Stotel – Cuxhaven – Dorum- Neufeld

Wir haben gut geschlafen!
Es war ruhig in der Mainacht, die Luft war schön frisch und angenehm, wenn auch mangels Licht etwas duster.
Einzig das unschöne Geklingel von Anjas Handywecker reißt mich aus meinen Träumen.
Noch während wir aufstehen hören wir, wie unser einziger wohnmobiler Nachbar das Areal verlässt, das sind aber Frühsaufsteher 😉

Herrlich scheint die Sonne an diesem Morgen und wir beide sind absolut sicher, dass wir mit der Entscheidung hier hoch in das Cuxland zu fahren die richtige Wahl getroffen haben.
Voller Tatendrang beseitigen wir die Spuren der Nacht und machen uns frisch.
Und „frisch“ machen trifft es eigentlich ganz gut!
Denn noch immer haben wir ja mangels Strom kein Wasser aus der Wasserpumpe was ebenfalls bedeutet, dass wir kein Wasser durch den Warmwasserboiler schleusen können.
Also waschen wir uns dank der Schwerkraft wieder mit kaltem Wasser aus dem Kanister, was in Anbetracht der nächtlichen Temperaturen natürlich ein fröhlich- erfrischendes Vergnügen wird.
Gut, wir könnten uns jetzt ein wenig Wasser auf dem Gaskocher heiß machen der zum Glück ohne Bordstrom funktioniert, aber so weit denken wir in diesem Moment gar nicht.

Gegen kurz nach 9 und frisch gewaschen schlagen wir die Türe zur Außenwelt auf und ich unternehme einen kleinen Morgenspaziergang an das Ufer des unmittelbar vor uns liegenden Sees, um ein paar Bilder zu machen.
Anja bürstet derweil draußen vor meinem Rückspiegel ihre Haare…

         
Nur wenige Schritte über einen Trampelpfad führen…                …direkt an den Stoteler See!

Der Platz hier ist wirklich genial!
Er liegt relativ einsam am Ortsrand direkt an einem See und ist doch total nah an der A 27 gelegen, was in Kombination mit der kostenfreien Nutzung als ein idealer Durchgangsplatz für Touren nach Norden anzusehen ist.
Wenn es nun sogar noch etwas wärmer wäre, könnte man anstelle einer Morgenwäsche in der Wohnmobilküche ein erfrischendes Bad im See nehmen…

         
Der Wohnmobilstellplatz in Stotel:                                            klein aber fein und sehr ruhig gelegen

Doch zum Baden bleibt hier und jetzt keine Zeit.
Zum ersten möchten wir heute noch Cuxhaven besichtigen und auch noch bei Tageslicht auf dem Campingplatz in Dorum- Neufeld ankommen und zum zweiten muss ich mich natürlich um das Problem mit dem Strom kümmern!
Warum hat die blöde Batterie 2 denn keine Spannung?
Wir sind doch gestern über 400 Kilometer gefahren, da muss doch genügend Strom in der Batterie drinne sein!
Kann ja nur sein, dass die Batterie 2 von der Lichtmaschine keinen Strom bekommen hat, so etwas ähnliches hatten wir während unserer ersten Reise nach Zeeland auch mal.
Damals haben wir eine defekte Sicherung ausfindig gemacht, daher prüfe ich als aller erstes den Sicherungskasten.
Hier sind jedoch alle Sicherungen OK.
Ich messe an der Batterie herum und erhalte eine Spannung von lediglich knapp über 7 Volt, wenn ich den Motor dazu starte, kommt die Batterie auf eine Spannung von 10 Volt.
Nun bin ich komplett ratlos!
Ich entscheide das Problem zunächst zu vertagen und erstmal auf einen Campingplatz mit Strom zu fahren.
Dann schauen wir mal weiter.

Wir überlegen, ob wir noch schnell was frühstücken sollen, entscheiden uns dann aber dagegen.
Erstmal haben wir außer Marmelade kaum was da, was wir als Brotaufstrich benutzen können und zum zweiten gähnt unser Vorratsschrank vor Leere, was die Basis für den Marmeladenbelag ebenfalls erheblich einschränkt.
Einzig ein trauriges Reserve- Schwarzbrot könnte unseren Hunger stillen.
Aber Schwarzbrot mit Marmelade?
Es soll ja Leute geben, denen sowas schmeckt, aber ich bin eher für was „handfesteres“. 😉

Idealerweise liegt Cuxhaven von hier aus nur noch knapp über 50km entfernt, sodass wir uns lieber für eine zügige Abreise und dann für ein ausgiebiges Gourmetfrühstück in Cuxhaven entscheiden.
Gegen halb 10 rollen wir vom Platz und erreichen nur wenige Minuten später die Autobahn, wo wir uns am herrlichen blauen Himmel und einer fast völlig freien Fahrbahn erfreuen.

         
Wieder auf der Autobahn                                                        und kurze Zeit später auf der Landstraße

Keine halbe Stunde später erreichen wir schon die Ausfahrt von Cuxhaven und sind gespannt, was uns in Cuxhaven erwarten wird.
Als erstes aber heißt es mal einen Parkplatz zu finden…
Wir folgen zunächst der Beschilderung Hafen / Zentrum, als uns ein Schild ins Auge fällt.
Dort steht nämlich, dass man am „Marktplatz Ritzebüttel“ kostenfrei parken dürfe!
„Oh, das passt“ und so biegen wir rechts ab und erreichen wenige Minuten später an der Martinskirche und dem Schlossgarten von Cuxhaven ein riesiges Parkplatzareal wo außer einem einzigen verträumten Reisebus und einigen wenigen PKW noch kein campingähnliches Fahrzeug steht.

Wir parken gleich zu Anfang (GPS N 53.857015,  E 8.701118) des Areals auf einem kleineren befestigten Streifen, sichern das Fahrzeug und machen uns gegen kurz vor halb 11, bewaffnet mit Kamera und einem leeren (bereits knurrenden) Bauch auf den Weg in die nur wenige Meter entfernte Fußgängerzone von Cuxhaven.

         
Der Marktplatz Ritzebüttel: Kostenlos und viel Platz                   auch für unser kleines Wohnmobil.

Das kleine autofreie Innenstädtchen erreichen wir nur wenige Gehminuten später.
Etwas verwundert sind wir allerdings, wie ausgestorben die Fußgängerzone ist!
OK, heute ist zwar Feiertag, aber dass selbst die Bäckerei geschlossen ist, das haben wir allerdings nicht erwartet.
Anja hat bereits Sorge, dass sie ihren obligatorischen Morgenkaffee nicht bekommt.
Oh- weia!
Wenn sich das bestätigen sollte, habe ich für den Rest den Tages eine Brummelpeterliese, denn ohne Kaffee ist Anja eben nicht Anja, sondern eine Brummelpeterliese 😮

         
Der erste Blick in die Innenstadt von Cuxhaven: nix los!            Sogar am Fahrrad wächst schon Gras 😉

Zum Glück findet sich nur wenig später in einer Querstraße das „City- Stübchen“, welches neben Mittagsangeboten, Snacks und Fischbrötchen auch Frühstück anbietet.
Wir suchen uns einen Platz in der Sonne und studieren die wenig später gereichte Karte nach den Frühstücksangeboten.
Obwohl ich zugeben muss, dass das am Eingang des City- Stübchens aufgestellte Plakat mit seinem Angebot „Matjesbrötchen 2,- €“ durchaus mein Interesse geweckt hat!

         
Rettung naht: Das „City Stübchen“ auf der Sonnenseite  Klare Ansage wenn auch ohne Worte: Hier gibt´s wohl Fisch! 😉

Wer unsere bisherigen Touren an die Nord- und Ostsee gelesen hat, der weiß ja, wie gern ich ein leckeres frisch zubereitetes Fischbrötchen mag. Und wenn es sich dann noch um ein Matjes- Brötchen handelt, dann ist mir eine unschöne Tageszeit (morgens schon ein Fischbrötchen…) eigentlich relativ egal 😉
Aber das Frühstücksangebot überzeugt dann doch und wir bestellen einmal das kleine und das große Frühstück zusammen mit einer kurz darauf vorab gelieferten großen Kanne Kaffee, aus der Anja sich gleich mal die Tasse vollmacht.
Ein wenig müssen wir dann aber doch aufs Frühstück warten, was mit leerem Magen natürlich besonders schwer fällt…

Das Warten hat sich allerdings gelohnt, denn das, was wir hier für knapp über 10,- € serviert bekommen, ist mal richtig lecker und umfangreich!
Auf unserer Platte wartet Honig, Nutella, Marmelade, Leberwurst, Fleischsalat, 2 Sorten Käse, 2 Sorten Wurst, etwas Mett und Salami nebst frischer Garnierung mit Trauben, Tomate, Gurke und Salat darauf von uns verschnabuliert zu werden.
Zusätzlich haben wir noch eine Portion Rührei und ein gekochtes Ei sowie ein Brötchenkorb mit 4 Brötchen und 2 Scheiben Schwarzbrot und einen Orangensaft.
Das ist wirklich ein idealer Start in den Tag und in den Kurzurlaub!

