Wir haben uns einen Wecker gestellt, damit wir nicht verschlafen! Die Zeit im Urlaub ist eben knapp und lange pennen bedeutet auch weniger Abenteuer! Das wir aber heute noch ein richtiges Abenteuer erleben werden, das können wir jetzt noch nicht wissen…


Die Koje wird entsprechend zeitig verlassen und wir duschen erst mal ausgiebig.
Von den Waschräumen hier sind wir übrigens beide begeistert.
Bereits gestern Abend habe ich ein paar Bilder gemacht heute werden wir durch die Duschen überrascht.
Zum Duschen werden keine Münzen oder Geld benötigt, es ist kostenlos!
Das einzige Manko ist, dass die Dusche nur 5 Minuten läuft, danach gibt es eine Wassersperre für 2 Minuten.
Wenn man aber als Camper gewöhnt ist sich innerhalb von 2-3 Minuten abzuduschen, sind 5 Minuten Duschzeit der reinste Luxus und für die Umwelt ist es auf jeden Fall besser.

Um 9:30 Uhr haben wir uns im kleinen Supermarkt am Campingplatz mit frischen Brötchen eingedeckt, wir essen heute drinnen, wollen wenn der ADAC eintrifft nicht erst alles weg räumen müssen. Nach dem Frühstück mache ich das Wohnmobil „reparaturfertig“, bereite schonmal alles vor und baue den Ersatzreifen aus. Vielleicht hat der Techniker gleich ein Ersatzteil oder ein Hilfsseilzug dabei?.

         
    Während wir auf den ADAC warten,             Hier ein Kabel am Pluspol der Batterie anbringen und mit dieser Heizschiene verbinden
erklären wir kurz Vorglühen ohne Relais:
    Wenn das Kabel warm wird, beinahe glüht, ist die Kammer warm und der Motor startet
(ohne Gewähr, so hats unser Held gemacht)

Der Fahrer des ADAC ist pünktlich, zu unserer Überraschung taucht gleich ein Abschleppwagen auf.
Das hatte ich befürchtet, ein Kupplungsseil eines 84er Ducato dürfte nicht zu Grundausstattung eines Notfallfahrzeugs des gelben Engels gehören.

Anja regelt schnell noch die Ausreiseformalitäten und zahlt für die Nacht 2 Personen, Wohnmobil mit Strom die besprochenen 18 €.

Abschlepp-Harry im Auftrag des ADAC nimmt unseren Wagen an die Abschleppöse und um 10:30 Uhr verlassen wir unter Beileidsbekundigungen unserer Mitcamper den Wohnmobilhafen.

        
Wohni wie ein Fisch am Haken 🙁                          So gehts ab Richtung Rostock

Die Fahrt geht über idyllische Landstraßen hinein ins beschauliche Rostock.
Wieder einmal steuern wir einen Fiat-Händler an, diesmal das Autohaus Goldbach in Rostock.
Wohni wird abgeladen und steht saft- und kraftlos schwer in der Einfahrt.
Kullern da kleine Tränen aus dem Scheinwerfer?

              
Über beschauliche Landstraßen…     …führt uns der Weg…                    …direkt zu Fiat,…

     
wo wir wieder befreit werden.                              Danke fürs Mitnehmen !

Wir haben unterwegs beim Universum schon mal vorsorglich das Ersatzteil für kleines Geld und am Ort verfügbar bestellt, mal sehen, ob es diesmal auch klappt.
Der Werkstattmeister verlangt auch diesmal den Fahrzeugschein, ich informiere ihn vorsorglich, dass der Wagen nicht mehr im Zentralrechner geführt wird, er ahnt böses…

Abschlepp-Harry bzw. der Fahrer ist so freundlich und wartet noch einen Moment bei uns, eventuell kann er uns ein Stückchen mitnehmen, er füllt erst mal die Papiere aus, die Buchführung für den ADAC.
Der Werkstattmeister kommt zurück und teilt uns mit, dass er das Ersatzteil nicht auf Lager habe, er habe mit Fiat telefoniert, von dort erwarte er eine Antwort, ob Teile eines anderen Baujahres verwendet werden können.

Der Fahrer des Abschleppdienstes ist daraufhin so nett und bestellt uns noch ein Taxi, ich setze mich zwischenzeitlich mit dem ADAC in Verbindung, frage, was wir machen sollen.
Die Antwort vom ADAC ist einfach: Wir bekommen einen Mietwagen!

