Dorum- Neufeld – Nordholz – Kerpen (Heimreise)

Die Sonntage sind zumeist immer die traurigsten Tage während einer Reise. Denn bedingt durch die Tatsache, dass nach dem Sonntag der Montag folgt, und wir, wie alle anderen auch, am Montag wieder arbeiten müssen. Also geht es für uns, wie ebenfalls für alle anderen auch, am heutigen Tag wieder nach Hause und das Wohnmobil wird wieder geparkt.
Zum Glück ist es aber nicht ganz so weit und wir haben noch genügend Zeit für ein ausgiebiges Frühstück.
Anja freut sich, dass draußen wenigstens ein ganz klein wenig die Sonne durch die Wolken bricht und ich freue mich, wenn Anja sich freut. So kann der Tag hier an der Küste durchaus starten.

Und so geht es zwar noch etwas verschlafen aber dafür gut gelaunt um kurz vor 9 rüber zu den Duschräumen.
Was ich noch erwähnen wollte: Die Herrenduschen haben natürlich wieder warmes Wasser.
Am Anreisetag waren wir ja abends duschen und ich musste mich, in Ermangelung von warmen Wasser, bei den Damen einschleichen.
Nun aber ist mit den Duschen wieder alles in Ordnung (war aber auch gestern früh schon so) und ich kann den Tag mit einer Dusche, die aufs genaueste die eingestellte Wassertemperatur hält, hervorragend starten.

         
Der nächste Morgen: Ein wenig grau der Himmel…                    Egal! Erstmal geht es rüber zu den „Waschcontainern“

Nach der Dusche geht es dann an die Brötchenversorgung.
Ich schnappe mir also zum letzten Mal für diese Reise mein Rädchen und fahre den „Brötchenexpress“.
Diesmal mache ich mir allerdings nicht die Mühe den Deich hinauf, herab und dann wieder hinauf und herab zu befahren, sondern besorge unsere Brötchen dieses Mal am Bäckerwagen gleich an der Zufahrt zum Campingplatz.

Bevor ich aber den Bäckerwagen leer kaufe (Man, hab ich nen Hunger!), schaue ich in der benachbarten Rezeption vorbei und begleiche direkt unsere Schulden in Form der Übernachtungspauschale.
Wie erwartet und ohne Probleme wird die ACSI- Pauschale abgerechnet. Dazu kommt noch die Kurtaxe.
Etwas überrascht bin ich dann aber doch, weil eine zusätzliche Strompauschale wegen gestiegener Energiekosten fällig wird.
Das ist natürlich gegenüber einem Pauschalpreis, bei dem die Stromkosten eigentlich enthalten sein sollen, kontraproduktiv. Ich meine, wo bleibt da die Planungssicherheit?
Meine ganze Budgetplanung gerät ja durcheinander…
Aber für 1,- € mehr werde ich mich nicht streiten und bin stattdessen zufrieden, dass das warme Wasser in den Duschen umsonst war.
Zwar hat man mit der ACSI- Karte auch ans Duschen gedacht, aber für gewöhnlich ist bei kostenpflichtigen Duschen nur 1 warme Dusche pro Tag und Person kostenfrei enthalten, was natürlich nicht immer ausreichend ist.
Besonders in den Niederlanden erhält man hierfür dann einen Chip, der in den Münzautomat eingeworfen wird. Will man dann mehr duschen, muss man weitere Chips dazu kaufen oder alternativ gleich Münzgeld in den Dusch- Schlitz werfen.
Eine bis wenige Minuten gibt es dann warmes Wasser und im Anschluss daran zahlt man dann doch wieder drauf.
Hier ist das nicht der Fall gewesen und wir konnten solange duschen, wie wir wollten.
Fand ich OK. Und da es auch kostenlos Seife und Toilettenpapier gab, will ich mich wie gesagt nicht für 1,- € beschweren.

Ich wechsele noch ein paar Worte mit dem netten Betreiber und sichere schon jetzt, allein wegen der tollen Lage direkt am Wasser mit kostenlosem Wellenbad, Strandbad und gastronomischer Vollversorgung, einen weiteren Besuch zu.
Dorum bzw. der Campingplatz liegt ja so gerade noch mit beiden Augen zukneifen in einem möglichen Radius, den man im Rahmen eines einfachen Wochenendes (also Fr. Nachmittag bis Sonntag) von Köln aus erreichen kann.
Und im Gegensatz zur Kante um Wilhelmshaven gefällt es uns hier schonmal ein ganzes Stück besser.

         
Letzte Fahrt mit dem Fahrrad über den Campingplatz                Erstmal rüber zur Rezeption uns auschecken

Aber genug der Vorplanung, es wird Zeit erstmal den heutigen Tag zu einem perfekten Reiseausklang zu steuern.
Und dies geht am besten mit einem herrlichen Frühstück.
Nun, am Brötchenwagen angekommen, bin ich von der Auswahl angetan und kaufe viel mehr Brötchen, als wir eigentlich benötigen.
Aber die frische Seeluft macht sowas von hungrig und vielleicht können wir uns vom Rest nachher unterwegs noch ein Brötchen schmieren oder so.