         
Zuerst gibts nur Kaffee und wir müssen warten…    …aber das lohnt sich, denn wir bekommen ein SUPER- Frühstück!

Alles in allem brauchen wir dann doch etwas länger für die Frühstückspause und erst um kurz nach halb 12 erheben wir uns wieder von unseren Plätzen.
Um nun das Frühstück ein wenig zu verdauen, entscheiden wir uns die Fußgängerzone weiter entlang zu spazieren und am anderen Ende zu schauen, wie weit der Hafen an dieser Stelle noch entfernt ist.
Denn ein Besuch von Cuxhaven ohne Haven, *äh*, Hafen geht ja mal gar nicht!

Wenigstens ist in der Fussgängerzone nun auch ein wenig mehr los als vorhin, da dachte man ja noch, die ganze Stadt wäre tot und ausgestorben…
Was allerdings schade ist: Kein einziges Geschäft hat geöffnet.
Auch kein Souvenirlädchen oder Krims-Krams, gar nix!
Anja und ich kommen ans Grübeln wo sich denn hier und heute, am Maifeiertag, das Leben abspielen könnte.
Wir denken zurück an unsere Tour nach Wilhelmshaven, da war es ähnlich.
In der Stadt tote Hose, dafür an der Promenade und an der Wasserlinie voller Leben.
Ob es hier genau so ist?

Am Ende der Fußgängerzone, wo ein paar merkwürdige Fahrradständer in Form von Fahrrädern stehen und wo sich der Hafen und das Meer sind bereits in Sichtweite an einem kleinen Park befinden, entscheiden wir uns dann doch den Fußmarsch abzubrechen.
Auf der Infotafel am Marktplatz haben wir gesehen, dass das Hafengebiet locker 2mal so groß wie die Innenstadt ist.
Sollte da im Hafen wirklich was los sein, dann haben wir keine Lust alles zu Fuß zu bewandern und am Ende vielleicht (nach einem drohenden Gewaltmarsch von 10 km 😉 am Kai zu stehen und Bananen bei der Entladung zuzuschauen.
Sowas kann ja auch tagesfüllend sein, ist aber zugegeben nicht ganz das, was wir uns vorgestellt haben.

         
Am anderen Ende der Fussgängerzone: Ich als „Jan Ulrich“ Anja probiert es auch mal, fährt aber eher „gemächlich“ 😉

         
Irgendwo weit hinter dem Schiff muss der Hafen sein, oder? gleich hier findet sich ein kleiner Park mit Wiese und Wasser

Also spazieren wir durch die Fußgängerzone zurück in Richtung Marktplatz, damit wir von dort mit dem Wohnmobil den Hafen auf der Suche nach Leben und Spaß durchfahren können.
Wenn wir da was nettes zum Bummeln finden, dann können wir uns auf der anderen Seite der Fußgängerzone noch immer einen Parkplatz suchen.

Auf dem Weg zum Wohnmobil machen wir allerdings noch einen kleinen Schwenk durch den wirklich herrlich grünenden Schlosspark um dort ein paar alte Kanonen und das alte Gemäuer zu bestaunen.
Auch ein einladendes (und vor allem geöffnetes!) Restaurant mit Cafe und Kuchen findet sich dort, da wir aber gerade erst dick gefrühstückt haben, brauchen wir dies ja nicht.

         
Ein kleiner Umweg über den Schlosspark                           Hier gibt es noch eine echte Kanone zu bestaunen

Gegen 12 sind wir zurück am Wohnmobil, denn nun soll es in den Hafen gehen.
Wir fahren hierfür zunächst ein kleines Stück zur Kreuzung zurück, wo wir zum kostenlosen Parkplatz abgebogen sind. Hier orientieren wir uns nun nach der Beschilderung „Häfen“.
Wenig später findet ein Schild mit der Aufschrift „Alte Liebe“ unser Interesse.
Irgendwas habe ich darüber mal gehört.
War das nicht so ein Holzsteg, wo mal früher die Auswanderer nach Amerika abgefahren sind?
Oder war das Bremerhaven? Auf jeden Fall aber ist mir „Alte Liebe“ ein Begriff!
Vorbei fahren und gucken kostet ja nichts, also biegen wir links ab in Richtung „Alte Liebe“.
Na hoffentlich ist das nicht anrüchig und uns erwartet eine abgeschmackte Hafendame an der Pforte zu einer schäbigen Hafenspelunke 😉

Von „abgeschmackt“ kann dann aber keine Rede sein, im Gegenteil!
Kaum haben wir die Straße durchfahren deuten erste Anzeichen darauf hin, dass wir nun das wahre Zentrum von Cuxhaven gefunden haben.
Die Parkplätze rund um den Bereich sind mit einheimischen wie auswärtigen Kennzeichen gleichermaßen voll und ebenfalls finden sich an allen Ecken und Enden Parkscheinautomaten.
Hat mich eh schon gewundert, warum der kostenfreie Parkplatz am Marktplatz so dünn belegt war…

Wenig später entdecken wir dann auch die passenden Menschen zu den weiter vor parkenden Autos.
Hier im Hafenbereich „Alte Liebe“ finden wir dann das, was wir uns von einem Städtchen an der Nordseeküste erhofft hatten und mit Wilhelmshaven im letzten Jahr auch ansatzweise gefunden haben.
Kleine Buden, Restaurants, Gastronomie, Cafes, Eisdielen, Souvenirlädchen, Info- Stände, Schiffs- und Hafenrundfahrten und jede Menge Leben!
Ich muss aufpassen, dass ich keinen der wild umher streifenden Touristen unter die Räder nehme! 😮

Wir folgen zunächst der Beschilderung für Wohnmobile, um wenig später einen riesigen Wohnmobilstellplatz zu streifen.
Hier stehen locker an die 200 Fahrzeuge mit teilweise direktem Blick auf das Wasser und die Hafeneinfahrt.
Dieser Platz scheint für eine Besichtigung der „Alten Liebe“ geradezu ideal!
Da wir aber der Infotafel im Vorbeifahren nur einen Preis für 24 Stunden entlocken können und der Stellplatz dann ganz streng genommen doch ein wenig weiter vom Hafenzentrum entfernt liegt, als die Seiten- und Zufahrtstraßen davor, entscheiden wir uns nicht auf dem Wohnmobilstellplatz zu parken, sondern statt dessen etwas näher am Geschehen mit einem Kurzparktarif zu stehen. Also wird gedreht und zurück gefahren.
Wir drehen noch eine Runde direkt am Kai wo die Ausflugsschiffe abfahren (hier kostet Parken aber auch und der Parkplatz sieht sehr voll aus), um dann die Zufahrtstraße zurück zu fahren, die wir vorhin entlang gefahren sind.
In dieser Straße (Deichstraße, Koordinaten 53.866617, 8.702617) finden wir dann sogar eine ausreichend große Parklücke am rechten Randstreifen.

Mit gezücktem Portemonnaie spaziere ich dann zum Parkscheinautomaten, wo ich voller Freude feststellen darf, dass heute fürs Parken nichts bezahlt werden muss (nur Mo-Fr und Sa).
Na das ist doch super!

         
Gleich hier rechts am Deich…                                              …finden wir ein passendes Plätzchen zum parken.

Um viertel nach 12 machen wir uns bei noch immer strahlendem Sonnenschein und blauem Himmel auf die „alte Liebe“ zu suchen.
Wir sind gespannt…

Wir spazieren nun auf der Kammspitze eines kleinen Deiches entlang, der wenig später zu einer Stahlbrücke führt, von wo aus wir einen ersten Blick über das Hafengebiet genießen.
Backbord haben das Stadtviertel mit einigen mondän wirkenden Stadtvillen, in deren Erdgeschoß sich entweder ein Cafe, oder ein Restaurant angesiedelt hat.
Steuerbord befindet sich der Hafen, wo die Ausflugsschiffe anlegen und wo ein kleiner Pier zum Spazieren einlädt.
Unter uns ist ferner eine wohl bei Hochwasser verschließbare Schleuse oder ein Tor angebracht.