Da die Antwort von der Fiat-Zentrale mittlerweile wohl negativ ausfällt, werden wir wohl nun doch nach dem ganzen Glück des Universums zum ersten Mal Pech haben und mindestens einen, mit weiterem Pech sogar 2 Tage auf das Ersatzteil warten müssen.

Das können ja noch lustige Ferien werden !

Der Meister von Fiat ist so nett und bietet uns an im Wohnmobil auf seinem Hof zu nächtigen, somit müssen wir kein Hotel aufsuchen und unseren ganzen Hausstand im Mietwagen mitnehmen.
Wir versuchen während bereits unser Taxi eintrifft den Kühlschrank aus Gasbetrieb umzustellen.
Es gelingt uns aber einfach nicht. Der Zündfunke zündet, auch sehen wir hin und wieder eine Stichflamme und ein kleines blaues Flämmchen, aber es geht immer wieder aus und wir wissen einfach nicht warum das so ist.
Also packen wir alle temperaturfühligen Lebensmittel in die Kühlbox und lassen diese an der 12V Zigarettenanzünderversorgung laufen.
Die Fahrzeugbatterie wird das schon richten und wenn die doch schlapp macht, dann kann man uns hier wohl am besten Starthilfe geben.

Es ist ungewöhnlich warm und schwül, eigentlich perfektes Badewetter und wir trauern unserem Badestrand des Campingplatzes in Börgerende hinterher, sollen wir vielleicht doch zurück fahren und Baden gehen oder lieber mit dem Auto die Gegend erkunden?

Wir hatten vor die nächsten 2 Tage die Küste Meck-Pomms auf jeden Fall nach Fischland und vielleicht sogar bis Rügen zu bereisen, daraus wird dann wohl leider nichts.
Der Vorteil eines Wohnmobils (eben das man sein Hotelzimmer mitnehmen kann) geben wir mit einem Mietwagen und einem zwangsweisen Feriendomizil auf einem Fiat- Parkplatz im Stadtteil Lüttenklein von Rostock definitiv auf.
Dennoch können wir die höhere Wendigkeit, Schnelligkeit und die hervorragensten Parkmöglichkeiten des PKW nutzen, also aus der Not eine Tugend machen und die Gegend erkunden!

Auch werden wir uns nicht beschweren, wir nehmen dankbar an, was wir in dieser verfahrenen Situation an Hilfe bekommen.
Da sind die freundlichen Mitarbeiter/innen des ADAC, die uns wirklich schnell und unkompliziert einen Mietwagen zu Verfügung stellen, sodass wir unsere Küstenbereisung durchführen können.
Die Jungs von Harry´s Abschleppdienst, die mit Witz und Charme die für uns demotivierende Situation durch einen frechen Spruch noch in ein Lächeln verwandeln können.
Und nicht zuletzt das Team von Fiat Goldbach, die wegen der Reparatur sogar mit der Konzernzentrale in Italien telefonieren, nur damit unser Urlaub nicht hier und heute zu Ende geht.
An alle an dieser Stelle ein ganz großes Dankeschön an alle Beteiligten!!!

Nachdem also nun erst mal klar ist, dass es mit der Reparatur heute nichts mehr wird, bestellt uns der Abschlepper wie gesagt ein Taxi zum Autohaus.
Gerne hätte er uns direkt mitgenommen, aber er hat schon weitere Aufträge zu fahren.
Mit besagtem Taxi fahren wir nun zu Harrys Abschleppdienst, wo die freundliche Dame der ADAC- Hotline bereits ein Auto für uns reserviert hat.

              
     Mit dem Taxi ab zu Harry…             …der uns vom ADAC einen neuen fahrbaren Untersatz bereit stellt 🙂

Bei Harry angekommen bekommen wir nach kurzer Einweisung einen fast neuen Opel Zafira als Clubmobil geliehen. Von der ADAC-Plus- Schutzbriefzentrale liegt mittlerweile sogar die Kostenübernahme vor, sodass der ganze Vorgang vom Moment des Abschleppens bis wir wieder in einem fahrbaren Untersatz sitzen keine 2 Stunden gedauert hat !!!
Das ist für meine Begriffe Rekordzeit, nix von wegen Servicewüste Deutschland!
Um kurz nach 12 sitzen wir also in besagtem Zafira und die Reise an der Ostküste Meck-Pomms kann weiter gehen.