         
Auswahl am Bäckerwagen, mein Tipp: Oben links Mohnbrötchen     Mit „Beute“ unterwegs

Mit der prall gefüllten Brötchentüte radele ich dann wieder zurück zum Wohnmobil.
Leider hat es sich seit dem Aufstehen nochmals merklich zugezogen und ein dickes Wolkenband läuft mit voller Fahrt von der Küste her auf uns zu.
Dennoch lassen wir uns das Feeling eines Frischluftfrühstücks an der See nicht nehmen und decken draußen den Tisch. Wird schon trocken bleiben!
Außerdem hat man von hier einen viel schöneren Überblick über die anderen Camper, die sich allesamt bereits mit Packtätigkeiten beschäftigen.
Da wird abgebaut, abgespannt, eingepackt, zusammen gezurrt und verstaut. Zelte flattern halb abgebaut kraftlos im wenig auffrischenden Wind und die Kinder laufen ein letztes Mal gemeinsam durch die Reihen und spielen Fangen, während die Elter mal mehr oder weniger hektisch darauf bedacht sind, dass alles an Bord kommt.
Es ist nicht von der Hand zu weisen: In ein paar Stunden wird unsere Camperwiese, auf ja fast nur die Touristenfahrer stehen, locker zu 90 % geleert sein.
Und während ich um kurz vor 10 das erste Mal in mein Brötchen beiße, dieseln bereits die ersten Wohnmobile fix und fertig gepackt an uns vorbei. Kurz darauf folgen dann die „angehängten“ Camper.

         
Wir frühstücken erstmal schön draußen                                    Während sich um uns herum die Reihen lichten…

Nach dem Frühstück heißt es dann aber auch für uns „Ladung aufnehmen, Boot klar machen zum Auslaufen“ und wir beginnen mit der Verladung unserer Habseligkeiten.
Mein Rad ist schnell verladen und auch das mit der Entsorgung des Chemietanks ist im „Sanitärpark“, wie ich den Bereich mit Dusch-, Wasch-, und Versorgungscontainern nenne, kein Problem.
Im Inneren kümmert sich Anja derweil darum, dass nachher während des Fluges unser Gepäck nicht aus den Staufächern über uns fällt oder es vielleicht verrutschen könnte.
Dann noch Kabeltrommel einziehen, ein letzter Gruß und um kurz nach 11 verlassen wir den Platz an der sich automatisch öffnenden Schranke.
Adieu Azur Camping, war schön bei dir!

    
Ein letzter Blick auf unsere Camperwiese, in unserer Reihe sind wir die letzten…

Wir rollen gemächlich durch das Örtchen und schauen auch hier ein letztes Mal wehmütig in Richtung Kutterhafen und Schwimmbad.
Wir sind zwar noch nicht zuhause, aber wenn jetzt nichts mehr passiert, dann war dies wirklich (mal mit Ausnahme der Batterie und dem „klemmenden“ Wassertank) ein gelungener Kurztrip an die deutsche Nordseeküste.
Schade, dass wir nicht noch einen Tag mehr zur Verfügung hatten.

Als erstes programmieren wir unser Navi nun auf eine der nächsten Tankstellen.
Denn um nach Hause zu kommen, müssen wir erstmal unsere Brennstoffvorräte ergänzen.
Laut Navi findet sich im nur wenige Kilometer entfernten Nordholz- Spieka eine „Classic“- Tankstelle (das klingt doch schonmal günstig 😉 und da sich in Nordholz-Spieka ja ein kostenloser Wohnmobilstellplatz befinden soll, machen wir halt noch einen kleinen Abstecher über Nordholz.
Wir wollen uns zum kostenlosen Stellplatz in Stotel mal eine Alternative überlegen, denn die Idee mit der Anreise Freitags und der ersten Nacht auf einem kostenfreien Stellplatz wie auf dieser Reise ist richtig gut.
Kommt man schon Freitags auf dem Campingplatz an, ist man doch für gewöhnlich an diesen Platz gebunden, bis man Sonntags wieder abfährt.
Eine Rundfahrt mit dem Mobil fällt dann eher flach.
Auch kommt man erst an, wenn es abends schon dunkel ist und viel machen kann man dann auch nicht mehr, trotzdem bezahlt man ja die erste Nacht voll.

Fährt man aber nun auf einen kostenlosen SP, hat man einerseits die erste Übernachtung eingespart kann man am nächsten Morgen noch eine kleine Küstenrundfahrt machen (oder wie wir Cuxhaven besuchen), bevor man dann das Wochenende entspannt auf dem Campingplatz verbringt.
Und ein kostenloser Platz in Nordholz wäre dann eine Alternative zu Stotel.