         
Wir spazieren auf der Deichkrone entlang…                       …bis wir zu dieser Brücke kommen

         
links von uns liegen mondäne Stadtvillen…                          …während sich rechts schon das Hafenbecken auftut

Wir verlassen die Brücke auf der anderen Seite wieder und machen uns auf den kleinen Pier zu erkunden, wo uns als erstes ein kleiner Souvenirladen ins Auge fällt.
Besonders die ausgestellten Postkarten wecken unser Interesse, wo wir aus dem Stehgreif gleich mal die ersten 12 Karten einsacken. 🙂
Aus dem Angebot im Inneren des Geschäftes holen wir uns dann noch ein paar kleinere Souvenirs wie einen kleinen Leuchtturm, einen Mini- Kapitän und einen originalen Cuxhavener Kaffeepott, der mit „Ebbe“ und „Flut“ den Füllstand des Kaffeebechers anzeigt.
Anja meint dieser Becher wäre aufgrund seiner geringen Höhe und seiner großen Breite ideal geeignet, um unter der Senseo geparkt zu werden und trotzdem als Einzeltasse den Inhalt von 2 Tassen aufnehmen zu können. Na also!

         
Als erstes spazieren wir auf der Promenade                       und stolpern sogleich über den ersten Souvenirshop

         
Hier die Auswahl an Mitbringsel und Erinnerungsstücken   Dieses Jahr wohl aktuell: Modellschiffe…

Gleich nebenan gibt es dann noch ein Eis, was ehrlich gesagt nicht so lecker schmeckt.
Die Kugel ist klein, mit 70 cent recht teuer und der Geschmack reicht gerade mal über „Kunsteis“ hinaus. Ich denke mal mangels direkter Konkurrenz kann er es sich erlauben…
Wirklich kein Hit und nicht empfehlenswert, aber uns verdirbt dies natürlich nicht die Laune.

Wir spazieren nun in Richtung Hafenbecken, um uns mal die Schiffchen anzuschauen.
Wir schauen bei den verschiedenen Anbietern vorbei, die von hier aus Fahrten zur Insel Neuwerk, zu den Seehundbänken oder durch den Hafen mit unterschiedlicher Dauer und zu unterschiedlichen Preisen offerieren.
Ein paar Info- Heftchen nehmen wir auch mit, obwohl wir für eine Schiffstour eigentlich keine Zeit haben. Aber was nicht ist, kann ja noch werden.

         
Links rüber geht es zum Hafen                                            Wo uns dieser verrostete Anker gebührend empfängt

Weiter am Kai entlang fällt uns dann endlich die „Alte Liebe“ ins Auge.
Es handelt sich hier um eine Holzkonstruktion, die mittels einer 2- Etagen- Besucherplattform einen tollen Blick auf die in Cuxhaven ein- und ausfahrenden Schiffe ermöglicht.
Auf beiden Plattformen befinden sich einige Bänke, wo man im Schatten oder in der Sonne sitzen und auf das Meer schauen kann.
Auf der unteren Plattform erzählen zusätzlich einige Infotafeln von der Geschichte der „Alten Liebe“, was völlig emotionslos mit dem Namen eines der Stützpfeiler beginnt und mit einer romantischen Seemannsgeschichte (In Kurzfassung: Frau verliebt sich in Mann, Mann verliebt sich in See, Mann verunglückt in der See, Frau eilt dem Mann in die See hinterher, Frau ward noch einmal und dann nie mehr gesehen…;-) endet.
Alles in allem ist das hier wirklich total schön gemacht und Anja und ich fühlen uns gleichermaßen wohl.
Von hier aus kann man übrigens auch den riesigen Wohnmobilstellplatz „Am Fährhafen“ bestaunen, der von hier aus vielleicht 1km Luftlinie entfernt liegt.
Und es lässt sich erahnen, wie voll der Stellplatz ist und wie beengt einige der Camper dort wohl teilweise beieinander stehen.
Also für uns wäre das nix…

         
Zuerst begegnet uns ein alter Holzpfahl…                           und dann stehen wir vor dem Holzausleger

         
von hier oben aus hat man einen tollen Blick über Land…    …oder über das Wasser

         
links vorbei am Kommadoturm in der Ferne…                    …stehen die Mobile dicht an dicht…

Auf der unteren Plattform findet sich zu meiner großen Freude ein Erinnerungsmünzenpresser.
Wie im Urlaub am Balaton wird dort einfach eine Münze zum Umformen plus ein „Umformerentgelt“ eingeworfen.
Hier beträgt das Umformerentgelt 1,- € und die zur Umformung anstehende Münze ist ein 5- cent Stück.
Nachdem man beides eingeworfen hat, kurbelt man ein paar Mal am Zahnrad und erhält dann seine Erinnerungsmünze.
Ich habe mir das Feuerschiff „Elbe 1“ als Erinnerungsmünze ausgesucht und anders als noch vor wenigen Tagen in Ungarn erhalte ich dieses Mal auch meine Erinnerungsmünze 🙂

Vorbei an der Gedenkstätte für die Minensucher des ersten und zweiten Weltkrieges und dem Semaphor zur Anzeige von Windrichtung und Geschwindigkeit auf den Inseln Helgoland und Borkum geht es nun zurück zum Pier.
Gegenüber den vorhin studierten Kiosken der einzelnen Schifffahrtsreederein befindet sich eine kleine Promenade, wo ein Cafe / Bistro und mindestens ein Souvenirlädchen darauf wartet durchstöbert zu werden.
Auch ein kleines Angebot an Fischbrötchen findet sich dort.
Und Fischbrötchen, dass weiß der ein oder andere Stammleser hier ;-), sind an der Küste stets meine große Leidenschaft.
Das vorgefundene Angebot bietet allerdings nur fertig belegte Brötchen aus der Auslage an.
Das ist nicht mein Ding!
Ein wirklich leckeres Fischbrötchen muss ganz frisch und erst auf Bestellung belegt werden.
Nur so bleibt das Brötchen im Idealfall knusprig und der Fisch vor allem frisch!
Fertige Brötchen aus der Auslage kann ich mir auch im Kölner Hauptbahnhof kaufen, dafür muss ich nicht an die Küste fahren.
Ich bin ja mal gespannt, ob wir auf dieser Reise ein leckeres Fischbrötchen verspeisen werden. Hier jedenfalls werden wir nicht glücklich…

         
Hier nochmal ein Blick seitlich auf die „Alte Liebe“              vorbei an der Gedenkstätte für die Minensucher

         
Der Semaphor zeigt Windrichtung und Geschwindigkeit auf den Inseln Borkum und Helgoland, eine Infotafel erklärt genau wie

         
Blick zurück zum Wasser                                                     links vorbei am Leuchtturm gehts zur Promenade

Der angrenzende Souvenirshop entschädigt jedoch für alles!
Wir stöbern lange und ausgiebig in der traumhaften und herrlich dekorierten Auswahl an allerlei Andenken, Seemannsartikel, wunderschönen Postkarten, tollem Porzellanwerk, Figuren, Lampen, Leuchttürmen, Muscheln, Seesternen, getrockneten Seepferdchen, Hand- und Badetüchern, Shirts, Kapitänsmützen und allerlei Sachen, die direkt oder indirekt etwas mit der See, dem Meer oder Wasser, Sommer, Sand und Strand zu tun haben.
Auch unseren Vorrat an Postkarten stocken wir um 13 weitere Karten auf.
Weiteres Plus: Auch Briefmarken bekommen wir gleich hier dazu.

           
Souvenirjäger werden feuchte Augen bekommen: Hier findet sich wirklich alles! Über Süssigkeiten…

           
…eingelegtes und hochprozentiges…  …weiter über Figürchen, Männlein und Möwen… bis hin zu Keramik und Kunst

Gegen viertel vor 2 machen wir uns allmählich wieder auf den Weg zurück zum Wohnmobil.
Wir wollen heute noch auf unserem Wunsch- Campingplatz in Dorumer-Neufeld eintreffen und uns natürlich auch häuslich einrichten, bevor es später dunkel wird.
Eines aber ist mal sicher: Hier in Cuxhaven hat es schonmal besser gefallen, als letztes Jahr in Wilhelmshaven und wir werden bestimmt für ein weiteres Mal hierhin zurück kehren!!

Etwas wehmütig, aber auch mit voller Vorfreude auf die nun bevorstehende Zeit auf dem Campingplatz, verlassen wir um 14 Uhr Cuxhaven.
Zum Glück hat unser Navi ausgerechnet, dass wir die wenigen Kilometer bis Dorum- Neufeld nicht auf der Autobahn verbringen müssen und so genießen wir ein paar Ausblicke vom vorbeifliegenden Cuxland.
Zum Glück „fliegen“ wir aber nicht so schnell, dass Anja am Wegesrand gerade noch ein Schild erspähen kann, auf dem „Sonntags geöffnet“ steht.
Das allein ist toll, wenn es sich darüber hinaus dann noch um eine Filiale des „Plus“- Marktes handelt, dann ist das natürlich ein Grund flugs zu drehen und dort anzuhalten.
Wir brauchen noch immer ein paar Vorräte wie Getränke und vielleicht was zum Grillen, also statten wir dem Plus- Markt einen Besuch ab und laden uns den Einkaufswagen voll.
Echt toll, da haben wir das auch schon erledigt.

