Ganz ohne Kopfschmerzen wachen wir auf.
OK, bei Anja bestand ja eigentlich nie die Gefahr von Kopfschmerz, sie hat ja auch gerade mal einen Becher und einen halben getrunken, also vielleicht 0,2 auf 0,3 Liter.
Den Rest von 2 Krügen á 0,5 habe ich hingegen gestern Abend vertilgt, was normalerweise eine entsprechende Wirkung auf mich ausgeübt. Aber dieses Mal war ich ganz nüchtern. 😉
Aber Spuren des gestrigen mittelalterlichen Gelages?
Keine Spur! Muss ein guter Wein gewesen sein!
Fast schon erfrischt stehen wir gegen 8 Uhr auf und können froh sein, dass es auch in der letzten Nacht nicht ganz so kalt war.
Die Heizung hab ich aber dennoch vor einer Stunde angeschmissen und mittlerweile ist es mollig warm im Wohnmobil.
Aber nicht so, als würde man schwitzen. Denn das wäre schlecht!
Ein weiteres Mal müssen wir nämlich „Katzenwäsche“ ohne Dusche betreiben und können uns nur waschen. Und dies wird, mangels Wasser, so langsam zu einer echten Herausforderung!
Der Wassertank 1 ist nach wie vor leer, im Badezimmerkanister schwimmt nur noch ein kümmerlicher Rest und eine Möglichkeit zum Auffüllen bietet der Stellplatz leider auch nicht. Da ist unser Wohnmobil wirklich unterdimensioniert…
Hilft ja nichts, wir gehen also an die 8- Liter Trinkwasserflasche und waschen uns mit dem teuren Volvic den Körper.
Man hat´s ja   😉
Dumm nur, dass mir zu diesem Zeitpunkt noch nicht einfällt, das Wasser mit unserem „Camp Bistro“ aufzukochen oder zumindest anzuwärmen.
Es wird also wieder mal ein „erfrischendes Erlebnis“ mit einem kalten Waschlappen…

Anja ist heute sogar etwas weiter wie ich, was vielleicht doch ein ganz klein wenig am Wein von gestern Abend liegt.
Da wir in der letzten Nacht auch die Uhr umstellen mussten und uns nun eine Stunde fehlt, wird es sogar fast knapp mit der Möglichkeit Brötchen zu holen.
Der Bäcker im Netto hat heute zum Beispiel gar nicht geöffnet, aber in der Innenstadt haben wir gestern Abend einen Bäcker gesehen, der am heutigen Sonntag bis 11 Uhr Brötchen verkauft.
Damit wir davon noch welche abbekommen, macht sich Anja gegen kurz vor halb 11 auf den Weg, uns ein paar Frühstücksbrötchen zu besorgen.
Ich hingegen decke dieses Mal den Tisch und genau im richtigen Moment, nämlich als ich Anjas Kaffeetasse auf den Tisch stellen will, fällt mir der Camp Bistro ein!
DIESER hat ja eine Piezo- Zündung, die ohne Batterie funktioniert, sodass ich damit einen Zündfunken auch ohne Feuerzeug erzeugen kann.
Schnell lege ich also eine Gaskartusche in den kleinen Campingkocher und koche Wasser für Anjas Morgenkaffee auf.
Sowas blödes, damit hätten wir uns auch das Wasser zum Waschen heiß machen können.
Naja, egal.

         
     Der nächste Morgen: Wir stehen allein, Anja holt Brötchen         Noch ein paar Eindrücke vom schönen Eisenach

         
     Nix los auf den Straßen                                                          Na wenigstens der Bäcker hat geöffnet. Immerhin

         
     Dank CampBistro kann ich Wasser aufkochen!                         Geht doch! Frühstück mit heißem Kaffee! Improvisation 😉

Mit einer vollen Brötchentüte und leckeren Croissants schaut Anja etwa 15 min später wieder um die Ecke, sodass wir gleich ein leckeres Frühstück genießen können.

Nach dem Frühstück heißt es aber dann einpacken und abrüsten, denn ich will heute nicht zu spät zuhause ankommen.
Schnell die wichtigsten Sachen abgespült (mit Volvic versteht sich…) und die Auffahrkeile eingesammelt. Das Bett noch gemacht und schon sind wir eigentlich wieder abreisebereit.

Kurz überlegen wir zwar noch, ob wir vielleicht mit dem Wohnmobil zur Wartburg rauffahren sollen, lassen es aber dann doch sein.
Der Weg gestern war sehr steil und ich schätze mal, dass auch die Autostraße trotz zweier im Plan eingezeichneter Kurven nicht weniger steil sein wird.
Auch ist fraglich, ob wir unseren Wohni dort oben überhaupt parken können.
Muss ja nicht sein.

