernimmt und wir versuchen, an ihm dran zu bleiben.

         
     Ab jetzt übernimmt Thomas die Führung über unseren Geleitzug, gemeinsam geht es durch die Eifel

     Kurzer Fotostop in der Eifel für ein Wohnmobil und Wohnwagenbild
     Kurzer Fotostopp kurz vor Luxemburg: Wohnmobil und Wohnwagen zusammen unterwegs? Das geht ganz prima! 🙂

Gegen halb 2 passieren wir die Grenze nach Luxemburg und sogleich haben wir ein gutes Gefühl!
Kaum drüber gefahren entdecken wir nämlich die erste Tankstelle, die uns Diesel für 1,16 und Super für 1,32 € verkaufen würde.
Aber beide brauchen wir jetzt noch keinen Sprit, sodass wir erst einmal weiter fahren.
Wir merken uns aber, dass wir hier an der Grenze noch einmal ganz voll tanken können, bevor es am Sonntag wieder nach Hause geht.

         
     Und schon kommt die eher unscheinbare Grenze!                     Dafür ist Luxemburg bekannt! Günstiger Sprit 😀

In Luxemburg angekommen geht es noch ein kurzes Stück über luxemburgische Landstraße, die es aber ganz schön in sich hat! Herrje, wer hat die den gebaut? Der Kaiser höchstselbst?
Würde mich nicht wundern, wenn über diese Straße seinerzeit die Ardennenoffensive ’44 gelaufen ist!
Bei den Schlaglöchern kann das doch nur von Panzerketten stammen!
Wird wirklich Zeit, dass die Fahrbahn mal saniert wird, denn es holtert und poltert ganz fürchterlich. Und das sogar so heftig, dass wir einen komplett neu einsortierten Wohnwagen befürchten! Hoffentlich halten die Dämpfer…
Zum Glück ist die Holperpiste nicht allzu lang, denn nur wenig später geht es zunächst auf eine gut ausgebaute Landstraße und dann sogar auf die Autobahn.

         
     Eine Holperpiste durch den Wald. Oh- weia!                              Zum Glück folgt bald darauf eine menschenleere Autobahn

Kaum auf der Autobahn unterwegs, entdecken wir an einem Hang vor einem Tunnel schon den Campingplatz rechts oberhalb der Straße.
Ein Glück, dass die Autobahn hier nicht mit der Verkehrsdichte des Kölner Rings konkurrieren kann (aktuell fahren wir sogar ganz allein hier lang…), denn das wäre sonst mit Sicherheit ziemlich laut auf dem Platz.
Naja, mal schauen…

Gegen viertel nach 2 fahren wir schon von der Autobahn ab und erreichen kurz darauf den Campingplatz, wo wir direkt an der Einfahrt parken.
Ruhig ist es hier oben.
Und obwohl man die Autobahn von hier aus noch immer erkennen kann, hören wir von ihr nichts.

         
     Wir erreichen unseren Urlaubszielort Mersch in Luxemburg…     …und parken erst einmal stilecht in der Einfahrt 😉

Wir betreten die Rezeption und bekommen als erstes gesagt, dass gerade Mittagspause wäre.
Aha.
Aber wir dürften gerne schon vorab zu Fuß auf den Platz und uns zwei schöne Parzellen aussuchen.
In einem Plan bekommen wir eingezeichnet, was noch frei ist und dann marschieren wir los.

Zuerst schauen wir uns die Längsreihen nah an Rezeption und Haupthaus an.
Wir entdecken einige schöne Einzelplätze und kurz darauf sogar 2 schöne aber vor allem freie Plätze direkt nebeneinander. Schon mal nicht schlecht.
Da wir aber nicht sofort zuschlagen wollen, spazieren wir einfach mal weiter und entdecken kurz darauf etwas unterhalb der oberen Terrassen runde Stellplatzareale, wo immer so 6 – 10 Parzellen ein Rondell ausmachen. Das gefällt uns gut.
Wir wählen das letzte sogar noch komplett leere Rondell mit den beiden Plätzen 1210 und 1211, dann spazieren wir zurück zur Rezeption.

          
     Die Rezeption des Camping Krouenbierg, wir melden uns an      Erste Eindrücke vom Platz während unseres Rundgangs

         
     Einen Pool für Kinder entdecken wir. Nett.                                Ankunft im hinteren Bereich des Platzes, Plätze 1201-1223     

         
Thomas und Anja inspizieren das Rondell, gefällt uns gut!          Diese Parzelle schaut super aus! Groß mit Hecke und Baum!