         
Kurzer Einkaufsstop beim Plus (Sonntags geöffnet! 🙂       und schon geht es weiter durch das Cuxland

         
Volle Fahrt voraus                                                              Wir erreichen das Nordseebad Dorum- Neufeld

Gegen kurz vor 3 kommen wir völlig entspannt und guter Dinge in Dorum- Neufeld an.
Der Campingplatz ist recht gut ausgeschildert, aber streng genommen muss man eigentlich immer nur geradeaus an den kleinen Restaurants vorbei und dann einmal über den Deich.
Dann lassen wir den Kutterhafen mit einer kleinen terrassenförmig angelegten Promenade (mit ein paar Buden drauf) links liegen und stehen in einer laaaangen Schlange an der Rezeption des 4- Sterne Azur- Campingplatzes in Dorum-Neufeld.
Ausschlaggebend für unsere Wahl für diesen Platz waren natürlich nicht nur die 4 Sterne, sondern die Tatsache, dass der Platz in der Nebensaison die ACSI- Campingcard akzeptiert.
Die Nacht kostet hier in 2009 15,- € zzgl. Kurtaxe.

„Wow! Hier ist ja ganz schön was los“ entfährt es mir, als wir hinter einem Wohnmobil, einem Caravangespann, einem PKW und einem VW Bus an der Anmeldespur zum Stehen kommen.
Ich steige aus und „kämpfe“ mir mal den Weg in die Rezeption frei.
Es herrscht ganz schön geschäftiges Treiben und ich habe nach einem Blick von der erhöhten Position der Rezeption über den Platz große Sorge, dass wir vielleicht kein freies Plätzchen mehr bekommen werden.
Das wäre natürlich echt total schade!
Es ist aber auch der Hammer, was hier los ist!

     Zufahrt nach Dorum-Neufeld
Zufahrt zum Campingplatz: Hier ist ja ganz schön was los!

Zum Glück ist der Rezeptionist in der Anmeldung super- freundlich und erklärt der versammelten Meute mit einer Engelsgeduld und immer wieder aufs Neue, wie die Anmeldung funktioniert, wo der Bäckerwagen steht, wie das mit der Schranke klappt, wo die Müllcontainer stehen, die V/E für Wohnmobile zu finden ist und wie man auf den Platz zu fahren hat.
Auch kristallisiert sich bei den folgenden Gesprächen, wo ich als Zuhöhrer dabei sein darf, dass auf dem Platz noch genügend Platz vorhanden ist.
Also, kein Grund zur Panik.
Ich fülle in Ruhe das Anmeldeformular aus und will es gerade abgeben, da drängelt sich eine etwas ältere Dame vor und will jetzt, hier und sofort ihre Anmeldung erledigen.
Sachen gibt’s!
Normalerweise würde ich mich nun weder von Anstand noch Etikette abhalten lassen und der Dame mal gehörig den Marsch blasen, dass sich so etwas nicht gehört.
Mal davon abgesehen finde ich das aber trotzdem ganz schön dreist.
Aber irgendwie bin ich in diesem Urlaub schon ZU entspannt, dass mich das jetzt aus der Ruhe bringen würde und so lasse ich die Dame gewähren. Ich verkneife mir sogar einen blöden Kommentar, den ich sonst als Minimum ansehe, um auf eine solche Provokation zu reagieren.
Aber so sind die Camper eben!
Das ist wie ein Querschnitt durch alle Bevölkerungsschichten und da gibt es nun mal auch welche, die sich gern mal vordrängeln.

Zu meinem Glück eilt eine weitere Dame in die Rezeption, die sich nun anstelle des freundlichen Rezeptionisten meiner fertig ausgefüllten Anmeldung annimmt.
Aha, Verstärkung rückt ran. 🙂
Und wie von einer höheren Macht gesteuert geht mein Einchecken sogar nun noch schneller, als das der vordrängelnden alten Schachtel, weil diese erst die Anmeldung ausfüllen muss.
Ich bleibe freundlich und höflich und halte sogar noch einen kleinen Schwatz mit der netten Dame an der Rezeption und bin trotzdem zeitgleich mit der eiligen Dame fertig.
Was hat die nur für ein Problem?
Muss die auf Klo oder was?

Zu guter Letzt kommt sogar Anja eher unbewusst in den Genuss uns den entscheidenden Vorteil zu verschaffen.
Die Anmeldereihe ist mittlerweile deutlich geleert und es sind in der vorderen Reihe wieder ein paar Plätze frei geworden.
Doch zum Glück hat Anja mitgedacht und ihre ersten selbst gefahrenen Meter in diesem Jahr mit unserem Wohnmobil zurück gelegt! 😉
Sie ist die 15 Meter von unserem Platz bis nach ganz vorn an die Schranke vorgefahren.
Und während die Dame sich noch im Türrahmen an mir vorbeidrängt, können wir als erste auf den Platz fahren, weil sie mit ihrem Gespann, welches an der Schranke hinter uns steht, nicht an uns vorbei kommt.
Soll ich mich darüber freuen?
Wäre das gehässig? 😉
Ich gebe meiner verdutzen Frau einen dicken Kuss und fahre dann mit ihr vor bis ganz an die Schranke.
Ein kurzer Hup aus dem bordeigenen Signalhorn gibt dann Signal an die Rezeption die Schranke zu öffnen und los geht’s.

Schon bei der Einfahrt wird mir klar, warum es sich eben so dolle gestaut hat.
Hier ist Platzruhe bis 15 Uhr und die Schranke bleibt in dieser Zeit geschlossen.
Wir kamen nun zufällig genau um 15 Uhr am Campingplatz an und sind eher unbewusst in die Reihe der Wartenden gekommen, was natürlich uns (und vielleicht auch der eiligen Dame) suggeriert hat, dass es hier zu Platzproblemen kommen könnte.
Einmal auf den Platz aufgefahren sehen wir aber viele freie Lücken auf beiden Seiten und wir können uns unseren Platz aussuchen, so mag ich das!

Als erstes aber fahren wir rechts auf eine Wiese, damit wir an der dortigen Wassersäule zunächst mal unseren Frischwassertank komplett auffüllen können.
Dies geht auch erstaunlich schnell und ohne eine Dusche für mich 🙂

         
Wir fahren auf den Platz: Zum Glück noch genug frei         Als aller erstes: Wasser auffüllen!

Danach drehen wir eine Runde um den Platz, damit wir unsere Zielreihe erreichen.
Den Platz selber dürfen wir uns in unserer Zielreihe zwar aussuchen, müssen aber ein wenig auf die Reservierungen achten, die per Fähnchen am Boden und per X im Plan markiert sind.
Ist aber nicht schwer.
Schon als wir Wasser aufgenommen haben hat Anja sich einen schönen Platz ausgesucht, den wir nun in Beschlag nehmen können.
Und unsere Parzelle ist wirklich ein Traum!
Problemlos parken wir rückwärts ein und könnten locker nochmals vor uns selbst parken, ohne dass wir auf dem Versorgungsweg stehen würden.
Ein 7 oder 8 Meter- Mobil passt hier LOCKER hin.
Auch längere Fahrzeuge gehen auf einigen der Plätzen bestimmt drauf!
Aber auch in der Breite ist der Platz unserer Parzelle ausreichend groß bemessen, dass wir ohne Probleme unsere Markise ausfahren und trotzdem noch davor die volle Packung Sonne genießen können.
Das ist dann übrigens auch das erste, was wir ausprobieren.
Im Urlaub in Ungarn war aufgrund eines plötzlichen auftretenden Sturmes in Kombination mit der fehlenden Abspannung bzw. Sicherung der Bodenstangen mit Heringen zu einem Schaden am Halter der Rafterstange gekommen.
Diesen haben wir zuhause mühevoll repariert und nun bin ich natürlich gespannt, ob die Reparatur erfolgreich war.
Wir ziehen gemeinsam die Caravanstore wieder in die Kederschiene ein und hängen die Stange vorsichtig in den neu fixierten Halter.
Nach einer kleinen Rüttel- und Schüttelprobe muss ich aber erfreut anerkennen, dass der Halter nun wieder problemlos „halten“ kann und die Markise wieder einsatzbereit ist.
Wunderbar!