Gegen 11 Uhr rollen wir also mit Ziel Heimat vom Platz und machen uns auf den Heimweg.
Tanken müssen wir natürlich noch, das wird auf jeden Fall der teuerste Part dieser kleinen Wohnmobil- Deutschlandreise werden.
Naja, hilft ja nichts.
Wir probieren es also am Ortsausgang an einer Marktkauf- Tankstelle, leider hat diese heute geschlossen.
Schade, der Diesel war dort günstig.
Wir folgen erstmal weiter der Route und finden bei Eisenach West auf dem Zubringer zur A 4 eine ARAL- Tankstelle, wo wir 40 Liter für die Heimfahrt zutanken (damit reicht es bis nach Hause), dann geht es gegen 20 nach 11 auf die Autobahn.

         
     Bei schönstem Wetter verlassen wir (leider) Eisenach               Nützt ja nichts, wir müssen ja wieder nach Hause…

Die Fahrt über die A 4 verläuft angenehm.
Kaum Verkehr, wenig los, so können wir uns erneut unserem Hörbuch „Die Chemie des Todes“ widmen und uns auf die Auflösung der doch recht spannenden Geschichte konzentrieren.
Auch das Wetter spielt mit, lässt die Sonne auf uns herab scheinen.
Schade nur, dass wir dieses schöne Wetter nicht am Samstag hatten, aber man kann nunmal nicht alles haben.
Und vielleicht war dies ja alles richtig so.
Hätten wir in Lübbenau schönes Wetter gehabt, wären wir bestimmt nochmals in das Städtchen gegangen. Ostermarkt gucken und vielleicht eine Spreerundfahrt mit dem Kanu machen.
Wollte Anja schon immer mal.
Dann aber wären wir ja auch deutlich später am Abend in Eisenach angekommen und hätten im „Eisenacher Hof“ mit Sicherheit keinen Platz mehr bekommen.
Und das wäre echt schade gewesen!
Also hat ja doch irgendwie alles gepasst und wir konnten ritterlich speisen, weil wir in Lübbenau so früh abgefahren sind.
Passt schon.

         
     Tschüss Thüringen, bis demnächst vielleicht mal!                      Wir passieren die „Grenze“, sind wieder im Westen 😉

         
     Wir kommen gut durch! Noch 167km bis Frankfurt                    Die ganze Zeit freie Fahrt. So ist das schön 🙂

Hinter Bad Hersfeld wechseln wir die Strecke, weiter geht es auf der A 5 und etwas später an uns durchaus bekannten Regionen vorbei.
Ein Glück, dass wir hier heute ohne Probleme vorbei fahren können.
Die Rede ist natürlich von Wetzlar und der umliegenden Region, wo sich ja unsere bestens bekannte Fachwerkstatt für Fiat Ducato und Wohnmobil befindet, die MW- Fahrzeugtechnik.
Ist ja noch keinen Monat her, das hab ich hier unseren Wohni frisch ge-tüvt abgeholt.
Nun fahren wir, auch dank einer ärgerlichen Baustelle und einer gesperrten Autobahnauffahrt, einmal ganz nah an Wetzlar vorbei, dass wir sogar Bahnhof und Einkaufsforum entdecken, wo ich ja nun schon ein paar Mal mit dem Zug abgefahren und angekommen bin.
Lieber schnell weiter, bevor Wohni Lust auf eine Wellness- Behandlung bei Mario bekommt   😉

Hinter Wetzlar wird die Strecke über die A 45 und A 4 natürlich hügelig.
Aber auch das schaffen wir, Wohni läuft super, weiter geht die Fahrt.
Gegen halb 4 Uhr passieren wir sogar schon den Kölner Ring und schlagen uns durch den hier immer pulsierenden Verkehr.
Gegen kurz nach 4 Uhr fahren wir dann in Kerpen von der Autobahn ab und stellen nur wenig später unseren Wohni bei uns zuhause ab.
Nun beginnt natürlich das unbeliebte Ausräumen der alten Klamotten für die Wäsche, das Leeren des Kühlschranks und der Entnahme aller Wertsachen aus dem Wohnmobil.
Zum Glück nicht für zu lang, denn schon in wenigen Wochen werden wir ein weiteres Mal auf große Fahrt gehen.
Dann aber nach Süden, genauer nach Italien. Frühling begrüßen und so.
Für die erste Tour in diesem Jahr aber haben wir eine gute Orientierungsrunde gedreht denken wir.
Wir haben eine lange Liste mit Dingen, die wir vor Italien noch erledigen müssen und bis dahin werden auch die zwei auf drei blauen Flecken auskuriert sein, die wir uns in der ungewohnten Enge auf dieser ersten Tour im Wohnmobil zugezogen haben.

    
     Wieder zuhause, das war eine schöne Tour! 🙂

So!! Und jetzt ab unter die Dusche!!!! 😉

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