Nachdem wir uns mit dem neuen Wagen vertraut gemacht haben, geht es auf der B 105 zurück nach Rostock und von dort aus nach Warnemünde.
Hier fahren wir in ein Parkhaus rein, schon ungewöhnlich wieder in einem PKW zu sitzen, mit dem man (fast) überall hin und hinein fahren darf.

             
  Es geht weiter mit dem Clubmobil   markante Hausfassade in Rostock             Parkhaus in Warnemünde

Zu Fuß geht es dann an die Promenade von Warnemünde, hier laufen wir entlang, bis wir am berühmten Teepot und dem Leuchtturm ankommen. Leider hat der Leuchtturm ein unfotogenes Leibchen in Form eines Baugerüstes bekommen.

              
Wir schlendern die Promenade entlang passieren das stattliche Kurhaus und den Planetenlehrpfad


    
   Der Strand lädt zum Baden ein, leider keine Zeit. Der Leuchtturm sieht aus wie ein Päckchen. War Christo hier 😉 ?

Von hier aus schlendern wir nach einer kurzen Souvenirbesichtigung weiter zum Hafen.
Im McDonalds kaufen wir erst mal eine kalte Cola, da die Cola hier nicht so teuer wie im Souvenirladen ist.

Ich bekomme Bock auf ein Fischbrötchen, eine lange Schlange vor dem Boot „Dat Fischbrötchen“ lässt mich erahnen, dass es hier leckere Brötchen gibt.
Allerdings ist mir die Schlange viel zu lang, es geht also weiter in Warnemünde.

             
     Vom Leuchtturmplateau…             …geht es weiter…                           …zur Promenade

         
Hier gibt es Fischerklausen…           …Schlangen vor Fischbrötchenläden …und Hafenatmosphäre.

              
   …mit echten Fischerbooten.           Wir überqueren die Brücke und haben einen tollen Blick ins Hafenbecken

Wir erreichen die Holzbrücke, wo es auf die andere Seite des Hafens geht.
Auf der anderen Seite angekommen besuchen wir den Bahnhof und sind total von den Socken.
Hier ist richtig was los, der ganze Bahnhof ist voller Buden und Attraktionen.
Dies ist der erste Bahnhof, wo ich ganz entspannt einer Verspätung entgegen sehen würde.
Warum? Weil z.B. eine kleine Bar direkt am Bahnsteig und am Gleisanzeiger platziert ist.
Man kann also die Anzeige oder auch seinen abfahrenden Bahnsteig optimal im Auge behalten, während man sich einen coolen Drink schmecken lässt.
Hier im Bahnhof ist aber offenbar noch mehr los, es steht ein ICE am Bahnsteig, es steigt wohl gerade ein Bahnhofsfest.
Ist Warnemünde denn ab heute an das ICE-Netz angeschlossen, dass hier alle so euphorisch feiern ?

             
     Der Zugang zum Bahnhof wird durch nette und zum Bummeln einladende Buden auf beiden Seiten gesäumt

          
  So lässt sich jede Verspätung locker verbringen    Problem bleibt nur, wenn es gar keine Verspätung gibt !

Als tolle Szene (was im Bild nicht so recht hinkommt) fanden wir auch die Einfahrt eines entfernten Schiffes, während der Zug im Fordergrund steht.
Dann entdecke ich im Hintergrund des Ozeanliners einige Wohnmobile!
Da gibt es offenbar direkt in Warnemünde einen Womo-Stellplatz und wir können ihn nicht nutzen!
Ja, wie schade ist das denn… ???
Die Lage ist perfekt, bestimmt wird man durch die Geräuschkulisse des Meeres und der Schiffe sanft in den Schlaf gewogen.
Viel Platz scheinen sie auch zu haben, einige haben die Markise draußen, sitzen vor ihrem Mobil.
Zu schade, dass wir nun nicht mehr mit dem Wohnmobil unterwegs sind.
Mit dem Zafira brauchen wir uns da wohl kaum blicken lassen, da werden wir nur ausgelacht.
Ob wir ein Bild unseres Wohnmobils zeigen sollen?
„Hallo, wir gehören dazu?“
Oder wir zahlen beim Hafenmeister einfach das Geld für ein Wohnmobil und parken dann selbstsicher unseren Zafira…
Na das lassen wir wohl besser, die Leute meinen sonst von uns wir wären geistesgestört oder sowas.
Wir können ja ein anderes Mal wiederkommen, es ist unwahrscheinlich, dass der Stellplatz weg läuft.
Solange der Bürgermeister von Kühlungsborn hier nichts zu melden hat, sollte uns der Stellplatz hoffentlich noch lange erhalten bleiben…

    
  Lok, Ozeanliner und vor dem Schiff (genau hinsehen!) stehen die Wohnmobile, toller Platz !!!