          
Mit Blick auf einen Leuchtturm finden wir ein Plätzchen      Die Parzellen hier sind aber wirklich großzügig angelegt

         
Als erstes bauen wir unsere Caravanstore auf                   mit repariertem Halter

         
Juchu! Scheint wieder zu fuinktionieren!                             Diesmal klopfe ich aber auch die Heringe rein…

Nun geht es Schlag auf Schlag weiter.
Nachdem ich die Markise nun auch ordnungsgemäß abgespannt und mit den beigelegten Heringen gesichert habe, stecken wir den Strom ein.
Zunächst aber messe ich noch kurz die Batterie 2 durch um zu schauen, wie sich nun nach der Fahrt von Stotel nach Cuxhaven und von Cuxhaven nach Dorum- Neufeld die Spannung darstellt.
Zu meiner Überraschung ist nun tatsächlich die Spannung auf das Mindestniveau von knapp über 12 Volt gestiegen.
Irgendwas muss Schuld daran sein, dass die Batterie gestern auf der weiten Fahrt von Kerpen nach Stotel nicht geladen hat.
Das wird sicherlich ein tolles Rätsel für das Wohnmobilforum…

Wie zu erwarten war funktioniert nach Einstecken des Stromes auch sofort die Bordelektrik wieder und ich kann wie gewohnt Licht anmachen und mir die Hände waschen.
Die Wasserpumpe nimmt auch Fahrt auf, allerdings kommt kein Wasser aus dem Hahn.
Nanu, was ist das?
Ob da doch zu wenig Strom drinne ist?
Wir probieren die Wasserversorgung in der Küche (die hat eine eigene Pumpe und einen eigenen Tank), doch diese funktioniert problemlos.
Also nicht der Strom, irgendwas mit dem Wasser!
Ich sauge am Wasserhahn, während die Pumpe läuft.
Vielleicht ist irgendwo Luft im System und es hat sich eine Blase gebildet oder sowas.
Wasser ist ja genug im Tank, denn das haben wir ja gerade erst aufgefüllt.
Verloren wie im Herbst letzten Jahres am Gardasee haben wir es auch nicht (das habe ich gleich als erstes überprüft ;-), also muss es ja was mit der Leitung zu tun haben.

Nach dem Ausschlussverfahren beginne ich also nun die möglichen Fehler abzuhaken, während Anja nur fragend dabei steht.
Tja, das sind sie dann, die kleinen Campingabenteuer…
Final liege ich im Bereich der Trittstufe zum Aufbau unter dem Wohnmobil und schraube die Leitungen ab.

          
Mit dem Werkzeugkaten am Start…    …fummele ich unter dem Mobil herum   Anja muss das natürlich fotografieren…

Die Zufuhrleitung aus dem Frischwassertank zur Wasserpumpe macht mir dabei am meisten Sorge.
Denn aus dieser tröpfelt es nur, was bei einem gefüllten Tank eigentlich den Niagara- Wasserfällen gleichen sollte.
Was mag das sein?
Ich puste mit Leibeskräften Luft in das System, aber ich schaffe es nicht, dass der Druck im Wassertank ankommt. Zu stark ist der Wasserdruck in der Leitung und mein Lungenvolumen reicht nicht aus, um den Schlauch mit Luft frei zu pressen.
Also schraube ich direkt am Tank die Leitung ab.
Auch hier tröpfelt es nur, nun ist es klar: Irgendwas ist da verstopft.
Entweder die Fallleitung zur Wasserpumpe oder der Druckausgleichsschlauch zum Einlassen von Luft nach der Entnahme von Wasser.
Ich bastele mir aus unserem Wasserschlauch ein mundgerechtes ca. 10 cm langes Schlauchstück und montiere diese am Abflussanschluss des Haupttanks.
Dann drücke ich erneut mit aller Kraft in den Tank, was meine Lungen hergeben.
Und siehe da, es tut einen fürchterlichen Blubb, dass das Wasser sogar am Zulauf wieder heraus schießt.
Kurz darauf fließt herrliches Wasser in meine Schute, was ich gar nicht so schnell aufnehmen kann, ich verschlucke mich und muss husten. Bäh!
Ohne größere Überschwemmungen gelingt es mir dann den Wasserschlauch zur Wasserpumpe wieder anzubringen, ein kurz darauf durchgeführter Test bestätigt, dass wir wieder fließend Wasser haben und die Verstopfung sich gelöst hat.
Na immerhin.
Grundsätzlich aber werde ich um eine genauere Untersuchung des Tanks wohl nicht herum kommen, denn irgendwas ist da im Tank „verklemmt“ und ich denke mal, dass dieses Problem jederzeit wieder auftreten kann.
Naja, schauen wir mal zuhause.

Als nächstes folgt nun der fast schon obligatorische Gang zu den Waschräumen.
Immerhin wissen wir gern vorher, was uns morgen früh zum Duschen erwartet und aufs Klo muss ich eigentlich auch schon die ganze Zeit…
Zu unserer kleinen Überraschung bestehen die Waschräume jedoch nicht aus einem fest installierten Gebäude, sondern aus rollbaren Servicewagen oder Containern, wobei jeder einzelne Anhänger ein anderes Angebot bietet, wie der andere.
Also ein Wagen hat die Toiletten, in einem wird geduscht, im nächsten kann man spülen usw.
Die Wagen selbst sehen dabei allerdings so aus, als wären diese schon länger hier abgestellt.
Im Inneren folgt dann die nächste kleine Überraschung, denn die Inneneinrichtung erinnert uns beide sehr stark an die mobilen Serviceräume, die wir während des 50-Jahre- Hymer- Treffens am Bodensee vorgefunden haben.
Dies ist allerdings keinesfalls negativ, denn auch diese „mobilen Serviceeinrichtungen“ stehen natürlich in Ausstattung und Komfort ihren aus Stein gebauten Kollegen in nichts nach.
Hier bekommt man auch die von mir so gern vorgefundene Seife im Spender und das Toilettenpapier gratis, was, wie ich finde, wirklich zur Ausrüstung eines guten Campingplatzes gehört.
Warmwasser ist übrigens auch kostenlos, wir haben daher keinen Grund zur Klage.
Und noch etwas erinnert mich in den Waschräumen an „vergangene Reisen“ zurück.
Als ich die Toilette aufsuche, habe ich direkt über mir das Abluftgebläse, welches für die ein oder andere Geruchsentfernung sorgt.
Das von diesem Gebläse stammende stetig laufende Geräusch überträgt ein wenig Schwingung an den Unterbau.
Wenn ich also hier auf dem Topf sitze und die Augen schließe, habe ich gleich das Gefühl wieder an Bord der King of Scandinavia zu sein, die auf der Toilette und überhaupt im ganzen Schiff ein wenig „fühlbare“ Schwingungen an den Boden und den Raum überträgt.
Unerwartet, ungewohnt aber trotzdem… Schön… Irgendwie…

           
Blick in die Hygienelandschaft              Die Waschräume: Vollausgestattet und OK    Auch die Tolietten sind OK

Nach der „menschlichen Entsorgung“ geht es gleich weiter dem Einrichten des Campinglagers.
Und dazu gehört natürlich die Herstellung der begrenzten Mobilität, solange unser Wohnmobil für die nächsten 2 Nächte an der „Stromkette“ hängt.
Ich lade also die Fahrräder ab, kontrolliere dort zufrieden den Luftdruck und resete den Tacho auf Null.
Die Fahrräder sind damit also auch einsatzbereit.

Als letztes folgt nun nur noch die Montage der Sat- Anlage.
Dank unserer Campingnachbarn und deren ausgefahrenen Antennen haben wir innerhalb von 60 Sekunden ein klares Bild und eine Signalstärke von über 40%. Supi!
Der Rest ist Formsache: Stühle raus, Campingtisch einrasten und endlich ankommen.
Puh, das war anstrengend, aber jetzt kann der Campingurlaub beginnen!

     Unser Wohnmobil auf dem Campingplatz voll eingerichtet
Geschafft! Endlich sind wir angekommen und häuslich eingerichtet, jetzt kann der Kurzurlaub auf dem CP beginnen!