Dort angekommen dann die Überraschung, die Rezeption ist zu!
Abgeschlossen!
Ich hab gedacht, wir dürften jetzt auch noch einchecken, aber das war wohl ein Irrgedanke.
Naja, macht ja nichts. In knapp 20 Minuten wird die Rezeption wieder öffnen und bis dahin vertreiben wir uns einfach hier die Wartezeit.
Wir stöbern ein wenig durch das Werbeangebot der umliegenden Attraktionen und Sehenswürdigkeiten oder genießen einfach die Sonne über uns, die mit sommerlichen Temperaturen ein wohl schönes Wochenende einläutet.
Fast ist es schon zu warm, denn wir wollen ja nicht faulenzen und sonnenbaden, sondern auch ein bisschen was am Wohnwagen machen.
Aber das wird schon, die Abende werden hoffentlich etwas kühler sein.
Schauen wir mal.

Gegen 15 Uhr ist es dann soweit.
Die Rezeption öffnet und anstandslos werden unsere ACSI- Campingcards akzeptiert.
Wieder mal haben wir gegen den Normalpreis ordentlich was gespart!
Spätestens jetzt hätte sich der Kauf auch in diesem Jahr bereits gelohnt, wenn wir nicht im Frühjahr schon 7 Tage für kleines Geld an der italienischen Adria- Küste gestanden hätten.
Gleich nach dem Einchecken fahren wir dann auf den Campingplatz drauf und rollen rüber zu unseren Parzellen.
So gut es geht rangiere ich dabei unseren Wohnwagen auf das kleine Wiesengrundstück, für die finale Querstellung zur Einfahrt aber müssen wir dann natürlich doch abkuppeln und den Wohnwagen per Hand verschieben.

    
     Und während Thomas schon steht, gibt Anja noch Rangiersignale :-/

Und das Rangieren und Verschieben per Hand ist gar nicht so einfach!
Ich verstehe jetzt gut, warum selbst an kleine Wohnwagen gerne die „Mover“ dran gebaut werden, die über Batterieversorgung und Stellmotor an der Achse einen Wohnwagen auch ohne Auto fast wie von Geisterhand herum rangieren können.
Ging das Umherschieben zuhause auf dem Parkplatz noch einigermaßen, ist jetzt und hier auf der Wiese schnell Schluss mit lustig!
Dazu kommt, dass die Wiese einige Löcher und Kuhlen zu bieten hat, dass man meinen könnte, wir ständen auf dem Mond!
Kaum haben wir unseren Hektor verschoben, rollt auch schon ein Rad in eine solche Mulde.
Keine Chance, ihn auf einfachem Wege wieder dort raus zu bekommen!
Regelrecht aufschaukeln müssen wir unseren armen Wohnwagen, Anja hat schon Sorge, dass drinnen im Wohnwagen alles durcheinander gefallen sein wird.

Thomas hingegen hat damit natürlich keine Probleme!
Er parkt mit seinem Wohnmobil ganz lässig neben uns rückwärts ein und rollt schon die Markise aus, während wir noch immer versuchen, unsere endgültige Wochenend- Parkposition unter einem kleinen Bäumchen zu erreichen.
*Schieb!* Uff! Ist das schwer!
Und auch das Bäumchen sowie die Hecke lassen kurzzeitig Federn, als wir mit Schwung aus der Kuhle rollen.
Ein paar abgerissene dünne Äste und Blätter zeugen stumm von unseren noch anfänglichen Bewegungsversuchen eines Wohnwagens.
Naja, das wird schon. Wir sind ja noch neu dabei…

Kaum steht der Wohnwagen, müssen nun natürlich die übrigen Arbeiten erledigt werden!
Zuerst und als aller erstes überhaupt müssen natürlich die Stützen runter!
Denn wenn die nicht unten sind und man betritt den Wagen, kann es einem passieren, dass dieser nach hinten kippt!
Der Wohnwagen steht ja nur mittig auf der Achse!
Gut, vorne am Bug stützt das Bugrad, aber hinten ist nix!
Also lasse ich als erstes die Stützen hinten herunter, sodass Anja innen alles klar Schiff machen kann.
Ich kümmere mich dann um die Stützen vorn, den Stromanschluss und um die Wasserversorgung.
Schon ungewöhnlich, dass ich nun mit einem Kanister zur Wasserstelle spazieren muss.
Früher haben wir einfach mit dem Wohnmobil dort angehalten und per Schlauch das Wasser aufgefüllt.
Mit dem Kanister bin ich nur gegangen, wenn der Tank wirklich mal leer war, wir uns aber nicht mit dem Wohnmobil bewegen wollten.
Es wird sich auch hier sicherlich noch zeigen, was besser ist.
Zum einen ist es ja schön, unabhängig von einem einzelnen Wasseranschluss zu sein.
Zum anderen ist ein voller Kanister mit 20 Litern Wasser aber auch ungemein schwer zu schleppen…