Nachdem wir uns den Bahnhof intensiv angeschaut haben, geht es nun an den zweiten Kai gegenüber der Hauptpromenade.
Hier finden wir zuerst viele leere Fischverkaufsstände vor, schade, für den obligatorischen Fischmarkt sind wir wohl ein paar Stunden zu spät.
Dennoch sehen eine echte Räucherkammer für Fisch in Aktion.

         
Diese Möwe (die ist echt !) hat offenbar ein Auge auf diese leckeren Köstlichkeiten geworfen

Wir schlendern noch ein wenig durch die Straßen, machen uns dann aber wieder auf den Weg zum Auto.
Unterwegs kommen wir am Fischhus min-herz-ing vorbei.
Die Auslage sieht sehr vielversprechend aus und so bestellen wir uns ein Matjes-Brötchen für mich zu 2,- €.
Das Brötchen schmeckt sehr gut und ist das Geld wirklich wert gewesen.
Nachdem ich kauend das Geschäft verlasse, spricht Anja etwas aus, was mir noch gar nicht aufgefallen ist.
Die Menschen hier sind nicht so rau und schroff wie an der Nordseeküste!
Man verstehe das bitte nicht falsch, die Menschen an der Nordseeküste sind nun mal von rauem Gemüt, erst nach etwas sagen wir mal „Anwärmzeit“ werden sie lebendig.
Damit muss man leben, die norddeutsche Art ist vom Grundsatz her eben so.
Daran gewöhnt man sich, besonders wenn man weiß, was einen erwartet und das man die auf den ersten Blick rüde und abweisende Art nicht persönlich nehmen darf.

Hier an der Ostseeküste sind die Menschen aber um einiges netter und vor allem offener. Liegt es am gemäßigten Klima der Ostsee?
Vielleicht weil weniger oder kaum Gezeiten bestehen?
Oder sind die Menschen im Osten tatsächlich (auch wenn es komisch klingt) von der Grundeinstellung her netter, als Westdeutsche?
Ich lasse bewusst mal eine Theorie aus und erlaube es jedem sich sein eigenes Bild zu machen.
Einfach mal beides besuchen und sich dann ein eigenes Bild machen.

              
   Hier gibt es leckeren                      Fisch zu kaufen              ein paar Zwiebeln zuviel, sonst sehr lecker !

Gegen 14 Uhr geht es mit dem Auto weiter an der Küste entlang, wir sehen einige Ozeanliner am Hafen und folgen der Beschilderung nach Graal-Müritz. Unvermittelt stehen wir plötzlich an einer Fähre.
Toll, da fahren wir schon wieder mit einer Fähre.
Wenigstens ist es kein Scandlines-Liner, daher sind die Preise mit 4,50 € noch mehr wie human.
Die Fahrt währt nur kurz, dennoch haben wir einen tollen Blick auf den Hafen, die Ozeanliner und die ganze Hafenszenerie.
Beinahe eine kleine Hafenrundfahrt.

              
Wieder auf ´ner Fähre                    kleine Hafenrundfahrt                    vorbei an „echten“ Schiffen

Nach der Überfahrt geht es durch beschauliche Städtchen immer schön dicht an der Küste entlang.
Wir folgen der Küstenstraße und wollen es mit dem Clubmobil auf jeden Fall über Fischland bis nach Zingst / Draß schaffen.
Fischland wird passiert, während mein Navigator mir aus dem Reiseführer über die Gegend berichtet.
Wir erreichen Prelow, finden ohne es zu wollen auf Anhieb einen Parkplatz, der auch für Wohnmobile zugelassen ist.
Klasse, nun brauchen wir den heute nicht.
Was uns positiv auffällt ist, dass alle Nahverkehrsbusse hier mit Anhänger ausgestattet sind, die bestimmt 10 Fahrräder oder mehr mitnehmen können.
Da kann man auch mal eine weitere Tour versuchen, ohne dabei an die beschwerliche Rückfahrt zu denken.