Gute 10 Minuten, nachdem wir Dorum- Neufeld verlassen haben, kurven wir auch schon durch Nordholz-Spieka.
Den Wohnmobilstellplatz finden wir bei N 53.757642° / E 8.593808° auf Anhieb. Der Platz ist hervorragend ausgeschildert und liegt darüber hinaus direkt gegenüber des Gästehauses.
Der Platz ist wirklich kostenlos und recht gut ausgerüstet.
Es gibt Strom aus der Säule sowie eine VE- Station gegen Gebühr.
Einzig die Attraktivität mit direktem Blick auf eine Hauswand ist natürlich weniger schön.
Aber wie gesagt: Der Platz kostet nix und ist damit als Durchgangsplatz hervorragend qualifiziert.

           
Zufahrt zum Stellplatz Nordholz-Spieka       Mit Sani-Station                                        Kostenlos und für eine Nacht OK!

Wir machen ausgiebig unsere Bilder und fahren dann gleich weiter zur Tankstelle, die nur 2 Kurven weiter an der Hauptstraße liegt.
Da der Diesel mit 1,029 äußerst günstig angepriesen wird, lassen wir uns das Angebot nicht entgehen und machen den Tank mit knapp 65 neu eingefüllten Litern randvoll.
Damit werden wir auf jeden Fall bis nach Hause kommen und ein paar Liter für die nächste Tour bleiben vielleicht auch noch übrig.

         
Kurzer Tankstop noch…                                                         ….dann sind wir wieder unterwegs auf dem Weg nach Hause

Gegen viertel vor 12 geht es dann auf die Autobahn in Richtung Süden. Zu unserer Freude ist die Autobahn schön leer und frei und wir können mit voller Fahrt voraus unsere Heimreise antreten.
Einzig der Wind ist etwas ärgerlich, denn er weht genau von vorn und nimmt teilweise böige Stärken an. Bah!
Wir kommen trotz fast voll durchgetretenem Pedal grad mal mit Tacho 95 und echten 88 km/h vorwärts, was sich natürlich total beschissen auf den Verbrauch auswirken dürfte.
Aber wenn ich jetzt mit dem sonst gewohnten 3/4- Gas fahre, dann kommen wir vielleicht noch auf 70 km/h oder so. ZU langsam für die Autobahn…

Und so quälen wir uns gegen den teils kräftigen Wind, der derzeit nur die Energiekonzerne freuen dürfte. Die Windräder drehen sich wie verrückt.
Also eins weiß ich genau, wenn wir uns ein neues Wohnmobil kaufen, dann kommt mir auf jeden Fall ein Fahrzeug mit Turbolader ins Haus. Dieses Rumgeeiere zwischen 80 und 90 wenn der Wind mal auffrischt ist echt unschön.
Nicht, dass ich unbedingt schnell nach Hause möchte, aber es nervt ungemein wenn man aus einem Waldstück auf eine Schneise trifft und man sofort auf 80 km/h herunter gebremst wird.
Zum Glück bleiben wir nicht zu lange auf der Autobahn, denn ähnlich, wie auf der Anreise, fahren wir in Höhe Stotel wieder von der Autobahn A 27 ab, um die Abkürzung durch den Wesertunnel zu nutzen. Denn so sparen wir gute 25 Kilometer reine Fahrtstrecke und ob wir nun 80 über die Autobahn oder über die Landstraße fahren, macht auch keinen Unterschied.

So umschiffen wir gekonnt die Hansestadt Bremen mit ihrem „Autobahnknick“ und rollen gegen viertel nach 2 auf die A 1, die uns zurück in die Heimat bringen wird.
Auch hier verläuft die Fahrt ruhig und angenehm.
Zum Mittagessen gibt es dann die extra Brötchen, die wir heute früh für die Fahrt geschmiert haben (war doch richtig gleich ein paar mehr zu kaufen, wir haben die Reste des gestrigen Grillabends als Belag genommen ;-).
Und so gibt es einen „adeligen Brötchenbelag“, nämlich Steak „vonGestern“. 😉

           
Unterwegs auf der Autobahn                     Mjam, lecker Mittagessen!                         Es gibt Steak vonGestern 😉

Ganz ohne Stau geht es dann natürlich auch hier nicht. Wie immer im Ruhrgebiet..
Aber was soll man machen, ist nunmal so. Viel schlimmer ist übrigens mein Sonnenbrand. Der ist so warm, dass mir Anja von hinten einen kalten Waschlappen besorgen muss und mir auf die Stirn legt.
Oh-weia, Oh-weia. Dabei hatte ich eher den Eindruck, dass wir recht wenig Sonne in den paar Tagen abbekommen haben, zumal wir durch unseren letzten Urlaub auch noch vorgebräunt waren!

         
Ganz ohne Stau geht es natürlich nicht…                                Autsch! Meine Stirn ist wo warm, ich brauch nen kalten Lappen

Der kleine Stau dauert zum Glück nicht allzu lang, sodass wir um kurz nach 6 ohne weitere Vorkommnisse zu Hause eintreffen.
Noch schnell ausladen und fix die erste Waschmaschine anschmeißen, da war der Urlaub auch schon wieder zu Ende…
Das war eine tolle Tour!

Km- Stand bei Abfahrt: 192.677
Km- Stand bei Ankunft: 193.115
Gefahrene Kilometer: 438

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