          
     Während wir noch die Stützen ausfahren…                               …steht beim Wohnmobil schon die Markise! 😮

Nur einer hat dabei natürlich Spass!
Thomas!
Er hat schon längst seine Campingmöbel unter der ausgefahrenen Markise aufgebaut und steht mit einem Wassereis in der Hand auf unserer Parzelle und fotografiert mich beim Auffüllen unseres Klofrischwassertanks.
Weiß gar nicht, was er gegen meine schicke Gießkanne hat?!
Die tut es doch!
Gut, sie ist etwas klein und ich muss aus dem faltbaren Kanister mehrfach die Gießkanne nachfüllen, dafür kann ich aber immerhin „Aqua Kem Rinse“ in den Tank geben, der das Wasser schön frisch und duftig hält.
Bei einem kombinierten Wassertank für Brauch- und Trinkwasser ist das weniger praktikabel. 😉

         
     Weiß gar nicht, was an meiner Gießkanne so lustig ist… 😉        Nach und nach entsteht Campingfeeling 🙂

Irgendwann sind dann auch wir soweit!
Es hat „nur“ gefühlte 317 Stunden gedauert…
Strom geht, Kühli läuft, Stützen sind draußen, die Tanks gefüllt, der Abwassertank positioniert, die SAT- Antenne ist ausgerichtet, der Fernseher geht und die Campingmöbel stehen aufgebaut auf der Wiese.
Puh!
Und das bei der Hitze!

     Wohnwagen und Wohnmobil auf dem Campingplatz zusammen
     Puh, geschafft! Endlich steht alles soweit, die finale Parkposition fürs Wochenende ist erreicht 😉

Sogleich schnappe ich mir meine liebe Frau, die im innern den Wohnwagen ein wenig hergerichtet hat, sodass man sich wohlfühlen kann.
Gemeinsam spazieren wir dann rüber zu den Duschen, um uns abzukühlen.
Und wir drehen natürlich unsere obligatorische Orientierungsrunde über den Campingplatz, um uns alles einmal anzuschauen.
Ganz nett ist es hier ja!
Zwar etwas sehr abseits und eher ruhig, aber nett!
Es gibt, neben dem bereits erwähnten kleinen Swimming- Pool für Kinder, einen großen Spielplatz und einen Fußballplatz.
Dazu einen großen Aufenthaltsraum, das Restaurant, eine Friterie (für Pommes) und natürlich 5 auf dem Platz verteilte Servicehäuser.

         
     Unterwegs zu den Duschen, vorbei an leeren Parzellen              Das hier ist mal eine große geräumige Parzelle!

         
     Wir entdecken den Kinderspielplatz unterhalb der Terrassen      Zahlreiche Spielgeräte finden sich hier

Das erste gleich bei unserem Platz ist ein Servicecontainer, der jedoch nur Toiletten im Angebot hat.
Das zweite Servicehaus beim Spielplatz ist zu unserer Überraschung verschlossen und erst das dritte, welches im gleichen Gebäude wie der Aufenthaltsraum angesiedelt ist, hat geöffnet.
Hier duschen wir dann, sind aber nicht so recht begeistert von der Dusche.
5 Sterne?
Vielleicht vor 20 Jahren mal!
Aber ein verliehener Stern selber hat ja noch nie was über die Art, Alter  und Zustand der Einrichtung ausgesagt, sondern lediglich dokumentiert, dass diese vorhanden sind.
Wenigstens ist das warme Wasser kostenlos, lediglich den Druckknopf muss man häufiger drücken, weil die automatische Abschaltung recht kurz gehalten ist.
Macht aber auch nichts.

         
     Servicehaus 5 direkt an unseren Parzellen…                             …entpuppt sich nur als reine „Pipi- Box“ ohne Duschen :-/

         
     Das Servicehaus 3 rechts hat leider zu!                                    Lediglich die Waschmaschine kann man hier benutzen.

         
     Die Terrassen rauf zum Servicehaus 1                                     dieses wirkt ein wenig wie eine Turnhalle aus den 70ern

Zurück an unserer Parzelle kümmern wir uns um den Ausklang des Tages und um den perfekten Einstand für ein verlängertes Campingwochenende.
Grillen!
Thomas bringt flugs seinen Koffergrill rüber, wir steuern aus unserer 5-er Gasflasche den erforderlichen Brennstoff bei.
Kurz darauf brutzeln schon leckere Steaks und knackige Würstchen auf dem Grill, dass uns das Wasser im Munde zusammen läuft.
Mjam!
Für die gesunde Abwechslung und das reine Gewissen hat Anja natürlich auch gesorgt. Ein leckerer Tomatensalat rundet den Grillabend ab.
Herrlich!