Gegen kurz vor halb 6 satteln wir die Fahrräder, um unseren kleinen Urlaubsort Dorum- Neufeld mal näher zu erkunden.
Wir wollen natürlich ans Wasser oder Watt (je nachdem, was gerade da ist ;-), mal schauen, was der Ort an Gastronomie im Angebot hat, ob man auf den kleinen Terrassen im Kutterhafen schön bummeln kann und natürlich, wo sich das Schwefelsolebad von Dorumer-Neufeld befindet! Dazu muss ich aber nochmals kurz ausholen:
In der Campingplatzrezeption habe ich schon bei der Anmeldung das Formular für die Kurtaxe ausgefüllt. Kurtaxe ist meist ein lästiges Übel für Gäste die, wie wir für gewöhnlich auch, recht wenig Verständnis für die Entrichtung von Gebühren haben, weil die Kurverwaltung ein neues Hochglanzprospektchen drucken möchte oder den Bürgersteig schön begrünen will.
Und es kommt mir häufig so vor, dass für die Kurtaxe eben nicht der Gegenwert zurück kommt, den alle Gäste zusammen genommen entrichtet haben.
Ganz schlimm finde ich dann Regelungen, die einem den Zugang zum Strand verwehren, wenn man keine Kurtaxe bezahlt hat.
Hallo?
Geht’s noch?
Der Strand war lange lange vor der Kurverwaltung da!
Wie kann man sich dann anmaßen eine Gebühr für die Nutzung eines natürlichen Geländes wie einen Strand zu verlangen?
Auch hier ist es tatsächlich so, dass für einen Teil des Strandbades entweder Eintritt gezahlt werden muss, oder man eben im Besitz einer gültigen Gästekarte sein muss, die i.d.R. die gastaufnehmende Stelle (also die Pension, Gästehaus oder eben bei uns der Campingplatz) im Auftrag ausstellt und auch gleich die Kurtaxe mit kassiert.
Was das mit dem Schwefelbad zu tun hat? Nun:
Dieses Schwefelbad (das soll sogar ein richtiges Wellenbad sein!) ist Teil des Kurangebotes der örtlichen Kurverwaltung.
Und wenn man nun wie wir im Besitz der Gästekarte ist, darf man nicht nur den Strand kostenlos betreten, sondern auch noch kostenlos das Schwimmbad besuchen!
Das hat mich richtig gefreut, weil ich an dieser Stelle, als mir die Dame in der Campingplatzrezeption dies mitgeteilt hat, zum ersten Mal einen richtigen Gegenwert für die Kurtaxe sehe.
Und da muss ich ehrlich sagen, dass ich in diesem Fall die Kurtaxe auch mit weniger „grummeln im Bauch“ bezahle.
Ob das Schwimmbad dann auch den Gegenwert der Kurtaxe wert ist, werden wir auf jeden Fall noch zu beurteilen wissen, denn das Schwimmbad werden wir auf jeden Fall besuchen!
Nun aber zurück zu unserer Radtour:
Nachdem wir die Einfahrt des Campingplatzes verlassen haben, stehen wir zunächst an der Rezeption und wollen als aller erstes mal das Meer sehen.
Und da fällt uns die erste Besonderheit des Campingplatzes auf:
Denn der Platz ist in der Mitte durch einen semi- öffentlichen Zugang zum Leuchtturm von Dorum-Neufeld getrennt, wo jedermann entlang spazieren kann.
Die rechte Seite (wo wir nun stehen) scheint vornehmlich für Touristenfahrer und Durchgangscamper gedacht zu sein.
Ich hatte mich eh schon gewundert, wo denn die Dauercamper sind…
Die linke Seite ist hingegen (soviel kann man von diesem Weg zum Leuchtturm aus sehen) scheinbar komplett in der Hand der Dauercamper.
Gefällt mir die Idee. Vielleicht ist das auch der Grund, warum wir solche „halbmobilen“ aber dennoch fest installierten Servicewagen und kein gemauertes Servicehaus auf unserer Seite haben.
Der Platz hat sich vielleicht mal vergrößert und dann das Areal rechts des Leuchtturms neu erschlossen. Eine mögliche Erklärung wäre es, mal sehen, ob ich das in diesem Urlaub noch heraus finden werde…

Mit dem Fahrrad fahren wir nun den Zugangsweg zum Leuchtturm, um uns diesen mal näher anzuschauen.
Gleich am Leuchtturm drangeflanscht findet sich eine Metallplattformkonstruktion, die das Besteigen des Leuchtturms auch ohne Betreten des Leuchtturms ermöglicht.
Von da oben hat man bestimmt einen tollen Ausblick und so entschließen wir uns den gefährlichen Aufstieg zu wagen 😉
Wir schließen also unsere Räder am bereitgestellten Radträger ab und marschieren die 8 Etagen hinauf.
Auf und rund um den Turm herrscht bereits geschäftiges Treiben, denn die Idee mit dem Ausblick über Meer und Land hatten scheinbar auch noch andere mutige Leuchtturmbesteiger.

         
Wir radeln mit dem Fahrrad…                                             …mal rüber zum Leuchtturm

         
Dann geht es zu Fuss weiter auf der Holzbrücke                 Im Moment ist wohl gerade Ebbe

         
Oben angekommen                                                            Ein bisschen hoch ist es ja schon…

   Panoramablick über Dorum Neufeld mit Campingplatz vom Leuchtturm aus
Der Ausblick vom Leuchtturm Dorum-Neufeld über Dorum bzw. über den Campingplatz

Und der Ausblick ist wirklich fantastisch!
Vor uns liegt weit ausgebreitet die unendlich wirkende Nordsee.
Rechts und links voraus am Horizont kann man sogar erkennen, wie „krumm“ unsere Erde doch ist, denn die Wölbung ist ganz klar zu erkennen.
In unserem Rücken haben wir einen tollen Ausblick auf den kleinen Ort Dourm-Neufeld (zumindest den Teil vor dem Deich), die beiden Terrassenpromenädchen, die Kurverwaltung und natürlich auf den dominierenden Campingplatz.
Von hier oben sieht man dann auch sehr schön den Unterschied zwischen uns mehr Biwak- ähnlichen Touristencampern (von hier aus links) und den schon fast kleingartenähnlichähnlich eingerichteten Dauercampern (von hier oben aus rechts gesehen).
Ich habe einige Mühe unser Wohnmobil zwischen der ganzen „weißen Ware“ zu finden, aber Anja hat zum Glück sofort die richtige Orientierung und zeigt mir unseren kleinen Wohni von hier oben.
Ah, da steht er ja!

         
Jetzt versuch mal einer unser Mobil zu finden…                 …ah, da ist es ja! (ziemlich genau in der Mitte!)

Und noch etwas fällt uns hier oben auf.
Wir haben im Rahmen unserer letzten Nordseetour davon berichtet, dass die europäische Union eine kleine Fähre gesponsert hat, die man per Muskelkraft zur Querung irgend eines Gewässers benutzen kann.
Ich fand das schon befremdlich und habe damals auch geschrieben, dass man zum Beispiel in Griechenland ganze Autobahnen aus dem Fördertopf der EU finanziert und es in Norddeutschland gerade mal für eine kleine Fähre gereicht hat.
Nun, offenbar war noch etwas übrig, denn auch diese kostenlos zu besteigende Aussichtsplattform ist mit Fördermitteln der europäischen Union errichtet worden.
Zwar ist dies noch keine Autobahn, aber immerhin können wir nun dank Brüssel diesen tollen Ausblick genießen.

Gegen 20 vor 6 haben wir uns satt gesehen am Ausblick über das Meer und das Nordland, auch wird es langsam frisch hier oben!
Vorsichtig steigen wir die Stufen herab.
Anja bemerkt es treffend, für Höhenängstler ist das hier nichts.
Viel zu gut kann man zwischen den Stufen nach unten schauen und wenn man dann noch unter uns das tosende Wasser betrachtet und der kräftige Wind einem um die Ohren pfeift, wirkt die Höhe gleich doppelt so hoch, wie sie tatsächlich ist.

Unten angekommen satteln wir die Fahrräder wieder.
Wir wollen nun die Erkundung des Ortes fortsetzen und mal den Kutterhafen, die Promenadenterrasse und vor allem das Kurzentrum mit dem Schwimmbad besuchen, um uns auch dort über die genauen Gegebenheiten zu informieren.

Schon auf dem Weg zur Kurverwaltung sind wir überrascht über die Bauaktivitäten im Kutterhafen.
Gut, wir haben jetzt nicht einen so schönen Kutterhafen wie in Greetsiel erwartet, aber irgendwie ist hier rund um die Kutter außer der Baustelle nichts.
Und richtig nah dran an die Kutter kommt man wegen der Baustelle auch nicht überall.
Aber egal, denn an einigen Stellen der Baustellenaktivitäten kann man schon jetzt erkennen, dass das hier mal richtig schön wird. Fast schon könnte man von einer Art Kurpark sprechen.
Es gibt Holzstege, einen kleinen Brunnen, Sitzbänke und viel grüne Wiese.