              
  Wir fahren wieder durch die Wälder und erreichen Prelow direkt mit passendem Parkplatz

              
  Hier stehen ein paar alte Busse  Die modernen Linienbusse haben alle einen Fahrradanhänger (Kann man es erkennen?)

Prelow gefällt uns allerdings nicht so richtig, daher durchqueren wir den Ort nur mit dem Auto, zumal wir auch nicht so recht eine mögliche Promenade oder alternativ einen Stadtkern zum bummeln ausfindig machen können.

Der zweite Ort auf unserer Reise ist Zingst, den erreichen wir gegen 16 Uhr.
Zunächst orientieren wir uns am Hafen, müssen dann aber feststellen, dass damit nicht etwa ein Seehafen gemeint ist, viel mehr handelt es sich um eine Anlegestelle des Bodden.
Offenbar eine Art Binnengewässer, das mit einem Ausflugsschiff befahren werden kann.
Da einige Buden zum Tavernen am Hafen zum Verweilen einladen, zahlen wir die teure Parkgebühr in Höhe von 2 € für eine Stunde. Dazu gesellen sich noch Kleingeld (0,50 €) für die Toilettenbenutzung.
Na ganz toll, im Reiseführer steht, dass sich dieser Teil von Zingst zurück entwickelt, während hingegen die Seeküste expandiert.
Kein Wunder, bei den Nebenkosten hier.
Wir bestellen in einer kleinen Fischbude einmal Dorschfilet und einen geräucherten Rollhering mit einer Backkartoffel.
Die Kartoffel war schon vorgegart und wurde nur nochmals in der Mikrowelle warm gemacht.
Besonders lecker war der Fisch nicht, dafür hat er eigentlich zu viel Geld gekostet (alles zusammen ohne Getränke 14 €), meiner Frau hat es geschmeckt, allerdings kann ich mich nicht dem Eindruck erwehren, dass hier alles ein wenig lustlos zubereitet worden ist.
Wenigstens die Spatzen freuen sich über ein wenig Kartoffel, kommen auf unter 30cm zu uns und gucken nach Futter.

              
  Wir parken beim Hafenmeister       wo auch bald ein Boot anlegt          am Ufer lassen wir uns nieder

              
  Preise waren ok,               leider hats mir nicht sooo geschmeckt        wenigstens die Spatzen wurden satt

Wir trinken noch hinter dem künstlichen kleinen Damm an einem Kiosk noch eine Cola und einen Eistee.
Die Dame am Verkauf rettet hier die Situation und den Gesamteindruck für Zingst, sie ist freundlich und offen, erzählt wie hier alles vor die Hunde geht

Mit dem Auto geht es aber dann zum Strand, wir wollen uns den Strand doch wenigstens mal ansehen, wir parken (leider wieder 1 €, diesmal für eine Stunde) am Parkplatz des Experimenta.
Was die hier genau machen, haben wir aber nicht verstanden, müssen aber auch zugeben, dass wir uns nicht wirklich dafür interessiert haben. Sorry, wir parken hier nur, wollen zum Strand.

              
Rundfahrt durch Zingst               bis zum Park- und Spielplatz Experimenta hier überqueren wir den Deich

Wir überqueren den Deich und stehen an einem schönen Strand mit wirklich klarem und sauberem Wasser.
Wir gehen ein wenig am Strand entlang, als gegen 17 Uhr plötzlich mein Handy klingelt.
Es sind die Jungs vom Fiat-Team Goldbach aus Rostock: Wohni ist fertig!
Ja zapperlot wie haben die das denn gemacht?
Ich frage nach und erfahre, dass man sich eben ein paar Gedanken gemacht habe und ein ähnliches Ersatzteil für das Nachfolgemodell so modifiziert habe, dass es eben passe.
Damit wäre die Kupplung wieder startklar, wir können wieder schalten, müssen nicht 1-2 Tage auf das Ersatzteil (vielleicht aus Italien?) warten.
Die Nachricht schlägt ein wie eine Bombe, aber positiv! Mensch, Wohni ist fertig!!!
Hat das Universum doch recht behalten?
Wir hatten das ja schließlich so bestellt. Waren wir nur zu voreilig, hatten kein Vertrauen?
Egal, wichtig ist, dass der Wagen fertig ist und wir ihn sogar bis 19 Uhr noch am gleichen Tag wieder abholen können.