         
     Und am Abend wird lecker gegrillt!                                          Rostbratwurst, Berner Bratwurst und Putensteak! Mjam!

         
     Anja zaubert noch schnell einen leckeren Tomatensalat             und schon kann der Grillabend beginnen. Super! 😀

Wir sitzen noch lange zusammen und lassen dem Grill viel Zeit, sich zum Spülen ordentlich abzukühlen.
Wir quatschen einfach.
Über den Wohnwagen, über unsere ersten Kilometer mit einem Gespann, über unsere Erwartungen an die erste Nacht in der umgebauten Rundsitzgruppe. Und wir philosophieren natürlich darüber, wie später mal Camping mit Baby und Kleinkind sein wird.
Natürlich wissen wir auch, dass wenn uns dieser Kurzurlaub mit dem Wohnwagen gefällt oder zumindest nicht „schlimm“ ist, wir nach unserer Rückkehr nach Hause unser getreues Wohnmobil verkaufen werden müssen.
Hilft ja nichts!
Aber sein wir mal ehrlich: Rundreisen durch Südengland vorbei am Excalibur oder Gralssuche sind ebenso wenig für Kinder unterhaltsam, wie tote Leichen in der Toskana, die in Glassärgen vor sich hin schimmeln.
Kinder brauchen im Urlaub Spass und Action und wenn ich so unsere Ausflüge auf die Campingplätze von Nord- bis Südeuropa Revue passieren lasse, hatten die Kinder da immer eine Menge Spass.
Aber auf Stellplätzen, die vornehmlich von allein reisenden Paaren angesteuert werden?
Da kommen die Kinder doch eher zu kurz.
Nee- nee, es ist schon richtig, dass wir uns lieber heute als morgen auf die neue Situation einstellen und uns anfangen, an den Gedanken „Wohnwagen“ zu gewöhnen…

Später am Abend gehen wir spülen.
Also Anja und ich.
Nur ein bisschen weiter laufen müssen wir dafür, weil unser kleiner Servicecontainer oberhalb unseres Areals nicht über warmes Wasser verfügt.
Aber am Servicehaus mit dem Waschmaschinen finden sich dann doch 2 Spülbecken, wo man mit warmem Wasser abspülen kann.
Das passt.

Gegen 22 Uhr beenden wir den Tag. Ein bisschen anstrengend war das alles ja schon.
Und als wir uns in unseren Wohnwagen zurückziehen, wird uns ein schöner Vorteil unseres neuen Wohnwagens offenbar!
Es ist *SAU*- bequem!
Die Rundsitzgruppe im Bug mit ihren Rundpolstern ist richtig quitschgemütlich!
Und nach dem schnellen und völlig unkomplizierten Umbau offenbart sich uns eine 2×2 Meter große Spielwiese, die garniert mit Kuscheldecke, Kissen und Co eine richtige kleine Wohlfühlkuhle in unserer Wohndose, unserem kleinen Hektor darstellt.
Ist schon was anderes, als das starre Sitzen in der Mittelsitzgruppe unseres Wohnmobils!

Zugegeben, das ist kein wirklicher Vorteil unseres bzw. überhaupt irgendeines Wohnwagens, denn es gibt ja auch Wohnmobile mit Rundsitzgruppe im Heck. So eins haben wir aber ja nicht gehabt.
Jetzt aber, wo wir die Vorzüge der Bugsitzgruppe genießen können wird uns schnell klar, dass wir damit die absolut richtige Entscheidung getroffen haben.
Das Sitzen, Liegen und Lümmeln hier in der Rundsitzgruppe ist wahrscheinlich sogar noch gemütlicher, als der von mir bislang immer favorisierte Wohnmobil- Grundriss mit Mittelsitzgruppe und gegenüberliegendem Sofa.
Denn in der Rundsitzgruppe können wir nun gemeinsam miteinander und vor allem gleichzeitig gemütlich lümmeln, ohne dass einer (wie bei einem Einzelsofa) dann doch wieder wie „auf einem Stuhl“ in der Mittelsitzgruppe sitzen muss, wenn wir zum Beispiel gemeinsam so wie jetzt Fernseh schauen wollen.

Zitat des Tages (Am Abend auf dem Campingplatz, Thomas ist auf dem Weg zum Servicehaus zum Duschen, jedoch mit dem Fahrrad und nicht zu Fuß):
Ich: „Thomas du fauler Kerl! Mit dem Fahrrad zum Servicehaus! Tss-tss! … Warte, ich gebe dir den Autoschlüssel, dann kannst du mit dem Auto zum Servicehaus fahren!
😉

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