         
Der Kutterhafen mit den Fischkuttern                                 hier von der Stirnseite des Hafenbeckens aufgenommen

         
Am Kurzentrum auf der anderen Seite des Hafens             Kleine Pause für Anja an der Erde

Das Schwimmbad hat übrigens geschlossen.
Also jetzt nicht generell, sondern nur für heute, es ist ja auch schon spät.
Die Eröffnung, so habe ich es ja noch von zuhause telefonisch erfragt, war ja heute.
Nur ist eben für heute schon Schluss.
Aber morgen werden wir uns bestimmt mal in die Wellen stürzen 🙂

Vom Kurpark aus erklimmen wir mit ein wenig Mühe den Deich.
Dahinter sausen wir den Deichkamm dafür um so schneller herab, damit wir auch das kleine Zentrum rund um die Hauptstraße einmal näher bestaunen können.
Hier findet sich dann alles für das leibliche Wohl.
Schon die kleinen Terrassen auf unserer Seite des Deichs haben einfache Snacks und kleine Gerichte im Angebot, die man nicht nur im Stand an einem Bistrotisch, sondern auch in einer „Gartenstuhlsiedlung“ am Plastiktisch einnehmen kann.
Hier auf der Landseite kommen nun die Fans von etwas gehobenerem Ambiente voll auf Ihre Kosten. Neben einem einfachen Imbiss findet sich hier u.a. ein in einem rustikalen Bauernhaus eingerichtetes Cafe, eine weitere Imbissstube, ein uriges Fischrestaurant, ein griechisches Restaurant, eine Eisdiele, sowie ein kleiner Supermarkt und ein Bäcker.
In den Seitenstraßen finden sich vermehrt Feriensiedlungen und einzelne Ferienwohnungen, Studios oder Apartments.
Alles in allem ist recht viel Wusel um uns herum und der ganze Ort ist von offensichtlichen Maitouristen lebhaft bewohnt.

         
Wir sausen den Deich hinab zur Hauptstraße                    und begutachten die einzelnen angeboten Speisestuben

         
Hier könnte es uns gefallen                                                Mit dem Fischkutter „Else“ im Vorgarten: Sieht nett aus!

Das bereits beschriebene Fischrestaurant „Fisch & Meer“ erregt unsere Aufmerksamkeit.
Der kleine Vorgarten ist total hübsch eingerichtet. Zwischen dem reichhaltigen Grün findet sich einige Tische und Plätze, wo sich bereits eine kleine Schar an Gästen niedergelassen hat.
Das Highlight im Vorgarten ist allerdings ein kleiner ehemaliger Fischkutter, der nun als offene Terrasse dient.
Man kann also auf dem Deck des Kutters speisen!
Das Ambiente gefällt uns sehr gut und da auch die kleine aber ausgesuchte Karte im Schaukasten das Wasser im Mund zusammen laufen lässt, entscheiden wir uns hier einzukehren.
Beinahe hätten wir uns sogar auf den Kutter gesetzt, dann entscheiden wir uns aber doch lieber für den kleinen Tisch am Bug des Kutters.

Nach einiger Wartezeit bereue ich allerdings ein wenig, dass wir dieses Lokal gewählt haben.
Es dauert einfach alles ein klein wenig zu lang.
Es vergehen locker 10 Minuten, bis wir überhaupt erstmal unsere Bestellung aufgeben können. Mit Durst und Hungergefühl kommt einem dies wie endlos vor.
Dann wechselt die Kellnerin plötzlich, was auch nicht so toll ist.
Anja vermutet, dass das der etwas ruhigere Lebensstil der Norddeutschen wäre. Zum Vergleich zieht Anja das City- Stübchen von heute morgen heran, wo wir auf unser Frühstück ja auch eine halbe Stunde gewartet haben.
Normalerweise würde mich das auch nicht aus der Ruhe bringen, aber ich habe Hunger!

Das Essen ist dafür wieder geschmackvoll und lecker, welches uns eine halbe Stunde später serviert wird. Anja hat sich einmal Folienkartoffel mit Matjesfilet bestellt, ich habe mit der Currywurst/Pommes Vorlieb genommen, die mit 4,95 € gemessen an der Menge eigentlich ein echter Hit ist!
Auch der Fisch und die Folienkartoffel von Anja ist gut und frisch im Geschmack, sodass nach den ersten Bissen und der Sättigung des Hungergefühls wieder die alte Gelassenheit des Urlaubs zurück gekehrt ist.

         
Na endlich! Und dazu auch noch richtig lecker: Currywurst!    Auch nicht zu verachten! Folienkartoffel mit 2x Matjesfilet

Satt und zufrieden beäugen wir wenig später die weiteren Aktivitäten des Personals.
Und hier müssen wir beide feststellen, dass das Personal eigentlich gar nicht Schuld ist an der langen Wartezeit.
Zwischenzeitlich hat sich das Oberdeck des Kutters, die Außenanlage und der Innenbereich nämlich weiter und vor allem gut gefüllt, was die 2 Einzelkämpferinnen hier ja gar nicht alleine bewältigen können!
Ob da vielleicht jemand krank geworden ist?
Geht man davon aus, dass der Service nur temporär etwas viel zu tun hatte, dann ist das Lokal „Fisch & Meer“ eine kleine Empfehlung wert.
Man kann wirklich toll draußen sitzen oder drinnen die total hübsch auf „Seeambiente“ gemachte Einrichtung bewundern. Die Portionen sind auch lecker, preislich absolut im Rahmen und durchaus sättigend.
Und besser als ein in Fett gebratener Fisch irgendwo an einem Bistrotisch ist es allemal, besonders für ein charmantes Abendessen.
Fürs bezahlen suche ich mir dann pro-aktiv eine der beiden noch immer wuselnden Kellnerinnen, damit es auch für uns zügig weiter gehen kann.

Nach dem Essen setzen wir unsere kleine Erkundungsrunde durch Dorum- Neufeld weiter fort.
Gleich neben dem Supermarkt findet sich ein kleines Souvenirgeschäft, wo wir 3 weitere Postkarten kaufen.
Diese hier sind nämlich (am aufgedruckten Urlaubsgruß erkennbar) direkt aus Dorumer-Neufeld und damit auch wirklich aus unserem Urlaubsort und nicht nur „von der Nordseeküste“.
Hat noch gefehlt…

Bevor wir uns aber nun zurück auf den Heimweg machen, wollen wir noch dem zweiten vor Ort befindlichen Campingplatz einen kurzen Blitzbesuch abstatten und mal schauen, wie denn dieser so eingerichtet ist.
Der Campingplatz Grube wäre nämlich unsere Alternative gewesen, wenn uns der Azur- Camping nicht hätte aufnehmen können.
Dieser akzeptiert jedoch nicht die Campingcard, was den Platz für uns somit automatisch nur als Ausweichplatz ausweist.
Vorbei an einer Eisdiele, die für eine kleine Kugel Eis ebenfalls 70 cent haben will (!), fahren wir den oder die „Kajediek“ entlang, bis wir schließlich vor dem Campingplatz stehen.
Ein kurzer Blick offenbart, dass wir mit unserem Platz sicherlich keine schlechte Wahl getroffen haben, auch wenn das Servicehaus hier natürlich, anders als auf unserem Platz, aus Stein gebaut ist.
Was mich etwas traurig stimmt sind allerdings die geringeren Platzverhältnisse, die wir auf der Wohnmobilwiese vorfinden.
Hier sind wir einig, dass wir mit einer richtigen Parzelle auf unserem Platz auf jeden Fall die bessere Wahl getroffen haben. Insbesondere, wenn man den Übernachtungspreis berücksichtigt.

           
Kurzer Ausflug zum anderen CP           Die Parzellen sind etwas offener           dafür steht man aber auch dichter

Vom Campingplatz aus geht es direkt zurück zur Hauptstraße. Erneut widerstehen wir der Versuchung uns für 70 cent je Kugel ein Eis zu kaufen und verbrennen lieber Kalorien am Deichaufstieg, als dass wir neue in uns hinein schaufeln 😉

Kurz bevor wir den Deich erklimmen, entdecke ich auf der rechten Seite ein Hinweisschild zum Wohnmobilstellplatz von Dorum- Neufeld.
Da ich natürlich auch hier immer auf der Suche nach Informationen bin, biege ich „Am neuen Deich“ ab und stehe kurz darauf vor dem Wohnmobilhafen Wurster Land.

Schon an der Zufahrt fällt mir das kleine diskrete „Belegt“- Schildchen auf.
Aber am „Tag der Arbeit“ habe ich ehrlich gesagt nichts anderes erwartet.
Der Stellplatz ist wirklich bis auf den letzten Platz belegt. Tür an Tür stehen die Wohnmobile und ich bin ehrlich gesagt kein Stück traurig darum, dass wir nebenan für nur wenige Euro mehr auf dem Campingplatz stehen.
Hier ist wirklich absolut kein Platz für ein wenig „eigenen Raum“ um das Mobil.
Das Ausfahren der Markise oder das Aufstellen von Campingstühlen geht bei dieser Auslastung nicht. Wir frühstücken aber auch viel zu gerne draußen oder halten uns rund um unser Mobil in der Hängematte oder im Faulenzerstuhl auf, sodass wir hier auf einem Stellplatz eh schlecht aufgehoben wären.