         
Der Strand in Zingst ist schön, der Sand fein, das Wasser klar

Wir machen uns sofort auf den Weg zurück nach Rostock, Rügen ist eh zu weit, das besuchen wir ein anderes Mal.
Nun gilt es nur noch innerhalb der Öffnungszeiten bei Fiat anzukommen.

Wir schaffen es zeitig, sind gegen 18:40 Uhr vor Ort.
Wir zahlen für ein neues Kupplungsseil mit Einbau knapp 107,- € und sind nun wieder einsatzbereit.
An dieser Stelle ein weiteres Dankschön an das Fiat-Autohaus Goldbach in Rostock.
Auch dieses Fiat-Team war hilfsbereit und hat eine eigentlich aussichtslose Situation für uns zum Guten gewendet.

Wir fahren nun mit Wohni und dem Clubmobil wieder zu Abschlepp-Harry.
Hier ist eigentlich schon geschlossen (18 Uhr) aber ein Mechaniker ist noch vor Ort.
Der ist super-nett nimmt verwundert über unsere frühe Rückkehr das Clubmobil wieder entgegen.
Probleme gibt es keine, daher auch an dieser Stelle ein Dankeschön an die unkomplizierte Flexibilität von Fiat Goldbach, dem ADAC und Abschlepp-Harry.

         
   Hurra, wir sitzen wieder im Wohnmobil                und fahren zurück über Rethwisch nach Börgerende

Um 19:30 Uhr fahren wir wieder mit dem Wohnmobil los, entscheiden uns die letzten beiden Tage wieder am Wohnmobilhafen in Börgerende zu verbringen.
Nach all dem Abenteuer mit dem Wohnmobil wollen wir unseren Urlaub nun ruhig ausklingen lassen.
Der Strand war nah, die Serviceeinrichtungen in bester Qualität und der Stellplatz wunderschön.
Nachts hört man, wenn man genau hinhört, die Brandung des Meeres, welche durch das Quarken von ein paar hundert Fröschen aus dem Feld und dem nahen Teich untermalt wird.
So nah mit der Natur, ja sogar in der Natur und der ganzen frischen Meeresluft schläft es sich erstaunlich gut.
Das Wetter heute war exquisit, den ganzen Tag Sonne mit Temperaturen über 27°C

Als wir den Platz befahren, werden wir gleich winkend und freudig begrüßt.
Einige Womo-Fahrer hatten bereits überlegt, was aus uns geworden ist und ob wir nochmal wiederkommen.
Endlich haben wir ein (wenn auch kein positives) Gesprächsthema, eben unsere Abschleppaktion von heute morgen.
Wir bekommen allgemein viel Zuspruch, nachdem wir berichten, dass dies unsere erste Reise im Wohnmobil wäre.
Wildfremde Menschen erkundigen sich plötzlich, warum wir denn abgeschleppt worden wären und ob das Problem behoben sei.
Total nett, richtige Anteilnahme.

Zum Abendbrot gönnen wir uns auf den ganzen Stress ein leckeres Abendessen im angrenzenden italienischen Restaurant (Bella Vista), das direkt zum Campingplatz gehört.
Ich bestelle mir überbackene Macaroni, meine Frau nimmt einen Salat und Pizzabrötchen.
Dazu 2x Apfelschorle, das Essen ist gut und mit 21,80 € vom Preis aus akzeptabel.

    
    Abendessen beim Italiener „Bella Vista“ am CP

Der Himmel verdunkelt sich allmählich. Nicht nur durch die untergehende Sonne, es ziehen leider auch dickere Wolken auf.
Man kann sich ärgern, dass der besonders schöne Tag mit strahlendem Sonnenschein nicht am Strand verbracht werden konnte.
Andererseits sollte man sich wirklich nicht beklagen, denn statt eines einfachen Kupplungsseils hätte es auch ein Getriebeschaden sein können.
Das wäre der Totalschaden für das Wohnmobil und das Aus für unseren Urlaub gewesen, oder?

Also genießen wir unser Abendessen, machen im Anschluss daran noch einen Spaziergang.
Der Ort hier oben ist wirklich traumhaft.

Im Wohnmobil später schreibe ich noch ein wenig an unserem Reisebericht, gegen Mitternacht geht es endlich ins Bett.
Nur noch 2 Nächte, dann geht es leider wieder nach Hause, so langsam macht sich Melancholie breit, warum müssen Urlaube nur immer so schnell zu Ende gehen?

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