           
Kurzer Blick zum Stellplatz von D-Neufeld   Die Mobile stehen dicht an dicht      Blick auf den Platz vom Deich aus

Anja hat schon auf der Deichspitze auf mich gewartet.
Wir radeln noch ein kleines Stück auf der Deichkimme entlang, um einerseits den Campingplatz, aber auch den Wohnmobilstellplatz mal von oben zu fotografieren und um mal zu schauen, wie weit man denn auf dem Deich entlang radeln kann.
Allzu weit kommen wir jedoch nicht, da in einiger Entfernung ein Gatter zu erkennen ist, wo ich eigentlich ungern das Fahrrad drüber heben möchte. Als ich das letzte Mal ein Fahrrad über einen Zaun gehoben hab, hab ich mir einen tollen Kratzer im Arm eingehandelt 🙁
Da kann ich heute wirklich drauf verzichten, zumal auch einige Schafe hinter dem Gatter erkennbar sind, die wir mit unserem Rad natürlich nicht stören wollen.

         
Anja hat auf der Deichspitze auf mich gewartet                    Ein kurzes Stück radeln wir noch oben entlang

Gegen kurz vor halb 8 haben wir dann aber wirklich genug gesehen für heute, daher wenden wir auf der Deichkrone, um zurück zum Campingplatz zu fahren.
Bevor wir aber unseren Campingplatz ansteuern, besichtigen wir noch eine der beiden Hafenterrassen, die wie eine Mini- Promenade komprimiert kulinarische Köstlichkeiten anbietet. Es gibt Fisch am Fischstand, Backfisch am Backfischstand, Pizza und Pommes am Pizza- und Pommesstand und Bier gibt es natürlich… …am Bierstand.
Aber nichts davon sagt uns zu, denn wir haben a. gut gegessen und b. haben wir unsere eigenen Getränke am Wohnmobil bzw. dort im Kühlschrank.
Wir radeln also wieder auf den Campingplatz und sind um 19:22 Uhr wieder am Wohnmobil.
Und wir sind glücklich!
Der Kurzurlaub hier hoch nach Cuxhaven war ein voller Erfolg! Das Wetter ist toll, die Region ist toll, der Campingplatz ist super und wir haben heute eine Menge erlebt.

Nun können wir ganz entspannt vor dem Wohnmobil sitzen und gemeinsam eine Flasche Lambrusco genießen, während uns die abendlichen Sonnenstrahlen des scheidenden Tages am Bauch kitzeln.

         
Die Räder im Graben abgestellt                                           sitzen wir nun vor dem Mobil in der Sonne

Wir überlegen, was wir nun noch mit dem angefangenen Abend anfangen können!
Fernseh gucken ist blöd, dafür ist es eigentlich zu schön und der Abend noch zu jung. Nochmals auf das Rad schwingen wollen wir uns aber auch nicht.
Wir entscheiden uns daher einfach mal die Duschen auszuprobieren, da diese morgen früh bestimmt ziemlich voll sein dürften (der Platz hat sich über den Rest des Tages doch noch ganz ansehnlich gefüllt).
Wir packen also unsere Duschbeutelchen und gehen einmal zu den Servicehäusern, wo wir eine erfrischende Dusche genießen wollen.
In Herrenduschhaus habe ich dann allerdings Pech. Denn die erste und auch die zweite Dusche führen aus einen mir unbekannten Grund nur kaltes Wasser! Ich drehe am Hahn und zupfe am Regler, aber auch aus der dritten und vierten Dusche kommt nur ein zu erfrischender kalter Schwall.
Geht mal gar nicht!
Also schleiche ich wie ein Dieb im alten Jahrhundert rüber zu den Damenwaschräumen und schaue zaghaft, ob ich meine Frau erspähen kann.
Ich kann und zum Glück beantwortet sie mir meine Frage, ob sie dort warmes Wasser haben, mit einem freundlichen „Ja“.
Auch ist in den Duschräumen außer ihr sonst niemand anwesend.
Und entgegen der typischen deutschen Gründlichkeit überwinde ich diese für gewöhnlich unüberwindbare Regel und stelle mich in den Waschraum der Damen, wo ich sogleich eine Duschkabine belege.
Mitlesende weibliche Geschlechter bitte ich an dieser Stelle um Verzeihung, aber ich stinke so sehr, dass ich mich jetzt einfach nicht mehr zurückhalten kann 😉
Für meine „Flucht“ aus den Waschräumen haben Anja und ich uns ebenfalls was überlegt.
Sie schaut als erstes zur Türe raus, wenn die Luft rein ist gibt sie mir ein Zeichen und ich kann raus kommen. Das perfekte Verbrechen 😉
Kurz Zeit später betritt auch eine weitere Person die Duschen. Mucksmäuschenstill ohne meine sonst schmetternden Arien dusche ich mich ab.

Als ich dann aber fertig bin, ist Anja noch lange nicht fertig.
Dumm rumstehen und wieder vor mich hin transpirieren (es ist sehr warm und feucht in den Duschräumen) mag ich dann aber auch nicht.
Ich öffne meine Tür und luge durch einen Spalt hinaus. Die Luft ist rein!
Schnell wie der Wind eile ich aus den Duschen heraus und rufe dann ganz lässig von draußen nach drinnen zu Anja, dass ich schon fertig mit Duschen wäre.
Sie hat natürlich 1 und 1 zusammen gezählt und kapiert, dass sie mir kein Zeichen mehr geben muss.
Frisch geduscht geht’s nun zurück zum Wohnmobil.
Schon auf der Wiese fällt mir auf, wie traumhaft doch der Abend ist.
Der Himmel wirkt hellrot, einige Wolken ziehen durch. Die Luft ist klar und frisch, wie sie nur am Meer frisch sein kann.
Und unsere Abendsonne macht sich allmählich fertig in einem blutroten Feuerball am Horizont beim über uns wachenden Leuchtturm zu verschwinden.

Und je mehr die Sonne sich dem Meer und dem Leuchtturm nähert, desto mehr wird mir klar, dass die Sonne ja auch im Meer untergehen wird!
Der Leuchtturm zeichnet sich bereits jetzt als kraftvolle Silhouette gegen den roten Abendhimmel ab und ich bin sicher, dass wir einen perfekten Sonnenuntergang im Meer erleben werden!
Also schwinge ich mich doch nochmals aufs Fahrrad, um so schnell wie der Wind zum Leuchtturm zu eilen. Vorher muss ich natürlich bei den Waschräumen vorbei und Anja den Schlüssel im Vorbeiflug quasi schon fast zuwerfen, so sehr läuft mir auf einmal die Zeit davon! Die Arme, sie guckt ganz verdutzt und bekommt wohl nur die Hälfte von dem mit, was ich ihr da in aller Eile vorplappere.

         
Die Sonne scheint glurot auf unser abendliches Camp      Sie wird genau hinter dem Leuchtturm im Meer versinken!

Aber egal!
Vielleicht schaffe ich es ja wirklich gerade noch rechtzeitig, bis die Sonne final im Meer versinken wird!
Ganz knapp und wirklich nur um Minuten verfehle ich den Sonnenuntergang der tiefroten Scheibe im Meer, die durch das davon gezogene Wasser (es ist Ebbe) fast schon grotesk in eine Kraterlandschaft aus Schlick, Sumpf und vielen Pfützen entschwindet.
Ein paar Wattläufer (Mensch wie Tier) haben dem Watt bereits ihre Spuren aufgedrückt und sorgen so zusätzlich für ein fremdes aber auch gleichzeitig lebendiges vertrautes Gefühl.
Wow!

     Sonnenuntergang vor dem Leuchtturm von Dorum Neufeld
Knapp verfehlt oder grad noch so geschafft… Die Sonne hinter surrealer Wattkulisse am Leuchtturm von Dorum-Neufeld

Ich verbleibe lange auf und am Leuchtturm und mache aus verschiedenen Blickwinkeln mehrere Bilder.
Ich hoffe die werden was…

Erst gegen 9 bin ich mit meinen Eindrücken vom Sonnenuntergang wieder zurück am Wohnmobil.
Anja hat den Sonnenuntergang natürlich zugunsten ihrer ausgiebigen Duschabenteuer verpasst.
Aber egal, morgen ist ja auch noch ein Tag und mit etwas Glück wird morgen die Sonne genau so imposant im Meer versinken, wie sie es heute getan hat.

Zitat des Tages:
(Matrose in Cuxhaven mit Megaphon): „Wir fahren raus auf die Elbe … und meistens kommen wir auch wieder zurück!“
Anja zu mir: „Tss, der norddeutsche Humor…“

Km- Stand bei Abfahrt: 192.586
Km- Stand bei Ankunft: 192.677
Gefahrene Kilometer: 91

Mit dem Fahrrad:
Km- Stand bei Abfahrt: 0
Km- Stand bei Ankunft: 5,337
Gefahrene Kilometer: 5,337

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